Chiara Hölzl
GEPA/Marcel Engelbrecht
Skispringen

Österreicherinnen heiß auf Heimweltcup

Acht Einzel-Siege, ein Erfolg im Team-Bewerb, zwanzig Podestplätze durch vier verschiedene Athletinnen und überlegene Führung im Nationencup: Die ÖSV-Skispringerinnen aus dem Team von Cheftrainer Harald Rodlauer kommen angesichts der jüngsten Vorstellungen auf der Weltcup-Bühne voller Euphorie zu den zwei Heimbewerben am Wochenende (14.15 bzw. 14.30 Uhr, live in ORF1) nach Hinzenbach (Oberösterreich), wo der Siegeszug fortgesetzt werden soll.

„Ich glaube, ich war noch nie so gut in Form, und freue mich, dass es jetzt losgeht und wir daheim hüpfen dürfen. Das ist doch immer ein Highlight, weil es nur einmal im Jahr der Fall ist. Deswegen fiebern wir umso mehr darauf hin“, sagte Chiara Hölzl, die in dieser Saison ihre ersten vier Weltcup-Siege einfahren konnte, im ORF-Interview.

Die Leistungen bei der Heim-WM in Seefeld 2019 mit Edelmetall in allen drei Bewerben waren so etwas wie eine Initialzündung für Weltcup-Spitzenreiterin Hölzl, Eva Pinkelnig und Co. „Durch die Medaillen und drei Top-Ten-Plätze in der Weltcup-Gesamtwertung haben die Mädels gesehen, was möglich ist“, sagte Rodlauer.

Skispringerinnen freuen sich auf Hinzenbach

Mit den aktuell starken Leistungen geht es für die ÖSV-Skispringerinnen voller Vorfreude zum Heimweltcup nach Hinzenbach.

Der Steirer verweist auch auf die perfekte Zusammenarbeit im „kleinen, aber feinen Team“ mit Assistenztrainer Romed Moroder, einem Südtiroler, dem Techniker Norbert Mörtl und den abwechselnd eingesetzten Physiotherapeutinnen Anna-Maria Koller und Iris Hosp. Zudem sorgt Kombinierer-Assistenztrainer Christoph Bieler für ein perfekt sitzendes Schanzenoutfit.

„Sie vergönnen es auch den anderen“

Das Umfeld sei perfekt, betonte Rodlauer, aber das sei noch keine Erfolgsgarantie. „Springen müssen die Athletinnen selbst und sie machen das sehr professionell.“ Zudem verstünden sich die Springerinnen sehr gut. „Natürlich wollen alle gewinnen, aber sie vergönnen es auch den anderen“, so der gebürtige Eisenerzer.

Harald Rodlauer (AUT)
GEPA/Thomas Bachun
ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer hat in dieser Saison inklusive Teamspringen neun Siege bejubeln dürfen

Vor der Saison hatte Rodlauer gemeint, wenn eine in den Flow komme, sei alles möglich. Nach elf von 21 Bewerben stellt sein Team mit Hölzl (vier Siege) und Pinkelnig (drei) die Erste und Dritte der Gesamtwertung und mit Marita Kramer eine weitere Siegerin.

Alle drei haben in diesem Winter ihre Premierenerfolge gefeiert und sind aus dem Schatten der Ex-Weltcup-Siegerin und Ex-Weltmeisterin Daniela Iraschko-Stolz (WM-Dritte 2019) getreten, die zweimal Dritte war. Sie schweben auf Wolke sieben. Die aktuelle Situation sei auch für ihn nicht absehbar gewesen, sagte Rodlauer der APA. „Da ist sicher etwas Glück dabei. Das ist nicht planbar, dass vier vorne reinspringen.“

„Müssen hellwach sein“

Vor dem Heimweltcup gelte es für die Springerinnen, mit der wegen gestiegener Aufmerksamkeit neuen Situation gut umzugehen. „Die Wertschätzung ist wichtig, aber wir müssen aufpassen, dass sie gut vorbereitet und nicht übermotiviert sind“, betonte der 53-Jährige. „Wir müssen hellwach sein, denn die Konkurrenz ist stark.“

Zuletzt hatten Olympiasiegerin Maren Lundby (NOR/2019) und Sara Takanashi (JPN/2016 und 2017) nahe Eferding und rund 30 Autominuten von Linz jeweils Doppelerfolge gefeiert. Iraschko-Stolz zeichnete für den bisher letzten ÖSV-Sieg (2015) und -Podestplatz (Zweite vor Jacqueline Seifriedsberger 2016) verantwortlich.

Weltcup in Hinzenbach

ÖSV-Aufgebot: Lisa Eder, Chiara Hölzl, Daniela Iraschko-Stolz, Marita Kramer, Eva Pinkelnig, Jacqueline Seifriedsberger

Nationale Gruppe: Julia Huber, Julia Mühlbacher, Claudia Purker, Elisabeth Raudaschl, Sophie Sorschag, Hanna Wiegele