Peter Stöger
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Bundesliga

Stöger spricht sich für „Geisterspiele“ aus

Der Sportvorstand der Wiener Austria, Peter Stöger, hofft auf die baldige Fortsetzung der tipico-Bundesliga mit „Geisterspielen“. Sollte sich die Lage wegen der Coronavirus-Krise in den nächsten Monaten nicht bessern, sieht er den Profibetrieb in der bisherigen Form gefährdet, wie Stöger im Interview mit der Tageszeitung „Kurier“ betonte.

„Wir wollen die Liga auf sportlicher Ebene fertig spielen, zu Rahmenbedingungen, die die Politik vorgibt“, sagte Stöger. Anderenfalls drohe mittelfristig Ungemach. „Wenn Spiele nicht möglich sind, dann können wir es nicht ändern. Aber wir Vereine müssen mit Spielen ohne Publikum dafür sorgen, dass es künftig Strukturen in dieser Art noch gibt. Das ist unsere Verpflichtung. Denn wenn sich die Lage in den nächsten Monaten nicht ändert, wird es den Profibetrieb so nicht mehr geben. Geisterspiele wären ein Schritt in Richtung Normalität“, so der Ex-Profi, der am Samstag 54 Jahre alt wurde.

Aufgrund der sich schnell verändernden Lage sei es derzeit besonders schwierig, langfristig zu planen. „Was wir heute besprechen, kann morgen schon wieder ganz anders aussehen. So viel zur Planbarkeit“. Bezüglich der wirtschaftlichen Momentansituation habe sein Club gut reagiert, wichtige Budgetposten seien aber schwer kalkulierbar.

„Liquidität als oberstes Gebot“

„Das oberste Gebot ist, die Liquidität zu sichern. Da haben wir früh reagiert und gehandelt. Die Solidarität im Verein war vorhanden. Wir müssen versuchen, die Verluste zu reduzieren, weil wir ja keine Einnahmen parallel haben. Alle bewegen sich in diesem Bereich. Die Auswirkungen sind nicht kalkulierbar, man kann nicht abschätzen, was mit den einzelnen Sponsoren passieren wird. Viele sind momentan solidarisch, aber können sie es zukünftig auch noch sein?“

Sicher sei, dass sich der Fußball stark verändern werde. „In der nahen Zukunft wird vieles anders sein. Dann, wenn wieder die Normalität einkehrt, kann alles geschehen. Bislang war der größte Einschnitt im Fußball in Sachen Gehälter immer noch das Bosman-Urteil – und keine Krise“, so Stöger, der bezweifelt, dass es für alle gut ausgehen wird. „Ich bin mir nicht sicher, ob es für viele eine Chance danach gibt. Ich bin mir nicht sicher, ob die Watschn für alle gesund ist.“