„Heute habe ich mir schon gedacht, dass sich einmal ein Podest ausgeht“, meinte Greiderer, der nach dem Springen mit 29 Sekunden Rückstand Sechster gewesen war. „Ich habe auf den letzten Metern alles gegeben. Es hat unter Anführungszeichen ‚nur‘ für den fünften Platz gereicht, aber ich bin schon zufrieden, es war eine Steigerung gegenüber gestern.“
Mit 9,4 Sekunden Rückstand stellte der 26-Jährige seine zweitbeste Weltcup-Platzierung erneut ein. „Wenn man beim Schlusssprint gute Verfassung hat, steht man ganz oben, und wenn man nicht mehr ganz so viele Körner übrig hat, ist man Fünfter“, meinte der Weltcup-Zweite von Schonach im heurigen März. Er nehme aber ein gutes Gefühl mit. „Ich bin auf der Schanze und in der Loipe gut drauf, jetzt wird Weihnachten gefeiert.“
Greiderer hält mit Spitze in der Loipe mit
Greiderer hatte sich auf der letzten Runde hinter Solospitzenreiter Riiber mit den stärksten Läufern gemessen. Der Norweger Jörgen Graabak (+2,8 Sek./Zweitbester in der Loipe), Vortagssieger Vinzenz Geiger (+4,1/schnellste Laufzeit) und der Finne Ilkka Herola (4,2) hatten zu Greiderer aufgeschlossen und platzierten sich auf den Rängen zwei bis vier. Eric Frenzel (11,2), der Schnellste des Samstags, wurde Siebenter. Der Deutsche war nur eine Hundertselsekunde schneller als der Finne Herola.
Erfolg für Riiber in der Ramsau
Der Norweger Jarl Magnus Riiber feiert in der Ramsau seinen sechsten Saisonsieg. Bester Österreicher wurde wieder Lukas Greiderer auf Rang fünf.
Martin Fritz rehabilitierte sich nach Frühstart und Disqualifikation am Samstag mit dem 13. Rang (+1:05,2 Min.). „Leider war es auf der Schanze nicht ganz das, was ich mir erwartet habe. Aber die Form passt. Dass ich nicht weit weg bin, das stimmt mich positiv“, sagte der Wahl-Ramsauer.
Lokalmatador Franz-Josef Rehrl landete mit 1:05,5 Minuten Rückstand unmittelbar hinter seinem Nachbarn. Er sei nach einem Stockbruch gut reingekommen, sagte der Siebente des Springens. Weltcup-Punkte gab es auch noch für Thomas Jöbstl (16./1:08,6), Philipp Orter (19./1:17,9), Johannes Lamparter (20./1:25,7) und Bernhard Gruber (29./2:03,6).
Erster ÖSV-Podestplatz eine Frage der Zeit
Ein Top-Drei-Platz könne schon bald erreicht werden, glaubt Rehrl. „Thomas Jöbstl, Fritz oder Greiderer, das ist nur eine Frage der Zeit. Jeder von uns hat das Potenzial. Es muss halt zusammenpassen“, sagte der Vorjahreszweite von Ramsau. „Vielleicht sind wir am Ende der Saison alle vorne, das wäre das Ziel.“
Cheftrainer Christoph Eugen lobte Greiderer für seine aktive Rolle in der Loipe. „Im Springen hatte er leider schlechten Wind, und Graabak und Geiger sind halt die besten Finisher“, sagte der Steirer. „Aber Luki muss geduldig bleiben. Wenn er sich so stabilisieren kann, wird irgendwann auch der Podestplatz kommen.“ Der sei natürlich ein großes Ziel. „Aber wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen. Wir werden weiter trainieren. Ich glaube, dass wir im Jänner noch stärker zurückkommen.“