Erstmals seit 1997 könnte das Play-off ohne San Antonio über die Bühne gehen. Der Rückstand auf den aktuell von den Memphis Grizzlies gehaltenen achten Platz in der Western Conference beträgt fünf Siege. 28 Partien haben die Spurs nach der Pause für das All-Star-Spiel in Chicago noch, um den Spieß umzudrehen.
„Der Optimismus ist unverändert da“, sagte Pöltl am Donnerstag in einer Presseaussendung. „Allerdings haben wir uns in eine Situation gebracht, in der wir nun die Saison praktisch perfekt fertig spielen müssen und auch etwas auf fremde Hilfe angewiesen sind“, ergänzte der 24-Jährige, „Wir benötigen einen ordentlichen Run, und Memphis wird ein bisschen was verlieren müssen.“
Bei der jüngsten Auswärtsserie von sechs Spielen in der Fremde – zwei kommen nach der All-Star-Pause noch dazu – verlor San Antonio nicht nur ein bisschen etwas, sondern fünf Partien. Die Play-off-Teilnahme entfernte sich damit dramatisch am Horizont. „Wir waren meistens eine Zeit lang solide, haben die Matches wie zum Beispiel gegen die Lakers oder die Kings aber durch schwache Phasen hergegeben. Das ist bitter, aber in dieser Liga musst du die Leistung über 48 Minuten bringen. Leider haben wir mit diesem Problem schon die gesamte Saison lang zu kämpfen“, so Pöltl.
Pöltls Vertrag läuft aus
Zum Ende der Transferzeit war San Antonio trotz der aktuellen Misere nicht aktiv. Auch die Spekulation, Pöltl könnte Teil eines Tauschgeschäfts werden, bewahrheitete sich am Ende nicht. „Ich als Spieler glaube an unsere Mannschaft und unser Potenzial, und ich habe nicht das Gefühl, als hätten wir einen Trade gebraucht. Andererseits ist es natürlich schwer zu ignorieren, dass es nicht wie gewünscht läuft“, so der 24-Jährige.
Pöltls Vertrag bei den Texanern läuft allerdings mit Saisonende aus. Ob die Untätigkeit seines Teams zu Ende der Transferfrist vergangene Woche Auswirkungen auf seine eigene Situation habe, vermochte er nicht zu beurteilen. „Ich kann mir weiterhin gut vorstellen, dass ich bei den Spurs bleibe“, sagte Pöltl – auch wenn er in der jüngsten Auswärtsserie weniger zum Einsatz gekommen ist als zuletzt gewohnt.
„Frustrierend ist es auf jeden Fall“, kommentierte Pöltl seine persönliche Situation. Es sei aber nicht das erste Mal in seiner NBA-Karriere, dass nicht alles perfekt laufe. „In der NBA geht es durch den dichten Spielplan oft schnell.“ Vor dem jüngsten Auswärtstrip habe er eine sehr gute Phase gehabt. „Darum nehme ich die Situation nicht so schwer. Ich muss weiterspielen und mich auf das nächste Spiel vorbereiten, um da die bestmögliche Leistung zu bringen“, so der Wiener in der Aussendung.
Ausspannen in San Diego
Die Ligapause wegen des All-Star-Wochenendes in Chicago verbringt Pöltl mit Freunden in San Diego. „Für das Team sehe ich die Pause positiv, wir können sie gut brauchen“, meinte der Wiener. Ihr nächstes Spiel bestreiten die Spurs am 22. Februar bei den Utah Jazz. In seinen drei bisherigen NBA-Saisonen mit den Toronto Raptors und San Antonio hatten Pöltls Teams jeweils das Play-off erreicht.