„Ich sage auf Wiedersehen. Indem ich mein Leben dem Tennis gegeben habe, hat Tennis mir ein Leben gegeben. Ich werde es jeden Tag vermissen“, sagte die Russin. Scharapowa kam vor drei Jahren von einer 15-monatigen Dopingsperre zurück, erreichte aber nie wieder ihr früheres Niveau.
Neben Schulterproblemen hatte die Gewinnerin von 36 WTA-Titeln, die seit August 2005 insgesamt 21 Wochen Nummer eins im Ranking war, zuletzt auch an einer Viruserkrankung gelitten.
Maria Scharapowa tritt zurück
Die fünffache Grand-Slam-Siegerin Maria Scharapowa hat ihren Rücktritt bekanntgegeben.
Scharapowa ist eine von nur zehn Tennisspielerinnen, die den Karriere-Grand-Slam geschafft, also jedes Major-Turnier zumindest einmal gewonnen haben. In Wimbledon triumphierte sie 2004, bei den US Open in New York 2006, bei den Australian Open in Melbourne 2008 sowie bei den French Open in Paris 2012 und 2014.
Poetischer Vergleich mit Bergsteigen
Die Entscheidung, den Schläger an den Nagel zu hängen, war keine Überraschung. Schlechte Form und Verletzungen hatten Scharapowa seit ihrer Sperre verfolgt. „Tennis war mein Berg. Mein Weg war auch von Tälern und Umwegen gekennzeichnet, aber die Aussicht von ganz oben war unglaublich“, meinte Scharapowa in dem Artikel mit Poesie. „Nach 28 Jahren und fünf Grand-Slam-Titeln bin ich bereit, andere Berge zu besteigen und mich auf einem anderen Terrain zu messen.“
Im Vorjahr war Scharapowa noch einmal nach Linz an den Schauplatz ihres Turniersiegs 2006 zurückgekehrt, es war aber ein Kurztrip für Sponsoren- und Medientermine. Sie hatte wegen einer Schulterverletzung absagen müssen. Auch wenn ihr Stern in den letzten Jahren, nicht zuletzt wegen der Dopingsperre, gesunken ist: Sie zählte immer noch zu den zehn bestbezahlten Sportlerinnen der Welt.
Schulterprobleme schon in jungen Jahren
Schulterprobleme haben Scharapowa, die ein Preisgeld von über 38 Millionen Dollar eingespielt hat, schon früh verfolgt. Schon mit 21 hatte sie sich einer Operation unterziehen müssen und war neun Monate ausgefallen. Ihre Erfolge seit ihrer Rückkehr nach der Dopingsperre sah sie 2017 differenziert: „Erfolg wird auf sehr verschiedene Arten wahrgenommen und aus verschiedenen Perspektiven. Natürlich auch über die Rankings, aber ich habe nie durch diese Linse geschaut, um meine Karriere zu beurteilen.“
Trotz ihrer zahlreichen anderen Geschäfte möchte Scharapowa dem Sport erhalten bleiben. „Ich könnte dem Tennis nie ganz den Rücken kehren. Der Sport hat mir so viel gegeben, und ich fühle, ich könnte auch etwas beitragen.“