Französischer Skifahrer Clement Noel
AP/Gabriele Facciotti
Ski alpin

Noel wiederholt Sieg in Wengen

Der Sieger des Slalom-Klassikers in Wengen 2020 heißt so wie im Vorjahr Clement Noel. Der 22-jährige Franzose verteidigte am Sonntag bei der 90. Ausgabe der Lauberhornrennen seine Halbzeitführung souverän und setzte sich vor dem Norweger Henrik Kristoffersen und Alexander Choroschilow aus Russland an die Spitze. Marco Schwarz zog in einem Hundertstelkrimi um Platz drei den Kürzeren.

Nach einem Durchgang noch auf Platz drei gelegen, verlor der Kärntner in der Entscheidung bei immer dichter werdendem Schneefall die Ideallinie und belegte letztendlich als bester Österreicher den siebenten Rang. Auf das Podest fehlten dem 24-Jährigen letztendlich acht Hundertstelsekunden.

Fabio Gstrein klassierte sich nach erneuter Aufholjagd als zweitbester ÖSV-Läufer auf Rang zwölf. Marc Digruber als 19. und Manuel Feller als 20. holten ebenfalls Weltcup-Punkte. „Das ist ärgerlich, dass mir nur acht Hunderstel aufs Podest fehlen. Vielleicht bin ich etwas zu wenig auf Attacke gegangen“, sagte Schwarz in einer ersten Reaktion im ORF-Interview.

Noel wiederholt Sieg in Wengen

Der Sieger des Slalom-Klassikers in Wengen heißt wie im Vorjahr Clement Noel. Der Franzose siegt vor Henrik Kristoffersen.

Strahlender Sieger war so wie im Vorjahr Noel, der auf der Piste „Jungfrau / Männlichen“ bereits seinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert hatte. Der Erfolg 2020 war der insgesamt fünfte in der jungen Karriere des Franzosen, der heuer bereits in Zagreb triumphiert hatte. Kristoffersen verpasste seinen insgesamt dritten Wengen-Sieg um 40 Hundertstelsekunden. Choroschilow, der als Neunter des ersten Durchgangs noch den Sprung auf das Podest schaffte, hatte am Ende 0,83 Sekunden Rückstand auf den Sieger.

1. Clement Noel (FRA)
2. Henrik Kristoffersen (NOR)
3. Alexander Choroschilow (RUS)

Der Franzose hatte im ersten Lauf seine Startnummer eins ideal ausgenutzt und auf der unruhigen Piste Kristoffersen 67 Hundertstelsekunden abgenommen. Im zweiten Lauf behielt der 22-Jährige die Nerven. „Es ist immer schwierig, im zweiten Lauf mit dem Druck umzugehen. Es war kein perfekter Lauf, aber ich habe es geschafft“, sagte der neue und alte Wengen-Sieger gegenüber dem ORF.

Nächste Aufholjagd von Gstrein

Gstrein zeigte so wie in Adelboden im zweiten Durchgang sein Talent. Der 22-jährige Tiroler hatte vor einer Woche in der Entscheidung zehn Plätze gutgemacht und sich von 17 auf sieben nach vor katapultiert. Diesmal verbesserte sich Gstrein von Rang 26 zur Halbzeit mit Laufbestzeit gleich um 14 Plätze und wurde erneut hinter Schwarz zweitbester Österreicher.

„Es kann schnell wieder in die andere Richtung gehen, aber ich bin momentan mit meiner Leistung zufrieden. Darauf probiere ich in den nächsten Läufen aufzubauen“, sagte Gstrein im ORF-Gespräch. Der Blick des 22-Jährigen war bereits auf die Klassiker in Kitzbühel und Schladming gerichtet. „Ich freue mich jetzt richtig auf die Heimrennen, weil die Stimmung sehr gut sein wird“, so Gstrein. Auch Digruber schaffte einen Sprung um elf Plätze nach vorne, nachdem er im ersten Durchgang als 30. gerade noch in die Entscheidung gerutscht war.

Bei Feller ging es hingegen in die andere Richtung. Der Vizeweltmeister von 2017 verlor im zweiten Durchgang im unteren Abschnitt deutlich an Zeit und fiel letztendlich vom 15. unmittelbar hinter seinem Teamkollegen Digruber auf Platz 21 zurück. „Umso müder ich werde, desto schwieriger ist es für mich, den Fokus zu halten. Ich muss mich bei jedem Schwung brutal konzentrieren. In Extremsituationen und mit Müdigkeit ist das dann sehr schwierig, dann lasse ich extrem viel Zeit liegen. Ich hoffe, dass ich das bis Kitzbühel hinbekomme.“

Matt bleibt Pech treu

Für Vizeweltmeister Michael Matt endete die Dienstreise ins Berner Oberland mit einer weiteren Enttäuschung. Der Tiroler schied im ersten Durchgang bereits nach der ersten Zwischenzeit aus, nachdem sich seine Ski überkreuzt hatten. „Dass es mir so die Ski überkreuzt, ist mir überhaupt noch nie passiert. Ich habe keine Ahnung, warum“, sagte der 26-Jährige im ORF-Interview. „Wenn dir einer vor der Saison sagt, dass du drei Rennen gewinnst, glaubst du es nicht. Und wenn dir einer so etwas sagt, was ich mitmache, glaubst du es genauso wenig.“

Bei Matt ist seit dem Jahreswechsel der Wurm drin. In Zagreb griff er nach dem Sieg, schied als Halbzeitzweiter im Finale aber aus. In Madonna di Campiglio vergriff er sich beim Material und verpasste als 33. sogar den zweiten Durchgang. In Adelboden wurde er im zweiten Durchgang von Platz zehn auf 24 zurückgereicht. „Es ist eine Scheißsituation, aber es hilft nichts. Es wird schon für irgendwas gut sein, vielleicht, im Nachhinein dann. Momentan weiß ich nicht wofür“, sagte der 26-Jährige, der am Vorabend auch fast die Startnummernauslosung verpasst hatte.