Puck und Schläger
GEPA/Philipp Brem
Eishockey

Liga beschließt „Return to Play“-Pläne

Die Eishockeyliga hat in einer Sitzung am Dienstag ein „Return to Play“-Programm verabschiedet. Parallel zu Gesprächen mit dem Ministerium soll in Arbeitspaketen die Rückkehr auf das Eis vorbereitet werden. Basis für die Überlegungen – sowohl die noch nicht neu benannte, ehemalige Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) als auch die zweitklassige Alps Hockey League (AHL) betreffend – sind drei Szenarien und fünf Zeitlinien.

„Klammer über allem ist ‚Return to Play‘ – wir müssen spielen“, erklärte Ligageschäftsführer Christian Feichtinger gegenüber der APA. „Unter maximaler Anstrengung und Kreativität und Zusammenhalt und Flexibilität wollen wir dafür sorgen, dass Bewerbseishockey auf verschiedenen Niveaus gespielt werden kann.“ Stets natürlich unter Einhaltung aller gesundheitlichen Vorschriften, betonte er.

„Ganz wichtig“ und „richtungsweisend“ sei, ob der Fußball-Bundesliga die Wiederaufnahme der Meisterschaft gelingt. Eishockey hat noch länger Zeit. In der ersten Liga steht noch der 18. September als Tag der Saisoneröffnung. In vier weiteren Varianten bis hin zu einem Beginn erst Anfang Jänner wurde der Spielplan durchgedacht.

Zusätzliche Probleme durch Internationalität

Dass beide Ligen länderübergreifend sind, bringt für das Eishockey zusätzliche Probleme mit sich. In drei Szenarien wird auch die Grenzproblematik berücksichtigt. „Plan A ist wie geplant mit unseren internationalen Spielen. Plan B ist, dass eventuell ein Team oder ein Land nicht mitspielen kann. Plan C ist ein nationaler Ansatz. In der AHL eventuell zuerst nationale Spiele und dann mit einem Finalturnier oder einer Meisterrunde in die Internationalität zu gehen. In der ‚EBEL‘ ist es schwieriger“, beschrieb Feichtinger die Möglichkeiten.

Das Off-Ice-Training ist in Österreich mittlerweile genehmigt, die weiteren Schritte sollen Training auf dem Eis, Vorbereitungsprogramm und schließlich Start des Grunddurchgangs sein. In Ungarn, das mit Fehervar an der Liga teilnimmt, ist bereits Mannschaftstraining auf dem Eis möglich.

Schutzausrüstung als Vorteil

In Österreich gilt Kontaktsport in Hallen derzeit als Schlusslicht, wenn es um die Wiederaufnahme des Sportbetriebs geht. Neben dem Zeitfaktor mit Beginn erst in ein paar Monaten sieht Feichtinger aber zwei Vorteile im Eishockey: „Unsere Hallen sind Kühlschränke. Ich weiß nicht, was das heißt, aber es ist nichts bekanntgeworden, dass durch Eishockey was ausgelöst worden wäre. Und die Spieler sind von oben bis unten geschützt. Wir können auch mit Vollvisier spielen, haben Handschuhe, greifen das Sportgerät nicht an.“

Kein „kategorisches Nein“ zu „Geisterspielen“

Offen ist das Thema Zuschauer. Bei „Geisterspielen“ würden zwar „durchschnittlich zwischen einem Drittel und 40 Prozent der Einnahmen wegfallen“, schätzt Feichtinger, „ein kategorisches Nein zu Spielen ohne Zuschauer würde ich aber nicht unterschreiben. Wir tun alles, was wir können, um zu spielen“. Kreativität sei gefragt, um „so früh wie möglich so viele Zuschauer wie möglich zu so vielen Spielen wie möglich in die Stadien zu bringen“.

Der Oberösterreicher erinnerte daran, dass die EBEL die erste große heimische Liga war, die wegen der Coronavirus-Pandemie die Saison abgebrochen hat. „Wir haben gezeigt, dass wir unserer Verantwortung nachkommen. Wir werden bei allem mithelfen, was notwendig ist, damit diese Krise überwunden werden kann. Aber der gesamte Sport und der Teamsport im Speziellen hat auch einen gesellschaftlichen Auftrag. Wir holen die Kinder von der Straße oder vom Computer weg. Man muss auch auf die Bedürfnisse des Sports im Generellen schauen. Wir dürfen den Sport nicht sterben lassen“, appellierte Feichtinger.

Ein „Worst Case“ wäre natürlich der Ausfall der gesamten Saison. „Alles, was wir die letzten 20 Jahre aufgebaut haben, steht am Spiel“, ist sich der Ebenseer bewusst. Aber daran will er nicht denken: „Den Friedhofsjodler stimme ich noch nicht an, aber die Krise ist massiv.“