Fernando Alonso im Toyota Hilux
TOYOTA MOTOR CORPORATION
Rallye Dakar

Alonso fiebert Debüt auf Sand entgegen

Ab Sonntag geht die berüchtigte Rallye Dakar nicht nur erstmals in Saudi-Arabien über die Bühne, mit Fernando Alonso wagt sich auch ein prominenter Debütant an das Abenteuer. Der zweifache Formel-1-Weltmeister fiebert seiner Premiere bereits entgegen: „Das ist die bisher größte Herausforderung meiner Karriere.“

Alonso bestreitet das in Dschidda am Roten Meer beginnende strapaziöse Offroad-Abenteuer an der Seite seines erfahrenen Beifahrers und Landsmannes Marc Coma in einem Toyota Hilux. Favorit auf den Gesamtsieg ist sein Markenkollege Nasser al-Attijah aus Katar, der im Vorjahr bereits seinen insgesamt dritten Dakar-Triumph nach 2011 und 2015 gefeiert hat. „Gebt mir Sand und ich bin glücklich“, so der Titelverteidiger aus Katar, als dessen größte Konkurrenten der zweifache Dakar-Sieger Carlos Sainz (ESP) und der 13-fache Rekordgewinner Stephane Peterhansel (FRA) gelten.

Gedanken an einen möglichen Sieg hat Alonso bei seinem Debüt keine. „Es wäre sehr gewagt, an einen Sieg zu denken. Ich muss die Sache mit einer gewissen Gelassenheit angehen“, sagte der 38-Jährige. „Nicht einmal Loeb hat es geschafft, die Dakar zu gewinnen, und noch dazu müsst ihr bedenken, dass ich vom Asphalt komme“, so Alonso mit Blick auf den neunfachen Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb. Sein Ziel sei es daher, diese Rallye „als bereichernde Erfahrung“ anzugehen.

Fernando Alonso
APA/AFP/Christiaan Kotze
Alonso fügt seinem Motorsport-Lebenslauf einen weiteren spektakulären Eintrag hinzu

Alonso ist nicht der erste ehemalige Formel-1-Pilot, der den berühmt-berüchtigten Rallye-Klassiker in Angriff nimmt: Der Belgier Jacky Ickx, der im Laufe seiner Königsklassen-Karriere acht Grands Prix und zudem noch sechsmal die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hatte, krönte sich 1983 zum Dakar-Sieger und wurde 1986 sowie 1989 jeweils Zweiter. Und der Franzose Patrick Tambay, der zwei Formel-1-GP-Siege feierte, kam 1988 und 1989 jeweils als Dritter aufs Podest.

Umstrittenes Neuland

Ursprünglich war die Dakar ihrem Namen entsprechend von 1979 bis zur Absage im Jahr 2008 in Afrika ausgetragen worden. Ab 2009 hatte sie dann aus Sicherheitsgründen und wegen Terrorgefahr in Südamerika stattgefunden. In diesem Jahr kämpfen die Piloten nun erstmals in Saudi-Arabien, das wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik steht, aber aufgrund seiner Finanzstärke immer mehr internationale Sportveranstaltungen austrägt, um den Gesamtsieg. Als „Sportswashing“ wird diese Form der Imagepolitur bezeichnet, wenn sich Länder mit fragwürdiger Menschenrechtsbilanz durch Superstars und Millionengagen in ein freundlicheres Licht rücken wollen.

Eine Grafik zeigt den Etappenplan der Rallye Dakar 2020
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Insgesamt 7.855 Kilometer müssen bis zur Zielankunft am 17. Jänner in al-Kiddija zurückgelegt werden, 5.096 davon auf Wertungsprüfungen. „Wir sind natürlich sehr gespannt auf die Dakar in Saudi-Arabien. Das wird für jeden eine neue Herausforderung“, so „Mr. Dakar“ Peterhansel, dem vor allem die Orientierung in der Wüste Kopfzerbrechen bereitet. „Die Navigation soll laut der Veranstalter diesmal sehr kompliziert werden und eine große Rolle spielen.“

Rallye Dakar 2020

Etappenplan

05.01. 1. Etappe Dschidda - al-Wadsch (Sonderprüfung 319 km, gesamt 752 km)
06.01. 2. Etappe al-Wadsch - Neom (SP 367 km, gesamt 401 km)
07.01. 3. Etappe Neom - Neom (SP 404 km, gesamt 489 km)
08.01. 4. Etappe Neom - al-Ula (SP 453 km, gesamt 676 km)
09.01. 5. Etappe al-Ula - Ha'il (SP 353 km, gesamt 563 km)
10.01. 6. Etappe Ha'il - Riad (SP 478 km, gesamt 830 km)
11.01. Ruhetag Riad
12.01. 7. Etappe Riad - Wadi al-Dawassir (SP 546 km, gesamt 741 km)
13.01. 8. Etappe Wadi al-Dawassir - Wadi al-Dawassir (SP 474 km, gesamt 713 km)
14.01. 9. Etappe Wadi al-Dawassir - Haradh (SP 415 km, gesamt 891 km)
15.01. 10. Etappe Haradh - Schubaita (SP 534 km, gesamt 608 km)
16.01. 11. Etappe Schubaita - Haradh (SP 379 km, gesamt 744 km)
17.01. 12. Etappe Haradh - al-Kiddija (SP 374 km, gesamt 447 km)
Insgesamt 7.855 km, davon 5.096 km Sonderprüfungen