Tottenham Hotspur’s Cheftrainer Jose Mourinho.
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Fußball

Bayern brachte Mourinho zum Heulen

Jose Mourinho gilt als einer der kühlsten Strategen unter den Fußballtrainern. Aktuell wartet der portugiesische Starcoach von Tottenham Hotspur aufgrund der Coronavirus-Pandemie auf eine mögliche Fortsetzung der Premier League. Während der Zwangspause hat Mourinho daher Zeit, in Erinnerungen zu schwelgen. Der spanischen „Marca“ verriet der 57-Jährige, dass er als Trainer einst sogar heulen musste – und schuld daran waren David Alaba und der FC Bayern München.

In der Saison 2011/12 sorgte der deutsche Rekormeister dafür, dass Mourinho laut eigener Aussage das einzige Mal Tränen vergoss – und zwar vor Wut. Nach dem Aus im Halbfinale der Champions League habe er sich nicht zurückhalten können. „Jene Nacht, als uns die Bayern im Elfmeterschießen aus der Champions League warfen, war das einzige Mal in meiner Karriere, dass ich nach einer Niederlage geweint habe“, sagte der 57-Jährige.

„The Special One“, wie der aktuelle Trainer der „Spurs“ aus London genannt wird, sei mit seinem Assistenten Aitor Karanka vor seinem Haus im geparkten Auto gesessen und habe geweint. Das Aus damals sei besonders schwer zu ertragen gewesen, weil man „in der Saison 2011/2012 das beste Team Europas“ gewesen sei.

Bayern München’s Bastian Schweinsteiger beim Elfmeterschießen gegen Real Madrid Torwart Iker Casillas.
AP/Franz Mann
Die Real-Fans hofften umsonst: Bastian Schweinsteiger (r.) und die Bayern hatten das bessere Ende für sich

Nach einem 2:1-Erfolg im Hinspiel in München folgte für Alaba und die Bayern in Madrid ein 1:2, es ging ins Elfmeterschießen. In dem Krimi versagten Real-Superstars wie Cristiano Ronaldo, Sergio Ramos und Kaka die Nerven. „Das ist Fußball. Cristiano, Kaka, Sergio Ramos – sie sind zweifellos Fußballmonster. Aber sie sind auch nur Menschen“, sagte Mourinho. Die Münchner waren im Estadio Bernabeu an diesem Abend treffsicherer.

Kein Glück im Finale

Das Glück von Madrid kehrte sich für die Bayern aber im folgenden Endspiel in München in Tristesse um – ebenfalls im Elfmeterschießen. Im Finale „dahoam“ gegen Chelsea verpassten die Münchner die Chance, als erster Club die Königsklasse im eigenen Stadion zu gewinnen. Nach der Verlängerung (1:1) gab es damals ein 3:4 im Elfmeterschießen.

Mourinho hatte vor seiner Zeit in Madrid (2010–2013) bereits zweimal die Champions League gewonnen: 2004 mit dem FC Porto und 2010 mit Inter Mailand – gegen Bayern München. Aber erst nach seinem Weggang holte Real in der Königsklasse 2014 die „Decima“ – den ersehnten zehnten Titel. Von 2016 bis 2018 jubelten nach dem Finale ebenfalls die „Königlichen“. Es waren die Titel elf bis 13 für Real Madrid.