LASK-Trainer Valerien Ismael
GEPA/Manfred Binder
Europa League

Gemischte Gefühle beim LASK nach Remis

Mit gemischten Gefühlen hat der LASK die Rückreise aus Alkmaar angetreten. Bis zur 86. Minute lagen die Linzer am Donnerstag im Hinspiel des Europa-League-Sechzehntelfinales auf Siegeskurs, ehe ein Elfmeter noch den Ausgleich für die Niederländer brachte. Die Ausgangsposition für das „Wiedersehen“ ist dennoch gut. „Ein kompliziertes Spiel gegen einen starken Gegner und den Wind“, resümierte Trainer Valerien Ismael.

Die Reaktionen der Spieler nach dem Abpfiff fielen gedämpft aus. Das späte 1:1 durch ein unglückliches Handspiel James Hollands und den folgenden Penalty von Teun Koopmeiners machte eine noch bessere Ausgangslage zunichte. „Das ärgert einen, weil wir eigentlich nicht viel zugelassen haben“, sagte Gernot Trauner. Für den Kapitän war aber ebenso wie für Ismael klar, dass man am kommenden Donnerstag eine „gute Ausgangsposition“ habe.

Unschuldig am Gegentreffer war jedenfalls der kurz nach der inkriminierten Szene konsultierte Videoschiedsrichter (VAR). Der kam erstmals in der laufenden Saison in der Europa League zum Einsatz hatte schon in der zweiten Minute einen bereits gepfiffenen Elfer gegen den LASK rückgängig gemacht. „Es war eine faire Entscheidung“, sagte Holland.

James Holland (LASK) in einer Spielszene
GEPA/Manfred Binder
Gegen die Elfmeterentscheidung vor dem Ausgleich hatten weder der VAR noch „Sünder“ James Holland Einwände

Wind verhindert schönes Spiel

So klaglos der VAR funktionierte, so sorgten die widrigen äußeren Bedingungen für Gesprächsstoff. Der Wind in Nordholland zeigte sich von seiner erbarmungslosen Seite. „Es war sicher nicht schön anzuschauen. Es war auch am Platz nicht schön zu spielen“, beschrieb Trauner das Szenario. „Es war schwierig, die Bälle abzuschätzen. In der ersten Hälfte, als wir gegen den Wind gespielt haben, hast du fast keine Bälle hinter die Abwehr spielen können, weil er immer stehengeblieben ist.“

Debakel für Salzburg, Remis für LASK

Für die ÖFB-Clubs in der Europa League gab es keinen Sieg. Während Salzburg bei Frankfurt unterging, holte der LASK in Alkmaar ein Remis.

Für das Pressing des LASK war das freilich kein Hindernis, das Werkel lief über weite Phasen durchaus erfolgreich. Die viel gepriesene, junge Offensivreihe der Hausherren machte nur selten auf sich aufmerksam. „Für sie ist das Spiel, das sie wollten, nicht zustande gekommen. In diesem Sinn haben wir es ganz gut gemacht“, sagte Trauner, dessen Mannschaft als selbst erklärter Außenseiter nach Alkmaar gefahren war.

Umschaltspiel noch verbesserungsfähig

Was gegen den Tabellenzweiten der Eredivisie hingegen nicht ganz nach Wunsch funktionierte, war das Umschaltspiel. „Wir können es nach Ballgewinnen besser ausspielen, und das werden wir in der nächsten Woche zeigen“, sagte Mittelfeldakteur Peter Michorl. „Die Führung war ein bisschen glücklich“, meinte er im Hinblick auf das 1:0 durch Marko Raguz, der in der 26. Minute nach einem schlecht geklärten Einwurf von Holland sein viertes Europacup-Tor markierte.

Auch der ÖFB-U21-Teamspieler trauerte einem besseren Resultat nach. „Es wäre schon mehr drinnen gewesen, vor allem zum Schluss der ersten Hälfte haben wir sie ganz gut im Griff gehabt“, sagte Raguz und versprach: „Wir müssen uns verbessern und werden schauen, dass wir zu mehr Chancen kommen.“

Ismael stolz auf „reife Leistung“

Ismael („Es war nicht unser bestes Spiel“) führte die zurückhaltenden Kommentare seiner Kicker weniger auf die Enttäuschung über das Resultat als „über das Spiel“ zurück. „Es geht bei uns immer um die Leistung, und da waren wir heute nicht ganz zufrieden. Weil der Gegner es gut gemacht hat. Aber auch der Wind, das war extrem schwierig“, sagte der Franzose, stellte zugleich aber klar, auf eine „insgesamt reife Leistung“ stolz zu sein.

Für den Erfolgscoach stand fest, dass seine Elf „wieder einen Schritt nach vorne gemacht“ hat – abzulesen etwa am Defensivverhalten. „Alkmaar hat es mit langen Bällen probiert. Wir haben heute aber einige Situationen viel besser verteidigt als gegen Salzburg. In Zukunft haben wir da auch Lösungen“, sagte Ismael.

Am kommenden Donnerstag (18.55 Uhr) reicht im Linzer Stadion schon ein 0:0, um sich den „Bonus“, wie Ismael den Einzug ins Achtelfinale bezeichnete, abzuholen. „Wir wissen, was auf der Gugl möglich ist“, sagte er und versprach: „Wir werden uns steigern, weil wir wissen, was der Gegner kann und was auf uns zukommt.“ In der Gruppenphase hatte es nach einem 0:0 bei PSV Eindhoven daheim einen 4:1-Sieg gegeben. „Das ist vielleicht ein gutes Omen“, so Ismael.