Florian Toplitsch, Michael Svoboda, Bruno Soares trösten Stefan Maierhofer (alle Tirol)
GEPA/Oliver Lerch
ÖFB-Cup

Maierhofers Malheur kostet Tirol Aufstieg

Einen Tag nach SKN St. Pölten hat es am Samstag im Viertelfinale des Uniqa-ÖFB-Cups mit WSG Swarovski Wattens den nächsten Bundesligisten erwischt. Die Tiroler mussten sich bei Austria Lustenau nach einem 2:2 nach Verlängerung mit 4:5 im Elfmeterschießen geschlagen geben. Zur tragischen Figur aus Sicht der Wattener wurde dabei ausgerechnet Neuzugang Stefan Maierhofer.

Der in der 75. Minute eingewechselte ehemalige Teamspieler vergab im Elfmeterschießen als einziger Schütze seinen Versuch und kostete den Tirolern damit letztendlich den Aufstieg. Die Lustenauer jubelten über den weitesten Vorstoß seit 2011, als der Club erst im Finale SV Ried 0:2 unterlegen war. Am Freitag war Zweitligist Wacker Innsbruck nach einer vor allem in der Schlussphase turbulenten Partie in St. Pölten ebenfalls im Elfmeterschießen ins Semifinale aufgestiegen.

Nach torloser erster Hälfte hatte Zlatko Dedic die Gäste aus Tirol kurz nach Wiederbeginn in Führung geschossen (46.), doch Sebastian Feyrer gelang in der 63. Minute der Ausgleich zum 1:1 für Lustenau. Dabei blieb es auch nach Ablauf der regulären Spielzeit. In der Verlängerung hatten dann die Vorarlberger dank eines Kunstschusses von Thomas Mayer (99.) kurz die Nase vorne, ehe Benjamin Pranter per Elfmeter wieder ausglich (105.). Im Elferschießen besiegelte Thomas Mayer nach Maierhofers Fehlschuss den Aufstieg des Zweitligisten.

Austria Lustenau nach Elferschießen im Cup-Halbfinale

Austria Lustenau setzt sich im Elfmeterschießen gegen WSG Swarovski Tirol durch. Die Vorarlberger ziehen damit als zweites Team in das Cup-Semifinale ein.

Partie nimmt langsam Fahrt auf

Nach vielen Wintertransfers zeigten die stark veränderten Mannschaften im ersten Frühjahrsspiel eine zunächst wenig hochstehende Partie mit kaum Torchancen, die im Finish immerhin gehörig Spannung bot. Die Tiroler, wo Maierhofer und Cuptorjäger Kelvin Yeboah (vier Tore) erst später eingewechselt wurden, hatten mehr vom Spiel, klare Einschussgelegenheiten spielte die routinierte Truppe – der Altersschnitt betrug 29 Jahre – aber nicht heraus.

Unmittelbar nach Wiederbeginn schlug aber Wattens-Torjäger Dedic nach Zuspiel von Thanos Petsos per Volleyschuss zu (46.). Die von Roman Mählich betreute Austria trat ohne ihren nach einer Leisten-OP rekonvaleszenten Torjäger Ronivaldo offensiv kaum in Erscheinung, erhöhte danach aber die Schlagzahl. Verteidiger Sebastian Feyrer köpfelte nach einer Freistoßflanke zum nicht unverdienten 1:1-Ausgleich ein (63.).

Maierhofer kam in der 75. Minute anstelle von Dedic zu seinem Debüt. Beide Teams hatte in dieser Phase durch Mayer (77.) bzw. Yeboah (74.) und Lukas Grgic (77.) gute Chancen auf die Führung. Wattens lieferte danach fast ausschließlich mit hohen Bällen auf „Turm“ Maierhofer einen Vorgeschmack in Sachen Abstiegskampf, wurde damit aber kaum gefährlich.

Entscheidung vom Elfmeterpunkt

Lustenau war danach das gefährlichere Team. WSG-Goalie Ferdinand Oswald drehte einen Schuss von Alexander Ranacher noch an die Stange (86.). In der neunten Minute der Nachspielzeit aber stand der Goalie zu weit vor seinem Tor – und wurde von Mayers gefühlvollem Weitschuss überrascht. Die Gäste glichen durch einen von Pranter verwerteten Elfmeter aber wieder aus (105.) und nahmen den Vorarlbergern damit komplett den Wind aus den Segeln. Torschütze Feyrer hatte den Ball unglücklich an die Hand bekommen.

Jubel von Thomas Mayer (A.Lustenau)
GEPA/Oliver Lerch
Mayer und Lustenau bleiben im Rennen um den Cuptitel

Wenig später sollte es erneut Elfmeteralarm im Lustenau-Strafraum geben, doch nun blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm. Yeboah sorgte mit einem Schlenzer an die rechte Stange (117.) für den letzten Aufreger vor dem Elfmeterschießen, in dem Maierhofer als fünfter WSG-Schütze am Kreuzeck vorbeischoss.

Maierhofer sprach im Anschluss von einem sehr weichen Ball. „Er ist mir dann ein bisschen aufgestiegen, das passiert den besten Fußballern. Da haben die Leute in Lustenau wieder was zu lachen“, sagte der 37-jährige Neuzugang im ORF-Interview. Mählich gratulierte seiner Mannschaft zum Aufstieg. „Am Ende ist uns vielleicht ein wenig die Luft ausgegangen. Aber ich denke, dass der Sieg in Summe verdient ist.“

Uniqa-ÖFB-Cup, Viertelfinale

Samstag:

Austria Lustenau – WSG Tirol 5:4 i. E. (2:2, 1:1, 0:0)

Lustenau, Planet Pure Stadion, SR Gishamer

Tore: Feyrer (63.), Mayer (99.) bzw. Dedic (46.), Pranter (105./Handelfmeter)