Abfahrtsweltcup-Titelverteidigerin Schmidhofer hat offenbar noch Reserven, denn im ersten Training auf der anspruchsvollen Kälberloch-Strecke legte sie vor dem Ziel zwei Bremsschwünge ein. Zauchensee ist am kommenden Wochenende erstmals seit drei Jahren wieder Weltcup-Gastgeber.
Christine Scheyer, die 2017 die bisher letzte Abfahrt in Zauchensee überraschend für sich entschieden hatte, wurde bei ihrem Comeback nach Kreuzbandriss und mehr als einjähriger Pause als zweitbeste Österreicherin Siebente (1,32), Ramona Siebenhofer Elfte (1,41). Die Ränge 14 und 15 gingen an Nina Ortlieb (1,71) und Tamara Tippler (1,74).
Schmidhofer Zweite in Zauchensee-Training
Nicole Schmidhofer hat sich im ersten Training für die Weltcup-Abfahrt in Zauchensee nur der Deutschen Kira Weidle geschlagen geben müssen.
Schmidhofer will Rotes Trikot zurück
Ledecka verteidigt am Samstag ihr Rotes Trikot als Führende der Abfahrtswertung. Vor allem Schmidhofer ist heiß auf dieses Trikot, mit dem sie ja in die Saison gestartet ist. „Ich war schon erstaunt, wie stark Ledecka gleich wieder gefahren ist“, gestand Schmidhofer. „Ich muss schon richtig gut fahren, damit ich vor ihr sein kann.“
Für gute Laune sorgte bei Schmidhofer aber, dass sie auf noch sehr griffiger Strecke voll dabei war. „Ich habe zuletzt schlecht trainiert, dafür bin ich heute sehr gut gefahren.“ Einer verpassten Bestzeit trauerte sie ganz und gar nicht nach. Im Gegenteil. „Gott sei Dank nicht“, ulkte Schmidhofer. „Ich brauche einfach das Wissen, dass ich noch Reserven habe. Das ist kein Bluff, so ticke ich einfach.“
Auch Scheyer freute sich über ihren siebenten Platz. „Ich habe unterm Lauf sofort bemerkt, dass das einfach meine Lieblingsstrecke ist“, sagte die Vorarlbergerin. Sie habe in der Zeit ihrer Zwangspausen kaum Skirennen im Fernsehen ansehen können, so weh habe das Fehlen getan. „Super also, dass ich endlich wieder dabei sein kann.“
Abfahrt und Kombination
Neben der Abfahrt am Samstag (11.45 Uhr) steht auch noch eine Kombination mit Super-G und Slalom am Sonntag (9.15 bzw. 11.45 Uhr) auf dem Programm. Alle Rennen sind live in ORF1 und im Livestream zu sehen. Am Freitag ist noch ein weiteres Abfahrtstraining wieder um 11.45 Uhr eingeplant.
Im ersten Training mit dabei war auch die Slowakin Petra Vlhova (31.), die nach dem zweiten Training entscheidet, ob sie neben Kombi auch die Abfahrt bestreitet. Ob Weltcup-Konkurrentin Mikaela Shiffrin in Salzburg zumindest in der Kombi antritt, hängt nach der jüngsten und deutlichen Niederlage in Zagreb gegen Vlhova von ihrer Slalom-Form ab. Die US-Amerikanerin wird ebenfalls kurzfristig entschieden.