Coronavirus: Bald Entscheidung über China-Rennen

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus in China will der Skiweltverband (FIS) in den nächsten Tagen Einschätzungen der Teams einholen und dann über eine Durchführung oder Absage der Rennen entscheiden. Die FIS werde sich in ihrer Entscheidung an die Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) halten, sagte Generalsekretärin Sarah Lewis am Samstagabend in Kitzbühel.

„Wir verfolgen ganz klar die Richtlinien und Anordnungen, die von der WHO kommen. Auch das Internationale Olympische Komitee“, sagte Lewis. „Wir wissen, dass es nicht nur darum geht, ins Land zu kommen, sondern auch wieder raus, es muss selbstverständlich in beide Richtungen funktionieren.“ Die WHO spricht sich noch gegen die Ausrufung eines internationalen Gesundheitsnotstands aus und teilte mit, dass es dazu noch zu früh sei.

ÖSV richtet sich nach FIS

Der ÖSV wird bei einer positiven Entscheidung für die Reise zum Skiweltcup nach China mit dabei sein. „Wenn wir als Nation sagen, wir fahren nicht, haben wir einen Nachteil, darauf darf es nicht hinauslaufen. Wenn die FIS entscheidet, dass wir fahren, werden wir hinfahren müssen“, sagte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel auf APA-Anfrage in Kitzbühel.

Kommende Woche im Rahmen des Herren-Weltcups in Garmisch werden sich Vertreter der FIS mit Vertretern der nationalen Verbände zusammensetzen und die Situation nach dem Ausbruch des Coronavirus in China diskutieren. „Es wird derzeit von den zuständigen Gremien, der Ärztekommission und den Verbänden evaluiert“, hatte Markus Waldner, der FIS-Chefrenndirektor der alpinen Ski-Herren, am Freitagabend gesagt.

Ausreise als Problem

Schröcksnadel erklärte, dass nicht die Einreise nach China das Problem sei, sondern die Ausreise. Er sei in Kontakt mit Spezialisten und Virologen. „Die sagen, das Problem wird sein, ob du noch einmal rauskommst.“ Ob der Weltcup stattfinden soll, müsse letztlich aber die FIS entscheiden. Mit einer Abfahrt und einem Super-G sollen die Herren am 15./16. Februar die Olympiastrecken für 2022 in Yanqing (China) testen. Der Skiweltcup-Tross reist über Peking nach China ein, von dort erfolgt der Transfer in das rund 100 Kilometer nördlich gelegene Skigebiet in Yanqing. Von 12. bis 14. Februar sind Abfahrtstrainings geplant, am Wochenende die Rennen.

Die neue Lungenkrankheit aus China verbreitet sich weiter und hat erstmals auch Europa erreicht. Die Zahl der Infizierten in China stieg auf mehr als 1.300, außer Tibet sind alle Regionen des Landes betroffen. 41 Todesopfer sind bereits zu beklagen, mehr als 40 Millionen Menschen in gut einem Dutzend Städten wurden weitgehend von der Außenwelt abgeschottet.