Szene aus dem Match Österreich gegen Serbien
GEPA/A. Djorovic
Fußball

Verbände einig: Frauen-EM wohl erst 2022

Durch die Verschiebung der Männer-EM und der Olympischen Sommerspiele wegen der Coronavirus-Pandemie ins nächste Jahr wird die Frauenfußball-EM wohl erst 2022 über die Bühne gehen. Darauf habe man sich bei der am Mittwoch abgehaltenen Videokonferenz der UEFA mit 55 Mitgliedsverbänden geeinigt, verlautete zunächst der dänische Verband am Donnerstag.

Der Europäische Fußballverband (UEFA) hat daraufhin zwar Berichte über eine bereits feststehende Verlegung der Frauen-EM und der U21-EM der Männer auf 2022 dementiert. Es sei noch keine Entscheidung getroffen worden. Eine Verschiebung der beiden für 2021 angesetzten Turniere in den Sommer 2022 sei jedoch eine „wahrscheinliche Option“.

Die Frauen-EM sollte vom 7. Juli bis 1. August 2021 in England ausgetragen werden, die U21-EM der Männer vom 13. bis 27. Juni 2021 in Slowenien und Ungarn. Dass diese Wettbewerbe „neu terminiert werden“, stand bereits nach der Absage der EM in diesem Sommer fest.

„UEFA arbeitet an entsprechenden Plänen“

Österreich war bei der Videositzung durch Thomas Hollerer vertreten. „Wenn man sich die neue Terminkonstellation im Sommer 2021 mit der neu terminisierten Euro der Männer sowie den Olympischen Spielen anschaut, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Frauen-EM analog dazu ebenfalls verschoben wird, zumal es ja auch ein olympisches Turnier der Frauen gibt. Die UEFA arbeitet derzeit an entsprechenden Plänen“, sagte der ÖFB-Generalsekretär am Donnerstag der APA.

Die Spielerinnen müssen dadurch wohl ein Jahr länger auf das nächste Großereignis warten, empfinden das aber im Sinne des Frauenfußballs und wegen der abseits von Männer-EM und Olympia deutlich größeren Aufmerksamkeit dem Vernehmen nach als richtige Entscheidung. „Natürlich finde ich es besser, wenn es zu keiner Überschneidung kommt“, hatte etwa ÖFB-Teamstütze Sarah Puntigam schon zuletzt angesichts einer etwaigen wenige Tage betreffenden Kollision mit dem Männer-Turnier gesagt.

Teamchef Thalhammer beim Training
GEPA/Christian Walgram
Teamchef Dominik Thalhammer und die ÖFB-Frauen haben im Falle der Qualifikation noch ein Jahr mehr zur Vorbereitung auf die EM

Erfolgreiche Quali als erster Schritt

Priorität hat für die Frankreich-Legionärin und ihre ÖFB-Kolleginnen aber ohnehin zuerst eine andere Sache, nämlich die EM-Quali einmal zu meistern. „Für uns ist es als Allererstes wichtig, die nötigen Punkte in der Quali zu sammeln, das steht ganz oben, dann kann man sich weiter über das Thema EM unterhalten“, betonte Stürmerin Nicole Billa. Wie die UEFA die Sache regle, liege auch nicht in der eigenen Hand. „Ich bin selber gespannt, was am Ende dabei rauskommt“, so die Tirolerin.

Die Entscheidung der UEFA vom Mittwoch, die Juni-Länderspiele allesamt abzusagen, hat den EM-Quali-Plan der ÖFB-Frauen weiter durcheinandergebracht. Nach dem bereits zuvor verschobenen Heimspiel gegen Frankreich wurden nun auch die Auswärtspartie in Frankreich und die Heimpartie gegen Serbien vertagt. Nachholtermine müssen allesamt noch gefunden werden. „Die Partien sollen im Oktober/November nachgeholt werden“, so Hollerer.

Weitergehen soll es für das ÖFB-Team in der Qualifikation am 22. September mit dem Gastspiel in Kasachstan. Die Truppe von Teamchef Dominik Thalhammer hält nach vier Siegen beim Punktemaximum und führt damit die Gruppe G an. Drei Zähler dahinter liegt Serbien, das eine Partie mehr ausgetragen hat. Der Dritte Frankreich hat erst zwei Partien absolviert und diese gewonnen.

Keine U19-EM der Frauen und U17-EM der Männer

Fix nicht zur Austragung kommt wegen der Coronavirus-Pandemie übrigens die Frauen-U19-EM im Sommer. Noch offen ist, wie mit der U17-EM umgegangen wird, da diese auch als Qualiturnier für die U17-WM dient. Österreich ist in der Eliterunde, der letzten Qualiphase, noch vertreten. Bei den Männern ist es genau umgekehrt. Da wurde die U17-EM fix abgesagt und die U19-EM vorerst verschoben. Der Grund ist auch hier derselbe, da es bei diesem Turnier um die Tickets für die U20-WM geht.