Lewis Hamilton (Mercedes) und Max Verstappen (Aston Martin Red Bull Racing)
APA/AFP/Andrej Isakovic
Formel 1

Verstappen sagt Hamilton den Kampf an

Die neue Formel-1-Saison beginnt zwar erst in knapp sechs Wochen am 15. März mit dem Grand Prix von Australien, doch Max Verstappen hat bereits am Montag bei einem Medientermin seine Zielsetzung klar formuliert. Der Niederländer ist überzeugt, dass er Serienweltmeister Lewis Hamilton entthronen und seinen ersten WM-Titel einfahren kann.

Red Bull Racing präsentiert den neuen Boliden am 12. Februar in Silverstone, danach geht es ab 19. Februar zu den obligatorischen Testfahrten nach Barcelona. „Jeder ist extrem begeistert und motiviert“, beschrieb Verstappen die Stimmung im Team. „Wir möchten vor allem Mercedes wirklich herausfordern – und ich denke, das können wir schaffen.“

Hamilton, der heuer seinen siebenten Titel anstrebt und damit den Rekord von Michael Schumacher einstellen könnte, sei verwundbar, wenn er nur genug unter Druck gesetzt werde, meinte Verstappen. „Wenn man nie wirklich Druck hat, dann kann man immer mit 97, 98 Prozent fahren und macht nie Fehler“, sagte Verstappen. Man habe dann höchstens ein verpatztes Wochenende im Jahr.

Zweikampf zwischen den Autos von Lewis Hamilton (Mercedes) und Max Verstappen (Aston Martin Red Bull Racing)
GEPA/Fritz Mueller
Max Verstappen wünscht sich für nächste Saison mehr Rad-an-Rad-Duelle mit Lewis Hamilton

„Er ist nicht Gott“

Was der Niederländer aber braucht, ist einen konkurrenzfähigen Boliden. „In der Formel 1 ist alles sehr abhängig vom Auto“, sagte Verstappen, der letzte Saison vor allem gegenüber Mercedes klar das Nachsehen hatte. Der 22-jährige Verstappen gewann immerhin drei Rennen und holte sechs weitere Podestplätze heraus. Damit reichte es aber nur zu Platz drei in der Fahrerwertung, da das Mercedes-Duo Hamilton und Valtteri Bottas letztlich unerreichbar war.

Vor allem der Brite agierte überlegen, gewann elf von 21 Rennen und damit die WM mit 87 Punkten Vorsprung auf seinen Teamkollegen. Vor den Leistungen von Hamilton hat Verstappen zwar Respekt, entmutigen lässt er sich davon aber nicht. „Lewis ist sehr gut. Er ist definitiv einer der besten da draußen, aber er ist nicht Gott. Vielleicht ist Gott mit ihm, aber er ist nicht Gott“, stellte der 22-Jährige klar.

Freier Kopf durch Vertragsverlängerung

Verstappen selbst hat indes die Weichen für eine störungsfreie Saison bereits gestellt. Er unterzeichnete Anfang Jänner eine Vertragsverlängerung bei Red Bull, die ihn bis zum Ende der Saison 2023 an den österreichisch-britischen Rennstall bindet. Diese Gewissheit helfe ihm dabei, einen klaren Kopf für das Rennfahren zu haben, meinte er. Er gehe nicht davon aus, nun ständig Fragen nach seiner Zukunft beantworten zu müssen.

Verstappen hat nach wie vor die Chance, der jüngste Weltmeister in der Geschichte der Formel 1 zu werden. Das kann er aber nur noch in dieser Saison schaffen. 2020 wäre der am 30. September 1997 geborene Verstappen noch jünger als Sebastian Vettel. Der Deutsche war im Jahr 2010 bei seinem ersten WM-Titel 23 Jahre und 134 Tage alt.