Enttäuschte Serena Williams
APA/AFP/David Gray
Australian Open

Williams muss vorzeitig Koffer packen

Serena Williams ist auf ihrer Jagd nach dem 24. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier überraschend früh gescheitert. Die 38-jährige Amerikanerin zog am Freitag in der dritten Runde gegen die Chinesin Wang Quiang mit 4:6 7:6 (7/2) 5:7 den Kürzeren. Auch die ehemalige Nummer eins Caroline Wozniacki verabschiedete sich vom Turnier – und gleichzeitig vom Tenniszirkus.

Williams musste sich von ihrem Traum eines 24. Grand-Slam-Titels und damit der Egalisierung der Bestmarke der Australierin Margaret Court verabschieden. Die als Nummer acht gesetzte Amerikanerin leistete sich gegen die Nummer 27 des Turniers aus China zu viele Fehler, um ins Achtelfinale aufzusteigen. Nach 2:41 Stunden war das Aus von Williams, die 56 unerzwungene Fehler machte, besiegelt.

„Ich habe wirklich nicht gedacht, dass ich dieses Match verlieren kann“, sagte Williams und haderte mit ihren vielen Fehlern gegen die Weltranglisten-29. aus China: „Es lag alles an mir. Ich habe das Match verloren. Ich kann so nicht spielen. Das ist unprofessionell. Das ist nicht cool.“ Nach ihrer Rückkehr auf die Tour wartet die Amerikanerin weiter auf ihren ersten Grand-Slam-Titel als Mutter. 2017 hatte Williams in Melbourne ihr bisher letztes Major-Turnier gewonnen, damals war sie bereits schwanger.

Wang durfte sich hingegen über eine Premiere freuen. Die 28-Jährige, die bisher zwei WTA-Titel zu Buche stehen hat, qualifizierte sich erstmals für das Achtelfinale der Australian Open und strebt nun nach ihrer erst zweiten Viertelfinale-Teilnahme bei einem Major. Vergangenes Jahr war sie bei den US Open in New York bis ins Viertelfinale vorgestoßen. Nächste Gegnerin ist die Tunesierin Ons Jabeur, die zum ersten Mal in einem Major-Achtelfinale steht.

Wozniacki beendet „großartige Reise“

Jabeur hatte mit 7:5 3:6 7:5 über Wozniacki den Einzug ins Achtelfinale geschafft und gleichzeitig einen Strich unter die Karriere der Dänin gezogen. Die 29-jährige Wozniacki hatte schon vor dem Turnier angekündigt, ihre Karriere nach dem ersten Grand-Slam-Turnier beenden zu wollen. 2018 hatte sie mit dem Titel in Melbourne ihren größten Erfolg gefeiert. „Normalerweise weine ich nicht“, sagte die sichtlich gerührte Wozniack, die sich mit einer dänischen Fahne auf den Schultern feiern ließ: "Es war eine großartige Reise. Ich bin bereit für das nächste Kapitel.

Jubel von Caroline Wozniacki mit dänischer Fahne
AP/Andy Brownbill
Wozniacki wurde von den Fans in Melbourne in die Tennispension verabschiedet

Die mit dem ehemaligen US-Basketballer David Lee verheiratete Wozniacki feierte in ihrer Karriere insgesamt 34 Turniersiege auf der WTA-Tour. Highlights waren der Gewinn der WTA Championship Ende Oktober 2017 in Singapur und der Titel bei den Australian Open im Jänner des darauffolgenden Jahres. 71 Wochen lang führte die 29-Jährige die Weltrangliste an.

Barty sicher weiter

Die aktuelle Nummer eins der Welt, Ashleigh Barty, zog hingegen souverän in die Runde der besten 16 ein. Die Australierin besiegte Jelena Rybakina aus Kasachstan klar mit 6:3 6:2 und trifft nun auf die Amerikanerin Alison Riske, die gegen Julia Görges aus Deutschland die Partie nach 1:6 im ersten Satz noch umdrehte und mit 7:6 (7/4) 6:2 für sich entschied. Auch die zweifach Major-Siegerin Petra Kvitova aus Tschechien steht nach einem 6:1 6:2 über die Russin Jekaterina Alexandrowa im Achtelfinale.

Für eine Überraschung sorgte Maria Sakkari. Die Nummer 22 des Turniers aus Griechenland warf die als Nummer zehn gesetzte Amerikanerin Madison Keys mit 6:4 6:4 aus dem Bewerb. Die 24-jährige Sakkari schaffte es damit zum ersten Mal ins Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Überhaupt war erst einmal eine Griechin bei einem Major-Turnier über die dritte Runde hinausgekommen. 2005 gelang Eleni Daniilidou in Wimbledon zum bisher ersten und einzigen Mal dieses Kunststück.

Australian Open in Melbourne, Damen

Dritttrundentableau:
Ashleigh Barty (AUS/1) Jelena Rybakina (KAZ/29) 6:3 6:2
Alison Riske (USA/18) Julia Görges (GER) 1:6 7:6 (7/4) 6:2
Maria Sakkari (GRE/22) Madison Keys (USA/10) 6:4 6:4
Petra Kvitova (CZE/7) Jekaterina Alexandrowa (RUS/25) 6:1 6:2
Cori Gauff (USA) Naomi Osaka (JPN/3) 6:3 6:4
Sofia Kenin (USA/14) Zhang Shuai (CHN) 7:5 7:6 (9/7)
Ons Jabeur (TUN) Caroline Wozniacki (DEN) 7:5 3:6 7:5
Wang Qiang (CHN/27) Serena Williams (USA/8) 6:4 6:7 (2/7) 7:5
Anett Kontaveit (EST/28) Belinda Bencic (SUI/6) 6:0 6:1
Iga Swiatek (POL) Donna Vekic (CRO/19) 7:5 6:3
Elise Mertens (BEL/16) Catherine Bellis (USA) 6:1 6:7 (5/7) 6:0
Simona Halep (ROU/4) Julia Putinzewa (KAZ) 6:1 6:4
Garbine Muguruza (ESP) Jelina Switolina (UKR/5) 6:1 6:2
Kiki Bertens (NED/9) Sarina Dijas (KAZ) 6:2 7:6 (7/3)
Angelique Kerber (GER/17) Camila Giorgi (ITA) 6:2 6:7 (4/7) 6:3
Anastasia Pawljutschenkowa (RUS/30) Karolina Pliskova (CZE/2) 7:6 (7/4) 7:6 (7/3)