Serena Williams
Reuters/Hannah Mckay
Tennis

Williams sieht ihr großes Ziel in Gefahr

Die Absage von Wimbledon aufgrund der CoV-Pandemie in diesem Jahr hat nicht nur die Tennisfans hart getroffen. Auch für Serena Williams ist der Ausfall des Rasenklassikers ein Rückschlag. Die US-Amerikanerin ist seit Jahren auf der Jagd nach ihrem 24. Grand-Slam-Titel, mit dem sie den Rekord der Australierin Margaret Court einstellen würde. Jede Absage ist für Williams daher eine Chance weniger, ihr großes Ziel zu erreichen.

Williams wird im September bereits 39 Jahre alt. Die Zeit spielt ihr daher nicht unbedingt in die Karten, denn aktuell steht sogar eine Fortsetzung der Tour in diesem Jahr in den Sternen. Der australische Verbandspräsident Craig Tiley und Wimbledon-Chef Richard Lewis halten sogar einen gesamten Saisonausfall für nicht unrealistisch.

Laut Martina Navratilova, ihrerseits 18-fache Major-Siegerin, ist die Situation für keinen ideal, aber besonders für ältere Spieler wie Williams oder auch Roger Federer tickt natürlich die Uhr. „Die jungen Spieler können sich nicht verbessern, die mittleren stecken ein wenig fest, am härtesten ist es aber für die älteren. Die Zeit ist nicht ihr Freund“, sagte die US-Amerikanerin.

Roger Federer
Reuters/Mike Hutchings
Eine komplette Saison ohne Tennis wäre auch für Roger Federer schwer zu verdauen

„Schockiert“ über Wimbledon-Absage

Ihren letzten Major-Titel hat Williams vor drei Jahren bei den Australian Open geholt. Seit der Geburt ihrer Tochter stand sie gleich viermal in einem Grand-Slam-Finale, musste sich aber ebenso oft geschlagen geben. Die größten Chancen, den Rekord einzustellen, hat Williams wohl in Wimbledon und bei den US Open. „Ich bin schockiert“, war ihre entsetzte Reaktion auf die Wimbledon-Absage.

Die US Open, die Williams insgesamt sechsmal gewinnen konnte, sind hingegen noch vom 31. August bis 14. September im Tour-Kalender. Angesichts der dramatischen Entwicklungen in den USA mit einem starken Anstieg der CoV-Infizierten ist das Turnier in New York aber alles andere als gesichert.

Herausforderung für Federer

Während sich Williams noch nicht zu ihrer sportlichen Zukunft geäußert hat, kündigte Federer bereits an, dass er auch nächste Saison in Wimbledon dabei sein wird. Der 38-jährige Schweizer ist mit 20 Major-Titeln aktueller Rekordhalter bei den Herren. Mit Rafael Nadal (19) und Novak Djokovic (17) sitzen Federer aber zwei Topstars im Nacken. Überdies könnten der Spanier und der Serbe den Ausfall der gesamten Saison wohl eher verkraften, sind sie doch fünf bzw. sechs Jahre jünger.

Aktuell erholt sich der vierfache Vater von einer Knieoperation. Was der Ausnahmekönner nach der langen Pause aber noch im Tank haben wird, ist fraglich. Zumindest der Australier Todd Woodbridge, der in Wimbledon neun Doppel-Titel gewonnen hat, ist skeptisch. „Die Frage, die er sich stellen muss, ist, wie motiviert er für sein Comeback ist. In diesem Alter ist es natürlich viel härter. Roger hat das Potenzial, noch ein, zwei Grand-Slam-Titel zu gewinnen. Aber es wird immer unwahrscheinlicher“, erklärte Woodbridge.