Vanessa Herzog (AUT)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Eisschnelllauf

Herzog kooperiert mit Olympiasiegerin

Die Tirolerin Vanessa Herzog wird mit einer der erfolgreichsten Eisschnellläuferinnen bis zu den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking zusammenarbeiten. Die Niederländerin Ireen Wüst ist mit Österreichs aktueller Sportlerin des Jahres eine Kooperation eingegangen, wobei die 34-Jährige von Herzog in puncto Spritzigkeit profitieren will, umkehrt soll es für Herzog ein Plus an Stehvermögen geben.

Denn Wüst ist eher auf den Mittelstrecken zu Hause, hat über 1.500 m 2006 in Turin und 2018 in Pyeongchang Olympiagold geholt. Dazu kamen drei weitere olympische Gold- und etliche weitere Medaillen, ebenso wie zahlreiche Titel und Podestplätze auf Welt- und Europaebene im Mehrkampf- und Einzelstreckenformat. „Sie ist schon immer ein Idol von mir gewesen“, sagte Herzog im APA-Gespräch.

„Ich glaube, dass mir das am 1.000er viel helfen wird“, sagte Herzog und verdeutlichte damit ihre Erwartungen von der Zusammenarbeit mit Wüst, deren Karriere voraussichtlich nach den Peking-Spielen zu Ende gehen wird. „Ich glaube, dass das eine gute Kombination ist. Sie freut sich auch. Sie will sich auch auf die kürzeren Strecken konzentrieren. Da hilft es ihr, wenn eine schnelle Frau mit ihr mitfahren oder vorfahren kann.“

Vanessa Herzog beschreitet neue Wege

Nach einer eher verpatzten Saison möchte Eisschnellläuferin Vanessa Herzog künftig mit der Niederländerin Ireen Wüst trainieren. Für die Niederländerin geht es um mehr Spritzigkeit, für Vanessa Herzog um mehr Stehvermögen über 1.500 Meter.

Erstes gemeinsames Training im Juni geplant

Mit in der Trainingsgemeinschaft ist auch Wüsts 30-jähriger Landsmann Kjeld Nuis, Herzogs Fokus gilt aber vor allem ihrer Geschlechtsgenossin. Die ist erst vor drei Wochen und damit rund zwei Wochen später als die Wahlkärntnerin ins Training eingestiegen. Für Juni ist das erste gemeinsame Training in den Niederlanden geplant, dann sollten beide auf dem etwa gleichen Niveau sein. Herzog: „Nur so macht es Sinn.“

Ireen Wust (NED)
Reuters/USA Today/Sergei Belski
Die Trainingsgemeinschaft von Herzog mit Wüst (im Bild) soll für beide Athletinnen von Vorteil sein

Derzeit hindern noch die Reisebeschränkungen daran, die Kooperation auch sportlich umzusetzen. Die 24-jährige Herzog sowie ihr Mann, Trainer und Manager Thomas Herzog – er schreibt weiter die Trainingspläne – trachten danach, eben zunächst im Juni in Wüsts Heimat zu reisen, da es umgekehrt wohl schwieriger ist. Ein aktueller negativer Coronavirus-Test soll die beiden bei Ein- und Ausreise vor einer 14-tägigen Quarantäne bewahren.

Herzog macht derzeit Aufbautraining

Gemeinsame Trainingslager sind ebenso geplant. Für Juli ist Italien vorgesehen, im August könnte Wüst nach Kärnten zum Rad- und Krafttraining kommen. Das sind auch momentan Herzogs Schwerpunkte, seit 1. April baut sie sich körperlich wieder auf. „Ganz normal Grundlagen trainieren am Rad. Gott sei Dank haben wir eine Kraftkammer im Keller, da habe ich gut Krafttraining machen können.“

Inlineskaten gehe hingegen nur auf dem Radweg, da sie derzeit nicht zur Inline-Bahn nach Slowenien könne. Auf den Skates gehe es um die Position und das Training bestimmter Muskelgruppen, Wettkämpfe waren da für diesen Sommer ohnehin nur wenige geplant. Die finden coronavirusbedingt nun nicht statt. Und mit der Öffnung des Olympiazentrums Kärnten hat sich der Trainingsschwerpunkt von Herzog mittlerweile dorthin verlagert.

Hoffen auf Saisonstart im Herbst

Herzog hofft natürlich, dass es trotz des Coronavirus möglich sein wird, die Eisschnelllaufsaison im Herbst wie geplant zu starten. Zuerst sind Weltcups in Europa geplant, im Dezember soll es in die USA gehen. „Dann schauen wir mal, wie weit man schon normal reisen darf. Es müssen Leute von vier Kontinenten zusammenkommen. Das Fliegen muss offen sein, und wahrscheinlich muss es ein Medikament geben, dass alle normal reisen dürfen.“

Sollte es nur ohne Zuschauer gehen, wäre das für die Innsbruckerin machbar. „Es gibt nur in Holland und Norwegen viele Zuschauer“, erläuterte die Vorjahresweltmeisterin über 500 m. „In Japan auch, aber da gibt es diesmal keinen Weltcup. Und in Polen sind sowieso fast keine Zuschauer. Es ist beim Eisschnelllauf ohne Zuschauer nicht so schwierig wie bei anderen Sportarten.“