Mehrkosten durch Tokio-Verschiebung noch unklar

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) kann das zusätzliche Kostenrisiko durch die Verlegung der Olympischen Spiele in Tokio auf 2021 vorerst nicht absehen. „Das wäre verfrüht. Ich habe Zahlen gesehen, aber das sind Spekulationen. Es sind Zehntausende Budgetposten, die geprüft werden müssen“, sagte IOC-Olympiadirektor Christophe Dubi.

Olympia-Countdown in Tokio
GEPA/Zuma Press

Experten schätzen, dass auf Japan durch die Verlegung Mehrkosten von mindestens zwei Milliarden Euro zukommen. Dubi räumte „Zusatzkosten für die Organisatoren, das IOC und die olympische Familie“ ein. Die genauen Berechnungen seien aber „ein laufender Prozess“. Offen ist auch, ob sich das IOC an den ungeplanten Mehrausgaben beteiligt.

„Massive Operation“

Priorität habe für die Olympiamacher nun, neue Vereinbarungen mit den 41 geplanten Wettkampfstätten für die Tokio-Spiele zu treffen, die teils im nächsten Sommer schon belegt sind. Zudem will der eigens eingerichtete Krisenstab absichern, dass die mehr als 5.000 Appartements im olympischen Dorf auch 2021 zur Verfügung stehen. „Das steht mit höchster Dringlichkeit auf der Liste“, sagte Dubi.

Olympia in Tokio soll am 23. Juli 2021 eröffnet werden, fast genau ein Jahr später als eigentlich geplant. Durch die Verschiebung wegen der Coronavirus-Pandemie sei eine riesige Maschine ausgebremst worden, der Neustart der Vorbereitungen sei eine „massive Operation“, sagte Dubi. Auf allen Seiten sei deshalb Kompromissbereitschaft nötig. „Wir müssen kreativ und innovativ sein.“