Nordischer Kombinierer Vinzenz Geiger vorJarl Magnus Riiber
APA/AP/Kerstin Joensson
Nordische Kombi

Riiber erstmals in dieser Saison geschlagen

Die Siegesserie von Jarl Magnus Riiber in der nordischen Kombination ist am Samstag in Ramsau gerissen. Der Norweger, der die ersten fünf Saisonbewerbe für sich entschieden hatte, musste sich dem Deutschen Vinzenz Geiger bei schwierigen Verhältnissen um 1,6 Sekunden geschlagen geben. Dritter wurde Geigers Landsmann Fabian Rießle (+5,8 Sek.).

Bester Österreicher war Lukas Greiderer (+13,7 Sek.) als Sechster. Weltcup-Punkte gab es noch für Thomas Jöbstl (10./50,4), Lukas Klapfer (11./52,8), Franz-Josef Rehrl (19./1:40,3), Philipp Orter (21./1:56,8), Johannes Lamparter (26./2:24,0) und Bernhard Gruber (27./2:25,1).

Erst kurz vor dem Start des Langlaufs hatte es leicht zu schneien begonnen. Mit Fortlauf des Rennens wurde der Schneefall immer heftiger und die Bedingungen für die Läufer damit immer schwieriger. Sieger Geiger, der nach dem Springen an zehnter Stelle lag, startete mit Rießle (Neunter nach dem Springen) eine Aufholjagd auf den von Platz zwei in die Loipe gestarteten Riiber. Die beiden Deutschen pushten sich gegenseitig und hatten Riiber etwa nach sieben Kilometern eingeholt.

Riiber erstmals in dieser Saison geschlagen

Die Siegesserie von Jarl Magnus Riiber ist gerissen. Der Norweger musste sich am Samstag in Ramsau dem Deutschen Vinzenz Geiger um 1,6 Sekunden geschlagen geben.

Geiger profitiert von Teamwork

„Ich habe mich heute brutal gut gefühlt. Der Fabian Rießle und ich konnten sehr gut zusammenarbeiten. Zum Schluss habe ich einfach probiert, Vollgas zu laufen. Es hat geklappt“, sagte Geiger im ORF-Interview. Zu den schwierigen Verhältnissen: „Immer wenn der Schnee aufs Nasse kommt, dann bremst das ziemlich.“ Er sei aber gut damit zurechtgekommen. Beim Zieleinlauf sei das Schneetreiben so dicht gewesen, dass er nichts mehr gesehen habe.

Weltmeister und Weltcup-Sieger Riiber war im Zielsprint chancenlos. Nach einem Stockbruch hatte er einen etwas zu langen Ersatz bekommen. „Es war sehr hart, Vinzenz war heute der Stärkste“, gab der 22-Jährige zu.

Der beste Österreicher Greiderer war unmittelbar nach dem Rennen zu erschöpft, um ein Interview zu geben. Sein ÖSV-Teamkollege Jöbstl beschrieb den Bewerb mehrmals als „brutal“. „Es war kein Rennen, sondern mehr eine Schlacht. Es war echt brutal. Am Anfang habe ich mir schwergetan, ins Rennen zu kommen. Aber mit der Gruppe, die einen guten Zug gelaufen ist, bin ich immer besser reingekommen. Ich bin überglücklich, dass das heute so ausgegangen ist“, erklärte der 24-jährige Kärntner, der vom 21 Startplatz in die Loipe ging. Er sei mit Platz zehn zufrieden.

Greiderer mit Platz sechs zufrieden

„Ein Wahnsinn, solche Rennen haben wir nur selten“, meinte Greiderer, der sich gegenüber dem Springen um einen Platz verbesserte, nachdem er sich erholt hatte. „Ich habe mich etwas weiter vorne gesehen, aber nach einem sechsten Platz brauche ich nicht zu meckern“, sagte der 26-Jährige, dem die zunächst völlig nassen Hände eingefroren waren. „Vielleicht sollte ich mir für Sonntag wasserdichte Handschuhe kaufen.“

Nordischer Kombinierer Lukas Greiderer
APA/Barbara Gindl
Greiderer holte in der Loipe alles aus sich heraus und wurde mit Platz sechs belohnt

Greiderer hatte im März als Zweiter in Schonach seinen bisher einzigen Podestplatz erreicht, diesmal verlor er im letzten längeren Anstieg bei der Attacke Geigers den Anschluss. 7,9 Sekunden fehlten ihm am Ende auf das Podium, er stellte immerhin seine beste Saisonplatzierung ein.

Auch für Klapfer sei das Rennen „okay“ gewesen. „Mit diesen Verhältnissen ziehe ich den Hut vor jedem, der ein tadelloses Rennen gelaufen ist“, meinte der 33-jährige Steirer. Rang elf war seine bisher beste Saisonplatzierung. „Es war mein bester Sprung und ein passabler Langlauf, aber von meiner Bestform bin ich noch entfernt“, erklärte Klapfer.

„Es hat richtig wehgetan“

Rehrl, der vom dritten Platz nach dem Springen auf Rang 19 zurückfiel, sprach von dem „härtesten Rennen, das ich in meinem Leben gelaufen bin“. Durch den Schneefall sei es extrem langsam geworden. Außerdem verlor er nach einer Kollision den Kontakt zur Spitzengruppe. „Es war heute beinhart. Es hat richtig wehgetan.“ Er habe kein gutes Rennen gehabt, „aber morgen habe ich die nächste Chance“, hofft der 26-jährige Steirer wieder auf bessere Ergebnisse.

Der Cheftrainer der ÖSV-Kombinierer, Christoph Eugen, konnte dem Rennen auch einen heiteren Faktor abgewinnen. „Es war total lustig, weil kurz vor dem Start sah man leichte Schneeflocken. Jeder war überrascht.“ Zum Wechseln des Materials sei es schon zu spät gewesen. Am Sonntag (11.00 Uhr/15.00 Uhr, live in ORF1) findet ein weiterer Einzel-Bewerb in Ramsau statt.

Nordische Kombination in Ramsau

Samstag-Bewerb (ein Sprung und 10 km Langlauf):
1. Vinzenz Geiger GER 27:29,1 10/3*
2. Jarl Magnus Riiber NOR + 1,6 2/12
3. Fabian Rießle GER 5,8 9/5
4. Eric Frenzel GER 8,6 25/1
5. Espen Björnstad NOR 12,5 1/20
6. Lukas Greiderer AUT 13,7 7/8
7. Jörgen Graabak NOR 19,3 24/2
8. Ilkka Herola FIN 34,7 27/4
9. Manuel Faißt GER 41,4 6/13
10. Thomas Jöbstl AUT 50,4 21/10
11. Lukas Klapfer AUT 52,8 18/11
19. Franz-Josef Rehrl AUT 1:40,3 3/27
21. Philipp Orter AUT 1:56,8 29/19
26. Johannes Lamparter AUT 2:24,0 38/17
27. Bernhard Gruber AUT 2:25,1 19/26
35. Thomas Rettenegger AUT 3:27,2 42/29
38. Dominik Terzer AUT 4:04,6 32/39
39. Marc Luis Rainer AUT 4:20,4 47/32

Disqualifiziert wegen Frühstart: Martin Fritz (AUT)

* Platzierung im Springen/Langlauf