Platini fordert Rücktritt von FIFA-Boss-Infantino

Der ehemalige Präsident des Europäischen Fußballverbands (UEFA), Michel Platini, hat den Schweizer Gianni Infantino dazu aufgefordert, sein Amt als Präsident des Internationalen Fußballverbandes (FIFA) niederzulegen. Infantino habe sich seinen Posten „durch eine clevere Kombination von Umständen“ ohne eine „besondere Legitimität“ gesichert, sagte der 64-Jährige in einem Interview mit „L"Illustre“.

Zuletzt hatten drei nicht protokollierte Geheimtreffen von Infantino mit dem Schweizer Bundesanwalt Michael Lauber für Aufregung gesorgt. Diese hatten 2016 und 2017 stattgefunden. Gegen Lauber stehen deshalb Vorwürfe von Amtsmissbrauch, Amtsgeheimnisverletzungen und Begünstigungen im Raum, hatte er doch zu diesem Zeitpunkt mehrere Verfahren gegen den Weltfußball geleitet. Darunter war auch das Verfahren um die WM-Vergabe 2006 nach Deutschland, das Ende April wegen Verjährung eingestellt wurde. Die Treffen sollen auf Wunsch von Infantino arrangiert worden sein.

„Infantino und Lauber denken, sie seien unantastbar und stünden über dem Gesetz“, betonte Platini. „Ich glaube, Lauber weiß aber, dass er die rote Linie überschritten hat. Was Infantino angeht: In meinen Augen sollte er sein Amt zur Verfügung stellen. Als Opportunist wird er aber alles dafür tun, um seine Position nicht aufzugeben.“