Lara Gut-Behrami
AP/Alessandro Trovati
Ski alpin

Gut-Behrami kehrt auf Siegerstraße zurück

Die siebente Abfahrt in dieser Saison hat am Freitag die siebente Siegerin gebracht. Lara Gut-Behrami setzte sich beim Heimrennen in Crans-Montana mit einem Vorsprung von 0,80 Sekunden auf ihre Schweizer Landsfrau Corinne Suter durch und holte ihren ersten Weltcup-Sieg seit über zwei Jahren. Stephanie Venier belegte den dritten Platz (+0,92) und sorgte für ein positives Resultat für die ÖSV-Damen.

Trotzdem müssen die Österreicherinnen weiter auf ihren zweiten Abfahrtssieg in dieser Saison warten. Nina Ortlieb, die im einzigen Training die überlegene Bestzeit erzielt hatte, landete nach einer durchwachsenen Fahrt auf dem sechsten Platz (1,32). Nicole Schmidhofer (15./1,64) und Tamara Tippler (18./2,00) konnten sich nicht in den Top Ten platzieren. Ramona Siebenhofer fuhr an einem Tor vorbei und schied aus. Elisabeth Reisinger kam im oberen Teil zu Sturz und erlitt einen Kreuzbandriss im linken Knie.

Für eine Überraschung sorgte Petra Vlhova. Die Technik-Spezialistin schaffte mit Rang vier (1,08) ihr bestes Abfahrtsergebnis und holte damit im Gesamtweltcup auf die pausierende Mikaela Shiffrin weiter auf. Die Slowakin hat als Dritte nur noch 104 Punkte Rückstand auf die US-Amerikanerin.

1. Lara Gut-Behrami (SUI)
2. Corinne Suter (SUI)
3. Stephanie Venier (AUT)

Venier mit Platz drei „mehr als zufrieden“

Venier ist als Siebente die bestplatzierte ÖSV-Dame im Abfahrtsweltcup. Für die Tirolerin war es der sechste Podestplatz ihrer Karriere und der erste seit der ersten Saisonabfahrt in Lake Louise, als sie ebenfalls Dritte geworden war. „Ich hatte den einen oder anderen Fehler, aber das hat mich nur schneller gemacht. Den Mittelteil habe ich extrem gut erwischt, im Ziel runter habe ich leider verloren. Das ärgert mich ein bisschen. Mit Platz drei bin ich aber mehr als zufrieden“, sagte Venier im ORF-Interview.

Noch zufriedener war natürlich Gut-Behrami, schließlich lag ihr letzter Abfahrtssieg im Jänner 2017 in Cortina d’Ampezzo sogar drei Jahre zurück. „Ich habe mich während der Fahrt gut gefühlt. Im Skisport rätselt man lange, warum man zwei Sekunden langsamer ist. Wenn man endlich wieder die Lockerheit findet, ist man gleich wieder schnell. Das ist mir heute wieder gelungen“, sagte die 28-jährige Schweizerin nach ihrem insgesamt 25. Weltcup-Sieg.

Zu große Nervosität bei Ortlieb

Ortlieb holte mit Platz sechs ihr zweitbestes Saisonergebnis. Für die Vorarlbergerin wäre allerdings mehr möglich gewesen, ihre Fahrt gelang der 23-Jährigen nicht nach Wunsch. „Nach der Trainingsleistung war ich heute ein wenig nervös, weil man natürlich weiß, dass man Chancen hat, vorne mitzufahren. Im oberen Teil bin ich leider schon von der Spur abgekommen. Meine Fehler habe ich gut korrigiert, aber wenn man vorne mitspielen will, darf man sich das nicht erlauben. Jetzt ist wichtig, dass ich mich wieder sammle“, sagte Ortlieb.

Schmidhofer, die am 7. Dezember in Lake Louise den einzigen Saisonsieg für die ÖSV-Damen gefeiert hatte, konnte erst im Schlussteil ihr Können zeigen. Auf den letzten Fahrsekunden holte die Steirerin vier Zehntelsekunden auf Suter auf. „Ich bin brutal auf Linie und schön gefahren. Damit kann man nicht vorne dabei sein. Erst unten habe ich den Ski ausgelassen, das hätte es oben auch gebraucht. Jeder kleine Fehler auf dieser Strecke summiert sich hier gleich“, sagte Schmidhofer.