Im Semifinale wartet auf den Weltranglistenfünften am Freitag (9.30 Uhr MEZ) der als Nummer sieben gesetzte Deutsche Alexander Zverev, der zuvor mit einem 1:6 6:3 6:4 6:2-Sieg gegen den Schweizer Stan Wawrinka erstmals in ein Major-Halbfinale eingezogen war.
Das erste Finalticket machen sich schon am Donnerstag Titelverteidiger Novak Djokovic (SRB/2) und Major-Rekordsieger Roger Federer (SUI/3) untereinander aus.
„Hatte das Glück auf meiner Seite“
„Ich war in beiden Sätzen ein Break hinten, habe aber jeweils das Rebreak geschafft und in den Tiebreaks gut gespielt“, sagte Thiem im Siegerinterview mit Jim Courier. „Das gesamte Spiel war auf hohem Niveau. Das passiert, wenn beide Spieler gut drauf sind. Ich war vielleicht etwas glücklich in manchen Bällen, aber das ist auch notwendig, um eine der Legenden des Sports zu schlagen. Wir hatten ein ähnliches Match in New York, heute hatte ich das Glück auf meiner Seite.“
Thiem nach Sieg über Nadal im Semifinale
Dominic Thiem ist am Mittwoch mit einem Viersatzsieg über den Weltranglistenersten in das Halbfinale der Australian Open eingezogen.
„Ich wollte zum Schluss einfach im Match bleiben, es war mental eine ganz harte Situation, ich wollte das Spiel ausservieren. Ich habe das zunächst nicht geschafft, aber dann im Tiebreak hat es geklappt. Ich bin froh, dass es sich ausgegangen ist, sonst wären wir jetzt in einem fünften Satz. Ich bin jetzt voll Adrenalin. Ich bin froh, dass ich morgen freihabe.“
Herausforderer startet mit großen Hoffnungen
Thiem hatte das erste Major-Duell mit Nadal auf Hartplatz 2018 im Viertelfinale der US Open nach fünf dramatischen Sätzen ganz knapp verloren und war dabei selbst nur zwei Punkte vom Sieg entfernt gewesen. Entsprechend groß waren nun seine Hoffnungen vor dem 14. Aufeinandertreffen auf den besonders wichtigen fünften Erfolg.
Der Niederösterreicher zeigte in seiner ersten Night-Session in diesem Jahr in der Rod Laver Arena auch keine Nervosität und gab in seinen ersten drei Servicegames nur einen einzigen Punkt ab. Aber auch der Spanier hatte bei seinen Aufschlägen vorerst keine gröberen Probleme, musste bei 2:2 allerdings einen ersten Breakball abwehren. Mit zwei leichten Fehlern bei neuen Bällen gab Thiem dann unerwartet sein Service zum 3:5 ab, fightete aber zurück und holte sich unter dem Jubel seiner in der Box versammelten Familie postwendend das Rebreak. Damit ging es ins Tiebeak, wo der Weltranglistenfünfte nach 1:07 Stunden mit 7/3 die Oberhand behielt.
Ausgeglichenes Match auf hohem Niveau
Danach ging es bis zum 2:2 mit dem Service weiter, eine schwächere Aufschlagleistung als zuvor und zwei Doppelfehler brachten Thiem dann aber den ersten Serviceverlust im zweiten Satz ein. Obwohl sein erster Aufschlag auch im folgenden Servicegame ausließ, stand es wenig später 4:4, da Nadal seinerseits den Aufschlag zu null abgab. Der Spanier wirkte verärgert, weil ihn die 25-Sekunden-Spanne pro Aufschlag immer öfter in Zeitnot brachte. Nach einem abgewehrten Satzball „rettete“ sich Nadal aber ins zweite Tiebreak der Partie. Und wieder hatte Thiem das bessere Ende für sich, diesmal nach 1:09 Stunden mit 7/4.
Satz Nummer drei begann wie die zwei davor, die beiden Spieler schenkten einander nichts und brachten ihre Aufschläge sicher und bis zum 5:4 für Nadal ohne Breakbälle durch. Dann kassierte Thiem aber zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt den Spielverlust, der dem Spanier nach 42 Minuten den Satzgewinn brachte.
Zittern im vierten Satz
Thiem überstand danach eine brenzlige Situation und stellte nach drei abgewehrten Breakbällen auf 1:1, bevor er sich dann auch gleich den nächsten Aufschlag seines Gegners holte. Nach der „Bestätigung“ mit einem starken Aufschlaggame war der 26-Jährige dann Richtung Halbfinale unterwegs und servierte bei 5:4 auf das Match.
Nadal hatte aber noch nicht genug und hielt sich wie in Satz drei mit einem späten Break im Match. Das dritte Tiebreak der Partie sah dann erneut Thiem vorne, mit dem dritten Matchball zum 8/6 stellte er sein erstes Major-Halbfinale abseits der French Open sicher.