Jubel des norwegischen Kombinierers Jarl Magnus Riiber
APA/Barbara Gindl
Nordische Kombination

Riiber in Seefeld weiter in eigener Liga

Jarl Magnus Riiber ist kurz davor, als erster Norweger das „Nordic Combined Triple“ in Seefeld zu gewinnen. Der aktuell beste Nordische Kombinierer des Weltcups beeindruckte beim Saisonhöhepunkt auch am zweiten Tag, er baute seinen Vorsprung vor dem Finale am Sonntag auf mehr als eine Minute aus. Der Tiroler Lukas Greiderer ist als Neunter (+1:44) der beste Österreicher.

Riiber wird ohne Missgeschick am Sonntag (12.00 bzw. 14.40 Uhr, live ORF1) die Nachfolge des nach einer Kreuzband-OP rekonvaleszenten Mario Seidl antreten und sich ein Preisgeld von insgesamt 24.000 Franken (22.400 Euro), davon 16.000 Franken (14.950 Euro) für den Gesamtsieg, sichern. Er führt mit 1:07 Minuten Vorsprung auf seinen Teamkollegen Jörgen Graabak, der sich vom siebenten Platz nach dem Springen verbesserte.

Seefeld-Weltmeister Riiber freute sich über sein „großartiges Gefühl“ im Ziel, ist sich aber der Laufstärke von Graabak, dem Olympiasieger von 2014, bewusst. „Ich brauche für die 15 Kilometer rund eine Minute Vorsprung auf Jörgen, der sehr gut in Form ist. Ich hoffe, ich kann im Springen noch ein paar Extrasekunden holen“, sagte der 22-Jährige nach seinem 23. Weltcup-Sieg. In dieser Saison hat er zehn der bisher zwölf Bewerbe gewonnen. Graabaks Plan für Sonntag: „Ich muss noch besser springen und brauche auch Glück.“

Riiber dominiert bei „Nordic Triple“

Weiter unantastbar ist Jarl Magnus Riiber beim „Nordic Triple“ in Seefeld. Beim Saisonhöhepunkt beeindruckt der Norweger auch am zweiten Tag.

Österreicher im Hintertreffen

Das Team von ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen hatte im Vorjahr in Chaux-Neuve (FRA) den Triple-Gesamtsieger gestellt, zudem war Franz-Josef Rehrl nach seinen zwei bisher einzigen Weltcup-Siegen Gesamtdritter. Das Podest scheint diesmal unerreichbar.

Dabei hätte Greiderer mit etwas Rennglück zu der Gruppe um Graabak und dem später drittplatzierten Deutschen Vinzenz Geiger (+1:09,5) aufschließen können. „Etwas enttäuscht bin ich schon, ich wollte heute mehr gutmachen“, sagte der Tiroler, der gemeinsam mit dem Finnen Ilkka Herola, dem besten Läufer der Saison, vergeblich Jagd machte.

ÖSV-Kombinierer Lukas Greiderer
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Als erneut Neunter und bester Österreicher kam Lukas Greiderer ins Ziel

„Ich bin einfach nicht zu dieser Gruppe hingekommen, die haben nie taktiert. Wir hatten ein einsames Rennen, da verliert man in den Abfahrten auf die Gruppe immer einige Sekunden“, erklärte Greiderer, der mit dem Reservesprungschuh von Dominik Terzer auf 102 Meter gesegelt war. Sein eigener Schuh war am Vortag gebrochen.

Rehrl hofft auf „Wunder“

Rehrl, der dreifache WM-Dritte von 2019, war aus ungewohnter Position als 22. gestartet, nachdem er den am Freitag ausgefassten Rückstand im Springen nicht zu reduzieren vermochte, und nimmt den Schlusstag als 19. (+2:38,1) in Angriff.

„Auf der Schanze war es leider nichts, das wird auch am Sonntag nicht mehr besser werden, ich kann nur auf ein Wunder hoffen“, sagte der 26-Jährige. „Der rote Faden auf dieser Schanze fehlt leider. Das waren meine zwei schlechtesten Weltcups seit zwei Jahren. Schade, dass das daheim passiert.“ Im Laufen habe er jedoch gut gekämpft. „Aber ich war nach der ersten Runde schon am Anschlag, in der letzten ist es zäh geworden, ich musste jeden Kilometer voll beißen.“

Fritz visiert Top Ten an

Besser schlug sich neuerlich Martin Fritz. Der Steirer liegt als 14. 2:23 Minuten zurück. „Das Springen war durchwachsen, aber in der Loipe war es richtig gut“, sagte der Wahlramsauer, dem nur wenige Sekunden auf die Top Ten fehlen. Die sind auch sein Ziel. „Der dritte Tag ist nach meinen Erfahrungen mein bester. Je länger die Distanzen werden, desto leichter tue ich mir. Ich bin positiv gestimmt.“ Knapp hinter ihm folgt der Junioren-Weltmeister Johannes Lamparter als 16. (+2:29,9).

Beim Seefeld-Triple finden an drei aufeinanderfolgenden Tagen drei Wettkämpfe statt, bei denen die Punkte und Zeitdifferenzen jeweils in den Wettbewerb des nächsten Tages mitgenommen werden. Für den ersten und zweiten Bewerb gibt es die Hälfte der sonst üblichen Weltcup-Punkte, für die Abschlusswertung die doppelte Punktezahl. Rekordgewinner der 2014 eingeführten Veranstaltung ist der Deutsche Eric Frenzel mit vier Siegen.

Nordische Kombination in Seefeld

Einzel-Bewerb (ein Sprung und 10 km Langlauf):
1. Jarl Magnus Riiber NOR 23:28,3 1/17*
2. Jörgen Graabak NOR + 1:07,0 7/1
3. Vinzenz Geiger GER 1:09,5 6/4
4. Eric Frenzel GER 1:17,8 3/15
5. Espen Björnstad NOR 1:26,7 5/20
6. Jens Luraas Oftebro NOR 1:28,7 2/32
7. Akito Watabe JPN 1:29,2 4/25
8. Ilkka Herola FIN 1:43,9 11/3
9. Lukas Greiderer AUT 1:44,4 8/12
10. Johannes Rydzek GER 2:21,9 18/9
14. Martin Fritz AUT 2:23,5 13/23
16. Johannes Lamparter AUT 2:29,9 19/11
19. Franz Josef Rehrl AUT 2:38,1 22/10
22. Lukas Klapfer AUT 3:05,4 25/19
25. Thomas Jöbstl AUT 3:30,8 29/21
29. Manuel Einkämmer AUT 3:41,5 23/38
31. Philipp Orter AUT 3:59,3 33/29
33. Stefan Rettenegger AUT 4:19,1 32/39
39. Dominik Terzer AUT 5:37,4 36/42
* Platzierung im Springen/Langlauf