Thomas Goiginger (LASK)
GEPA/Manfred Binder
Europa League

LASK spielt gegen Alkmaar voll auf Sieg

Der LASK peilt am Donnerstag (18.55 Uhr) den erstmaligen Einzug ins Achtelfinale der UEFA Europa League an. Österreichs Tabellenführer hat im Rückspiel des Sechzehntelfinales nach dem 1:1 beim niederländischen Zweiten AZ Alkmaar nun im ausverkauften Stadion auf der Linzer Gugl Heimrecht. Für Trainer Valerien Ismael, der die „unglaubliche Geschichte“ fortsetzen möchte, ist klar: „Es gibt nur eine Richtung für uns, wir spielen auf Sieg.“

Für den Aufstieg spricht dabei einiges: Der LASK hat drei der vier Spiele im Jahr 2020 gewonnen und kassierte in den Niederlanden erst im Finish den Ausgleich. Hierzulande schnappte man sich von Salzburg die Tabellenführung, im Europacup konnte man seit der Rückkehr 2018 sechs der sieben Spiele auf der Linzer Gugl für sich entscheiden. Nur im Champions-League-Play-off unterlag der LASK Club Brügge mit 0:1.

Was ebenfalls für den Aufstieg spricht, ist die positive Heimbilanz gegen niederländische Clubs auf der Gugl, auf der erst im Herbst PSV Eindhoven sensationell mit 4:1 besiegt und 1987 ein 0:0 gegen den FC Utrecht geholt worden war. Letzteres Ergebnis würde bereits für den Aufstieg reichen, doch das ist nicht „LASK-like“, wie Ismael ankündigte. „LASK-like ist, von der ersten Minute an alles in die Waagschale zu werfen, um das Spiel zu gewinnen“, sagte der 44-jährige Franzose.

LASK spielt um erstes internationales Achtelfinale

Nach dem 1:1 im Hinspiel hofft Österreichs Tabellenführer LASK auf einen weiteren Europa-League-Sieg gegen Alkmaar und damit auf den ersten Einzug in ein internationales Achtelfinale.

Im Herbst sicherte sich der Europa-League-Debütant den Sieg in der Gruppe D mit Heimsiegen gegen Rosenborg Trondheim (1:0), eben jenem gegen Eindhoven und dem 3:0 gegen Sporting Lissabon. Die einzige Niederlage kassierten die Linzer in Portugal, wo man trotz drückender Überlegenheit mit 1:2 verloren hatte. In Eindhoven sicherte man sich hingegen ein glückliches 0:0. Der Blick richtet sich bei den Oberösterreichern aber wie gewohnt nach vor. „Wir freuen uns auf das Spiel, es ist das nächste Highlight, wir schauen nicht auf das Erreichte“, sagte Ismael, der dabei auf alle Spieler zurückgreifen kann.

„Können noch drauflegen“

Das Hinspiel im windigen Alkmaar sorgte für eine gute Ausgangslage. „Wir haben schon im Hinspiel eine sehr gute Partie abgeliefert, können aber noch etwas drauflegen und das werden wir auch tun. Das klare Ziel ist das Spiel zu gewinnen, um den Aufstieg zu schaffen“, sagte der LASK-Coach, der am Mittwoch von seinem Schützling Thomas Goiginger unterstützt wurde. „Wir wollen einfach unser Spiel auf den Platz bringen, gewisse Nuancen verbessern, und wenn uns das gelingt, dann hoffen wir, dass wir morgen ein perfektes Spiel abliefern.“

LASK Coach Valerien Ismael
Reuters/Wolfgang Rattay
LASK-Trainer Valerien Ismael hat ein klares Ziel vor Augen: den Aufstieg ins Achtelfinale

Ohne sich gänzlich in die Karten blicken zu lassen, verriet Goiginger, dass sich die Athletiker gegenüber dem ersten Duell im Ballbesitz und im Spiel nach vorne steigern möchten. An der Motivation scheitert es freilich nicht, dafür wird auch ein Großteil der 14.000 Zuschauer auf der Linzer Gugl sorgen, die laut Ismael ein „Wohnzimmer“ für seine Spieler geworden ist. Die Heimspiele in der Bundesliga tragen die Schwarz-Weißen bekanntlich noch bis 2022 in Pasching aus.

LASK-Spieler haben „Heißhunger“

Die Sorge, dass die Linzer aufgrund der erfolgreichen Wochen in dieser Saison überheblich werden, scheint unbegründet. „Ich habe schon mitgekriegt, dass einige Fans in ihrer Euphorie denken, dass wir sie sicher schlagen werden. Aber das wäre der falsche Ansatz“, sagte Marvin Potzmann gegenüber der APA und warnte vor dem Gegner. „Sie haben als Einzelspieler unglaubliche Qualität, man muss nur auf die Marktwerte sehen. Wir müssen einfach von Anfang an richtig da sein“, forderte der Mittelfeldspieler, der aber ebenfalls glaubt, dass die Mannschaft die Situation auch realistisch und gut einschätzen würde.

Europa League, Sechzehntelfinale, Rückspiel

Donnerstag, 18.55 Uhr:

LASK – AZ Alkmaar

Stadion der Stadt Linz, SR Jovanovic/SRB

LASK: A. Schlager – Wiesinger, Trauner, Filipovic – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Goiginger, Raguz, Frieser

Alkmaar: Bizot – Svensson, Leeuwin, Koopmeiners, Wijndal – Midtsjö, de Wit, Clasie – Stengs, Boadu, Idrissi

Hinspiel 1:1 – Sieger im Achtelfinale

Das sieht auch Ismael als große Stärke seiner Mannschaft. „Unser Erfolg basiert auch auf Selbstreflexion. Wichtig ist unser Hunger, der Heißhunger, der bei uns herrscht. Wir haben viel gemacht, aber noch nichts erreicht und wollen gierig sein. Wir wollen nachziehen, um diese unglaubliche Geschichte fortsetzen zu können“, so der Franzose, der auch den Blick auf sein Team richtet.

Was den Gegner betrifft, „wisse man alles, was auf uns zukommt“. Mittelfeldspieler Fredrik Midtsjö kehrt nach Gelbsperre zurück. Dass Alkmaar in den vergangenen zwei Spielen vier Elfmeter zugesprochen bekommen hat (und drei verwertete, Anm.), entging Ismael ebenfalls nicht. Letztlich liegt der Fokus aber eben auf der eigenen Mannschaft. „Wir wollen nicht kalkulieren, das ist nicht unsere Einstellung“, sagte Ismael.

Sein Gegenüber Arne Slot hat wie dessen Mannschaft die Hoffnung auf den Aufstieg noch nicht aufgegeben. „Wir wissen, dass der LASK sehr heimstark ist, vor eigenem Publikum gegen PSV Eindhoven und Sporting Lissabon gewonnen hat. Aber für uns hat die Europa League einen hohen Stellenwert, wir haben die Gruppenphase überstanden und wollen weitere Schritte machen“, sagte der 41-Jährige, der die stärkste Formation versprach. Am Sonntag trifft Alkmaar in der Liga auf Tabellenführer Ajax Amsterdam, auf den man drei Punkte Rückstand hat. AZ Alkmaar gewann zuletzt 2009 einen Titel.

Historische Chance

In der Europa League würde AZ ein Remis ab 2:2 zum Aufstieg reichen, dieses Ergebnis holte man zuletzt 2011 bei der Austria. Dem LASK würde bereits ein torloses Remis reichen und das bisher weiteste Vordringen auf europäischer Bühne überhaupt bringen. 1984/85 und 1985/86 war jeweils in der zweiten Runde des UEFA-Cups (Sechzehntelfinale) Endstation, nun winkt erstmals das Achtelfinale, das am Freitag (13.00) in Nyon ausgelost wird. Der Einzug in die Runde der letzten 16 würde dem LASK zudem 1,1 Millionen Euro einbringen, 12,4 Millionen haben die Linzer in dieser Saison schon an Prämien in Champions-League-Qualifikation und Europa League eingenommen.