Bester Österreicher war Lukas Greiderer (+13,7 Sek.) als Sechster. Weltcup-Punkte gab es noch für Thomas Jöbstl (10./50,4), Lukas Klapfer (11./52,8), Franz-Josef Rehrl (19./1:40,3), Philipp Orter (21./1:56,8), Johannes Lamparter (26./2:24,0) und Bernhard Gruber (27./2:25,1).
Erst kurz vor dem Start des Langlaufs hatte es leicht zu schneien begonnen. Mit Fortlauf des Rennens wurde der Schneefall immer heftiger und die Bedingungen für die Läufer damit immer schwieriger. Sieger Geiger, der nach dem Springen an zehnter Stelle lag, startete mit Rießle (Neunter nach dem Springen) eine Aufholjagd auf den von Platz zwei in die Loipe gestarteten Riiber. Die beiden Deutschen pushten sich gegenseitig und hatten Riiber etwa nach sieben Kilometern eingeholt.
Riiber erstmals in dieser Saison geschlagen
Die Siegesserie von Jarl Magnus Riiber ist gerissen. Der Norweger musste sich am Samstag in Ramsau dem Deutschen Vinzenz Geiger um 1,6 Sekunden geschlagen geben.
Geiger profitiert von Teamwork
„Ich habe mich heute brutal gut gefühlt. Der Fabian Rießle und ich konnten sehr gut zusammenarbeiten. Zum Schluss habe ich einfach probiert, Vollgas zu laufen. Es hat geklappt“, sagte Geiger im ORF-Interview. Zu den schwierigen Verhältnissen: „Immer wenn der Schnee aufs Nasse kommt, dann bremst das ziemlich.“ Er sei aber gut damit zurechtgekommen. Beim Zieleinlauf sei das Schneetreiben so dicht gewesen, dass er nichts mehr gesehen habe.
Weltmeister und Weltcup-Sieger Riiber war im Zielsprint chancenlos. Nach einem Stockbruch hatte er einen etwas zu langen Ersatz bekommen. „Es war sehr hart, Vinzenz war heute der Stärkste“, gab der 22-Jährige zu.
Der beste Österreicher Greiderer war unmittelbar nach dem Rennen zu erschöpft, um ein Interview zu geben. Sein ÖSV-Teamkollege Jöbstl beschrieb den Bewerb mehrmals als „brutal“. „Es war kein Rennen, sondern mehr eine Schlacht. Es war echt brutal. Am Anfang habe ich mir schwergetan, ins Rennen zu kommen. Aber mit der Gruppe, die einen guten Zug gelaufen ist, bin ich immer besser reingekommen. Ich bin überglücklich, dass das heute so ausgegangen ist“, erklärte der 24-jährige Kärntner, der vom 21 Startplatz in die Loipe ging. Er sei mit Platz zehn zufrieden.
Greiderer mit Platz sechs zufrieden
„Ein Wahnsinn, solche Rennen haben wir nur selten“, meinte Greiderer, der sich gegenüber dem Springen um einen Platz verbesserte, nachdem er sich erholt hatte. „Ich habe mich etwas weiter vorne gesehen, aber nach einem sechsten Platz brauche ich nicht zu meckern“, sagte der 26-Jährige, dem die zunächst völlig nassen Hände eingefroren waren. „Vielleicht sollte ich mir für Sonntag wasserdichte Handschuhe kaufen.“
Greiderer hatte im März als Zweiter in Schonach seinen bisher einzigen Podestplatz erreicht, diesmal verlor er im letzten längeren Anstieg bei der Attacke Geigers den Anschluss. 7,9 Sekunden fehlten ihm am Ende auf das Podium, er stellte immerhin seine beste Saisonplatzierung ein.
Auch für Klapfer sei das Rennen „okay“ gewesen. „Mit diesen Verhältnissen ziehe ich den Hut vor jedem, der ein tadelloses Rennen gelaufen ist“, meinte der 33-jährige Steirer. Rang elf war seine bisher beste Saisonplatzierung. „Es war mein bester Sprung und ein passabler Langlauf, aber von meiner Bestform bin ich noch entfernt“, erklärte Klapfer.
„Es hat richtig wehgetan“
Rehrl, der vom dritten Platz nach dem Springen auf Rang 19 zurückfiel, sprach von dem „härtesten Rennen, das ich in meinem Leben gelaufen bin“. Durch den Schneefall sei es extrem langsam geworden. Außerdem verlor er nach einer Kollision den Kontakt zur Spitzengruppe. „Es war heute beinhart. Es hat richtig wehgetan.“ Er habe kein gutes Rennen gehabt, „aber morgen habe ich die nächste Chance“, hofft der 26-jährige Steirer wieder auf bessere Ergebnisse.
Der Cheftrainer der ÖSV-Kombinierer, Christoph Eugen, konnte dem Rennen auch einen heiteren Faktor abgewinnen. „Es war total lustig, weil kurz vor dem Start sah man leichte Schneeflocken. Jeder war überrascht.“ Zum Wechseln des Materials sei es schon zu spät gewesen. Am Sonntag (11.00 Uhr/15.00 Uhr, live in ORF1) findet ein weiterer Einzel-Bewerb in Ramsau statt.