Insgesamt verausgabten sich die Österreicher bei teils schlechter Bodensicht nicht. Hinter Franz landete Vincent Kriechmayr (2,05) auf Platz 19, Christopher Neumayer (2,11) war 22. Otmar Striedinger (2,56) kam mit Torfehler auf den 31. Platz, Christian Walder (2,59) reihte sich als 33. ein. Matthias Mayer deckte seine Karten ebenfalls nicht auf, der Doppelolympiasieger war Ex-aequo-38. mit Daniel Danklmaier (beide 2,77). Nur 40. wurde Routinier Hannes Reichelt (2,83), der zuletzt mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen hatte.
Die Piste war trotz der hohen Temperaturen in einem guten Zustand, das Tempo hoch. Kritisiert wurde der hohe Luftstand bei den Sprüngen und die Sicht. „Ich muss sagen, es hat nicht unbedingt Spaß gemacht“, sagte Franz, der vor drei Jahren in Gröden die Abfahrt gewonnen hatte. Bei den Sprüngen habe man nicht sehen können, wann man wieder aufkomme. „Meiner Meinung nach gehören die Sprünge etwas weggenommen. Weit springen können wir, aber die Klatscher müssen nicht sein.“
Kriechmayr riskiert „nicht alles“
Laut Kriechmayr wurde von den Pistenarbeitern „das Maximum herausgeholt“. Die Geschwindigkeit „war sehr hoch, das habe ich aber auch genau so eingeschätzt. Die Sicht war schlecht“, meinte der Oberösterreicher. „Der Zielsprung geht doch einige Meter, genau so ist es bei den Kamelbuckeln. Es ist sehr fordernd. Wenn man dann nichts sieht, macht es das natürlich schwieriger.“
Er habe nicht alles riskiert. „Mein Ziel war, dass ich herunten stehe, weil es doch sehr schwer war. Ich wollte jetzt nichts riskieren, vor allem weil es am Samstag dann sowieso ganz anders ist“, so Kriechmayr. Der Wetterbericht sagt für die kommenden Tage zuerst Regen, dann Neuschnee vorher. „Ich hoffe, dass die Geschwindigkeit am Samstag etwas niedriger ist, dann kann man natürlich noch viel mehr riskieren.“ Schon am Freitag (11.45 Uhr, live in ORF1) geht in Gröden ein Super-G in Szene.
„Luftstände bei Sprüngen zu hoch“
Auch Mayer fuhr im einzigen Training mit angezogener Handbremse. „Gerade über die Kamelbuckeln habe ich sicher nicht die kleinste Position genommen“, sagte der Kärntner, der sich 2015 bei einem Sturz an dieser Schlüsselstelle Wirbelbrüche zugezogen hatte. „In erster Linie ist es die Sicht, die es schwer macht.“
„Es verschlägt dir die Skier unter dem Körper einfach mehr. Du kannst dich auf das nicht einstellen, es passiert dir einfach.“ Die Luftstände bei den Sprüngen seien teilweise zu hoch. „Es geht nicht um die Länge vom Sprung, sondern einfach um die Höhe, die man runterklatscht. Da kann man auf jeden Fall noch was machen“, appellierte er an die Verantwortlichen.