Federica Brignone (ITA)
AP/Gabriele Facciotti
Ski Alpin

Italienerinnen feiern Doppelsieg im Super-G

Die Italienerinnen haben beim Weltcup-Super-G in Rosa Chutor einen Doppelsieg gefeiert. Federica Brignone holte am Sonntag auf einem nicht besonders anspruchsvollen Kurs ihren 14. Weltcup-Sieg und verwies dabei Sofia Goggia um 0,20 Sekunden auf Platz zwei, Dritte wurde die Schweizerin Joana Hählen (+0,34). Als Fünfte und damit beste Österreicherin blieb Stephanie Venier in Russland nur knapp hinter dem Podest.

Venier hatte die Startnummer eins gut genutzt und legte eine ambitionierte Fahrt als Testpilotin bei ungewissen Bedingungen hin. Nur zu direkt war sie in manchen Passagen dran, weshalb der Traum vom Podest platzte. Nach dem Schneefall der letzten Tage war die Piste bis zuletzt mit Salz und Wasser bearbeitet worden.

Dass die Piste hielt, bewiesen in der Folge Brignone (Nummer 13), Goggia (15) und Hählen (16). Vierte knapp vor Venier wurde mit Startnummer drei Hählens Schweizer Landsfrau Corinne Suter, die in Abwesenheit der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin die Führung im Super-G-Weltcup übernahm.

AStephanie Venier (AUT)
AP/Gabriele Facciotti
Stephanie Venier zeigte als beste Österreicherin erneut eine ansprechende Leistung

„Ich wusste im Ziel nicht recht, wie ich die Zeit einschätzen sollte. Ich versuchte einfach zu pushen. Fehlerfrei kam da keine runter. Bei den Verhältnissen musste man die Ski auch bei Fehlern einfach laufen lassen“, so Venier, die über den Kurs sagte: „Er war langsam, aber die Tore kamen trotzdem schnell. Es fühlte sich sehr unruhig an.“ Zudem sei die Bodensicht nicht die beste gewesen.

1. Federica Brignone (ITA)
2. Sofia Goggia (ITA)
3. Joana Hählen (SUI)

Veith auf Platz sieben

Zweitbeste Österreicherin wurde Anna Veith, die rund zwei Jahre nach ihrem bis dato letzten Super-G-Podest in Crans Montana (3.) im oberen Teil voll dabei war, bis ins Ziel aber kontinuierlich verlor. Als Siebente (0,69) freute sie sich über ihr bestes Saisonergebnis. „Man merkt schon, dass ich langsam wieder Selbstvertrauen bekomme und den Ski wieder laufen lassen kann. Ich traue mich wieder, Gas zu geben“, sagte Veith, die hier 2014 im Super-G Olympiasiegerin geworden war.

Als enttäuschte Elfte unmittelbar vor Nina Ortlieb (+1,52) schwang Nicole Schmidhofer ab. „Schon der Starthang war sehr bescheiden, unten hab ich die Ski nicht richtig ausgelassen, bin extrem schlecht gefahren. Das Tempo hat mir im flacheren Teil dann gefehlt. Das Ergebnis zipft mich richtig an, sehr enttäuschend“, sagte die 30-jährige Steirerin.

Ortlieb hadert mit Fehlern

Obwohl langsamer als Schmidhofer, zeigte Ortlieb eine starke Leistung und rangierte wie Veith bei den ersten Zwischenzeiten unter den Besten. Erst ein Fehler im Mittelteil, als sie einen Schlag übersehen und das folgende Tor gerade noch erwischt hatte, machte die Hoffnungen auf einen Spitzenplatz zunichte.

„Wenn die Piste perfekt und ohne Rippen gewesen wäre, hätte ich die Spur halten können. Das ärgert mich, wieder ein blöder Fehler, schon in Bansko (9.) habe ich eine Topplatzierung verspielt, jetzt wieder. Daran muss ich in Zukunft arbeiten“, sagte Ortlieb.

Weltcup-Punkte gab es aus österreichischer Sicht weiters für Tamara Tippler (20.), Elisabeth Reisinger (23.) und Mirjam Puchner (25.). Platz 29 unmittelbar vor Christine Scheyer belegte die kränkelnde Ramona Siebenhofer, die trotz eines grippalen Infekts gestartet war und mit 4,29 Sekunden Rückstand abschwang.

Shiffrin als Nutznießerin

Die für Samstag geplante Abfahrt auf der Olympiastrecke war wegen des schlechten Zustands der Piste nach den starken Schneefällen der vergangenen Tage abgesagt worden. Bereits unter der Woche konnten die Trainings im Olympiaort von 2014 nicht durchgeführt werden. Die Konzentration galt in der Folge dem Super-G, um wenigstens ein Rennen durchzubringen. Der Kurs war am Samstagvormittag bereits gesetzt, die Piste noch einmal mit Wasser behandelt worden.

Nutznießerin der Abfahrtsabsage war Shiffrin, deren Verzicht auf die Reise nach Russland sich zumindest in dieser Disziplin nicht negativ auf ihr Punktekonto auswirkte. Die 24-Jährige liegt im Abfahrtsweltcup 16 Zähler hinter der Führenden Suter. Im Gesamtweltcup führt Shiffrin nun 270 Zähler vor Brignone. Die nächsten Speed-Bewerbe der Damen gehen am nächsten Wochenende in Garmisch in Szene.