Torjubeltraube der Dortmunder
Reuters/Fabian Bimmer
Fußball

Was beim Torjubel alles verboten wird

Wenn am 16. Mai in der deutschen Bundesliga wieder der Fußball rollt, werden nicht nur die leeren Tribünen in den Stadien für ungewohnte TV-Bilder sorgen, sondern auch die übrigen teilweise skurillen Vorschriften im Kampf gegen die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie. So ist etwa genau festgelegt, was beim Torjubel alles verboten sein wird.

Nach Informationen der „Bild“-Zeitung sind zum Neustart der Saison nach Treffern nur „kurzer Ellenbogen- oder Fußkontakt“ erlaubt. Gemeinsames Jubeln, Abklatschen und Umarmungen seien zu unterlassen, berichtete das Blatt am Freitag unter Berufung auf ein internes Papier („Covid-19 Organisationsrundschreiben Sonderspielbetrieb“) der Deutschen Fußball Liga (DFL).

Auch die Einwechslungen sollen bei den „Geisterspielen“ ohne das übliche Abklatschen erfolgen, Rudelbildungen und Spucken vermieden werden. Das Einlaufen der Mannschaften soll zeitversetzt stattfinden, schrieb die Zeitung. Bei den Spielen gebe es keine Einlaufkinder, keine Maskottchen, kein Handshake bei der Platzwahl und keine Teamfotos.

Borussia Mönchengladbachs Breel Embolo jubelt auf Abstand
Reuters/Wolfgang Rattay
Die Gladbach-Spieler Breel Embolo und Stefan Lainer haben schon vor der CoV-Pause den nötigen Torjubelabstand eingehalten

Maskenpflicht auf der Ersatzbank

In dem internen DFL-Papier werde weiter festgelegt, dass auf der Ersatzbank alle Personen eine Maske tragen müssen. „Der Trainer darf den Nasen-Mund-Schutz (NMS) zum Rufen von Anweisungen abnehmen, sofern er einen Mindestabstand von 1,50 Meter von allen anderen Personen einhält“, zitierte die „Bild“ aus dem Schreiben.

Lediglich Spieler auf dem Feld sowie beim Aufwärmen müssen keine NMS-Maske tragen. Der Aufenthalt in den Kabinen sei außerdem „auf ein notwendiges Minimum zu beschränken“ – laut DFL-Papier „30 bis 40 Minuten“ für den einzelnen Spieler.

Da abseits des Spielfelds der Sicherheitsabstand eingehalten werden soll, darf auf der Bank nur jeder zweite oder dritte Platz besetzt werden. Aus diesem Grund denken laut dem Fachmagazin „kicker“ mehrere Vereine darüber nach, ihre Ersatzbank auf die ohnehin leere Haupttribüne nach hinten zu erweitern. Alternativ sind auch Plexiglasscheiben zwischen den Bankplätzen möglich.

Bayern-München-Coach Hans-Dieter Flick und Manuel Neuer klatschen während einer Trainingseinheit mit den Füßen ab
Reuters/Andreas Gebert
Ein kurzer Fußkontakt – wie hier beim Training von Bayern München – ist als Jubelgeste ausdrücklich erlaubt

Transparente und Pappfans erlaubt

Prinzipiell erlaubt sind trotz der „Geisterspiele“ Fanaktionen im Stadion. So können Transparente und Banner mit dem Verein abgestimmt werden und spätestens einen Tag vor der Partie an Offizielle übergeben werden, die diese dann anbringen. Auch Aktionen wie das Aufstellen von Pappzuschauern, das die Fanszene von Borussia Mönchengladbach ins Leben gerufen hat, sind möglich.

Das Soundsystem im Stadion darf von den Clubs ebenfalls betrieben werden. Allerdings appelliert die DFL an die „Einhaltung mehrerer Leitplanken“. Dazu gehört etwa ein Verzicht auf „Klangteppiche“. Auf großflächige digitale Overlays und die kommerzielle Nutzung der Tribüne für Werbezwecke müssen die Teams ebenso verzichten. Bandenwerbung ist allerdings weiterhin erlaubt.