Schachspieler
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Schach

Großmeister fordert Ende des WM-Turniers

Die Sportwelt steht aufgrund der Coronavirus-Pandemie still – mit einer Ausnahme. Im russischen Jekaterinburg läuft weiterhin das WM-Kandidatenturnier der Schachgroßmeister. Nun mehren sich aber die Rufe, auch das Turnier im Ural als Vorsichtsmaßnahme gegen die Ausbreitung des Virus abzubrechen. Vor allem Alexander Grischtschuk plädiert für einen Stopp.

Der russische Großmeister forderte am Sonntag mit Blick auf die Sicherheitsvorkehrungen wegen der Coronavirus-Gefahren den Abbruch des laufenden Bewerbs in Jekaterinburg. „Das Turnier sollte gestoppt werden. Die gesamte Atmosphäre ist feindlich. Jeder trägt eine Maske, und dann das gesamte Sicherheitspersonal. Für mich ist es echt schwierig“, sagte Grischtschuk.

„Ich will eigentlich nicht spielen oder hier sein. Es ist ja kein Zufall, dass alles abgesagt wurde und wir die Einzigen sind, die übrig geblieben sind. Es ist das einzige Turnier von Rang, das weltweit stattfindet. Ich denke, es sollte gestoppt und verschoben werden“, sagte er aus Sorge um die Folgen der Coronavirus-Krise nach dem fünften Tag des Turniers.

Schachspieler Alexander Grischtschuk
Reuters/Lennart Ootes
Grischtschuk ist beim Kandidatenturnier gedanklich nicht mehr nur bei den Schachfiguren

Nepomnjaschtschi übernimmt Führung

Sein Landsmann Jan Nepomnjaschtschi errang indes gegen den Chinesen Wang Hao den einzigen Sieg des Tages, womit er mit nun 3,0 Punkten die alleinige Führung übernahm. Auf die solide Verteidigung seines Gegners war der 29-jährige Großmeister hervorragend vorbereitet. Nepomnjaschtschi gewann den schwarzen Springer und zwang seinen Gegner nach 43 Zügen zur Aufgabe. „Es ist natürlich schön, dass ich eine Partie mit Weiß gewonnen habe, aber das Turnier hat gerade erst begonnen“, sagte er.

Im Spiel gegen Anish Giri (NED) trennte sich Mitfavorit Fabiano Caruana (USA) nach einem offenen Schlagabtausch ebenso Remis wie Kirill Alexejenko (RUS) von Maxime Vachier-Lagrave (FRA). Das Kandidatenturnier würde noch bis 3. April dauern, das Preisgeld beträgt 500.000 Euro. Der Sieger erkämpft sich das Recht, Weltmeister Magnus Carlsen (NOR) herauszufordern.