Fourcade war aufgrund der einen Strafminute zunächst unzufrieden im Ziel. Da sein großer Widersacher Bö beim letzten Schießen allerdings seinen zweiten Fehler verzeichnete, stand am Ende mit einem komfortablen Vorsprung von 57,0 Sekunden das zwölfte Gold und die insgesamt 27 WM-Medaille für den 31-Jährigen fest. Der Rückstand von Landertinger, der für den ersten Einzel-Podestplatz für die ÖSV-Biathleten in dieser Saison sorgte, betrug 1:22,1 Minuten auf Fourcade.
Für Landertinger war Bronze eine emotionale Angelegenheit, verlief doch die Saison nach gesundheitlichen Probleme mehr als schwierig. Anfang Jänner hatte der 31-Jährige aufgrund der Nachwehen seiner Bandscheibenoperation vor zwei Jahren noch eine Weltcup-Pause einlegen müssen und überlegte ein Karriereende. „Es war so eine harte Zeit“, sagte Landertinger unter Tränen im ORF-Interview. „Diese Medaille zu holen gibt mir so viel. Im Dezember bin ich von Frankreich heimgefahren und dachte, dass es das mit dem Sport war. Jetzt stehe ich da mit einer Bronzemedaille, das ist der Wahnsinn.“
Siegerehrung in Antholz
Dominik Landertinger erhielt in Antholz mit der Bronzemedaille den Lohn für seine starke Vorstellung im Einzel-Bewerb.
Langes Warten für Landertinger
Im bisherigen Saisonverlauf war Landertinger im Weltcup noch nie unter den besten 20 gelandet, bei der WM davor in zwei Bewerben nicht in den Top 30. Umso sensationeller war die Leistung im Einzel. Landertinger lieferte bis zum letzten Schuss ein perfektes Rennen ab. Die 20. Scheibe fiel allerdings nicht, womit der Tiroler eine Strafminute kassierte und nach dem letzten Anschlag 17,4 Sekunden hinter dem Slowenen Jakov Fak lag. Auf den letzten vier Kilometern erinnerte Landertinger allerdings an seine besten Zeiten, holte in der Loipe die entscheidende Zeit auf und lag im Ziel 8,1 Sekunden vor Fak.
Danach begann das lange Warten für den Einzel-Weltmeister von 2009, der mit Startnummer fünf ins Rennen gegangen war. Vom insgesamt 104 Athleten umfassenden Teilnehmerfeld waren aber nur Fourcade und Bö schneller. „Es war ein Superrennen. Ich bin im Schießen super durchgekommen. Den letzten Schuss habe ich leider verfehlt. Ich hatte in der letzten Serie aber eine hohe Belastung, daher bin ich zufrieden, dass ich es noch so runterklopfen konnte. Auf der Schlussrunde konnte ich dann noch einmal draufdrücken“, sagte Landertinger.
Landertinger holt WM-Bronze
Dominik Landertinger hat bei der Biathlon-WM in Antholz überraschend Bronze im Einzel-Bewerb über 20 Kilometer gewonnen.
Weitere Österreicher mit zu vielen Fehlern
Neben Landertinger, der die schnellste Schlussrunde absolvierte, konnte auch Felix Leitner überzeugen. Der 23-jährige Tiroler, der in der Verfolgung auf Rang neun gelandet war, kam mit fünf Strafminuten diesmal nicht über Rang 27 (4:59,5) hinaus. „Läuferisch war es wieder ein gutes Rennen. Vom Schießen her war es natürlich nicht optimal. Mit fünf Fehlern gewinnt man keinen Blumentopf“, sagte Leitner, der sich über die Medaille für Landertinger freute, als wäre es seine eigene.
Simon Eder belegte den 40. Rang. Nach vier Fehlern hatte der 36-jährige Salzburger einen Rückstand von über sechs Minuten auf Sieger Fourcade. Julian Eberhard beendete das Rennen nach sogar acht verfehlten Scheiben vorzeitig.