Dominic Thiem (AUT) blickt auf seinen Schläger
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Tennis

Thiem in Rio an Mager gescheitert

Für Dominic Thiem war im Viertelfinale des ATP-Turniers in Rio de Janeiro unerwartet Endstation. Der als Nummer eins gesetzte Niederösterreicher unterlag am Samstagabend dem Italiener Gianluca Mager nach insgesamt 1:55 Stunden in zwei Sätzen mit 6:7 (4/7) 5:7.

Das Match hatte in der Nacht auf Samstag wegen Regens unterbrochen werden müssen. Australian-Open-Finalist Thiem lag zur Zeit der Unterbrechung gegen den auf Platz 128 liegenden italienischen Qualifikanten unerwartet mit 6:7 (4/7) 1:2 in Rückstand. Im Gegensatz zur Achtelfinal-Partie gegen Jaume Munar, wo er nach 6:7 0:2-Rückstand die Partie noch drehte, gelang ihm das diesmal aber nicht mehr.

Der 25-Jährige ist in Rio bisher ohne Satzverlust. Er zeigte sich auch gegen Thiem aggressiv und schlug im ersten Satz am Freitag mit 19 Winnern gleich um zehn mehr als sein prominenter Gegner. Zwar fabrizierte Mager mit teils risikoreichem Spiel auch 19 unerzwungene Fehler, das konnte der Weltranglistenvierte aus Lichtenwörth aber nicht ausreichend nutzen.

Nachdem Thiem drei Breakchancen ausgelassen hatte, verwertete Mager seine zweite Möglichkeit zu null zum 3:1, Thiem schaffte aber das Rebreak zum 3:4. Im zu passiv bestrittenen Tiebreak holte Mager nach 65 Minuten die Satzführung. Bei bereits starkem Regen setzte der Außenseiter als Rückschläger zu einer 2:1-Führung nach, zwei weitere Punkte später wurde am Freitag abgebrochen.

Mager spielt unbeeindruckt weiter

In der Fortsetzung am Samstag gelang Thiem die Wende diesmal nicht mehr. Wer mit Nervosität bei Mager wegen seiner Chance gerechnet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Auch die erhoffte Steigerung bei Thiem blieb aus. Mit Mühe verhinderte er bei 2:4 ein neuerliches Break zum 2:5. Als ihm im letzten Moment bei 4:5 dann doch noch das Rebreak zum 5:5 gelang, schöpften Thiem-Fans Hoffnung.

Doch Thiem war alles andere als er selbst, was unter anderem auch der Punkt zum 15:30 zeigte, als ihm nach dem Aufschlag der Schläger aus der Hand fiel und Mager den Ball nur noch reinspielen musste. Nach dem erneuten Serviceverlust servierte Mager mit seinem vierten Ass nach 1:55 Stunden zu seinem mit Abstand größten Sieg aus. Als Lohn wird er sich am Montag erstmals in den Top 100 finden. „Ich bin überglücklich. Das ist so bewegend“, jubelte der in San Remo geborene Rechtshänder.

Gianluca Mager
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Für Mager läuft es in Rio so gut wie bisher noch nie auf der ATP-Tour

Thiem spielt nun seine nächsten Turniere erst im März bei den Masters-1000-Events in Indian Wells, wo er Titelverteidiger ist, und in Miami. Der am Samstag mit einem Sieg über Mager möglich gewesene Aufstieg zur Nummer drei der Welt wird nun erst am 2. März stattfinden.

ATP-500-Turnier in Rio de Janeiro

(Brasilien, 1.915.485 Dollar, Sand)

Viertelfinal-Tableau:
Gianluca Mager (ITA) Dominic Thiem (AUT/1) 7:6 (7/4) 7:5
Attila Balazs (HUN) Pedro Martinez (ESP) 2:6 6:4 6:2
Cristian Garin (CHI/3) Federico Coria (ARG) 2:6 6:3 7:5
Borna Coric (CRO/5) Lorenzo Sonego (ITA) 7:6 (7/5) 6:3
Achtelfinal-Tableau:
Dominic Thiem (AUT/1) Jaume Munar (ESP) 6:7 (5/7) 6:3 6:4
Gianluca Mager (ITA) Joao Domingues (POR) 6:3 7:6 (7/5)
Attila Balazs (HUN) Thiago Monteiro (BRA) 1:6 6:1 6:4
Pedro Martinez (ESP) Pablo Andujar (ESP) 6:1 6:4
Federico Coria (ARG) Carlos Alcaraz (ESP) 6:4 4:6 6:4
Cristian Garin (CHI/3) Federico Delbonis (ARG) 6:4 6:3
Borna Coric (CRO/5) Thiago Seyboth Wild (BRA) 6:3 1:6 7:6 (7/5)
Lorenzo Sonego (ITA) Dusan Lajovic (SRB/2) 7:6 (7/5) 7:6 (7/5)