Anna Veith (AUT)
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Ski alpin

Veith steht vor Karriereende

Rund acht Monate nach Marcel Hirscher könnte dem österreichischen Skirennsport ein weiteres jahrelanges Aushängeschild abhandenkommen. Anna Veith soll noch im Mai ihren Rücktritt vom aktiven Rennsport verkünden. Das berichtete die „Kronen Zeitung“ am Mittwoch mit Berufung auf Informationen aus Insiderkreisen. Eine offizielle Bestätigung vom Österreichischen Skiverband (ÖSV) gibt es vorerst nicht.

Als Grund für den überraschenden Rücktritt der erst 30-jährigen Salzburgerin, die nach schweren Verletzungen in den vergangenen Jahren hartnäckig um den Anschluss an die Weltspitze gekämpft hatte, führte die „Krone“ private Gründe an. Der Wunsch nach Familie sei in den Vordergrund gerückt. Veith, vormals Fenninger, heiratete 2016 den früheren Snowboarder Manuel Veith, mit dem sie in Rohrmoos auch ein Hotel betreibt.

Veith ist eine der erfolgreichsten Alpin-Skifahrerinnen der vergangenen Jahre. Die Salzburgerin ist Olympiasiegerin (Super-G 2014), dreifache Weltmeisterin (Superkombination 2011, Super-G und Riesentorlauf 2015), zweimal Gesamtweltcup-Siegerin (2013/14 und 2014/15) und wurde dreimal zu Österreichs Sportlerin des Jahres (2013, 2014, 2015) gewählt.

Anna Veith (AUT)
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Super-G-Silber in Pyeongchang dürfte die letzte Medaille in der erfolgreichen Karriere von Anna Veith gewesen sein

Das Jahr 2015 markierte den Wendepunkt in Veiths Karriere. Im Oktober stürzte sie im Training unmittelbar vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden schwer und zog sich dabei einen Kreuzband- und Innenbandriss sowie einen Riss der Patellasehne im rechten Knie zu. Veith musste die gesamte Saison pausieren. Ihr Comeback gab sie im Dezember 2016, jedoch musste sie die Saison wegen einer chronischen Entzündung der Patellasehne im linken Knie erneut abbrechen und wieder operiert werden.

Steiniger Weg zurück zur Spitze

In der Folge kämpfte sie verbissen um den Anschluss an alte Erfolge, was Veith gelang, wie sie mit Super-G-Silber bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang 2018 untermauerte, als sie sich der Tschechin Ester Ledecka um eine Hundertstelsekunde hatte geschlagen geben müssen. Im Jänner 2019 erlitt Veith erneut einen Kreuzbandriss. Sie musste die Saison abbrechen und verpasste die WM in Aare.

Anna Veith bei der Ankunft im Krankenhaus in Hochrum
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Der Trainingsunfall in Sölden markierte den Scheidepunkt in Veiths so erfolgreicher Laufbahn

Licht am Ende des Tunnels

In der vergangenen – wegen des Coronavirus vorzeitig beendeten – Weltcup-Saison meldete sich Veith wieder zurück. Als Siebente im Super-G von Rosa Chutor hatte sie im Februar dieses Jahres ihre beste Platzierung seit Dezember 2018 in die Weltcup-Ergebnislisten gebracht. Damals war sie im Riesentorlauf von Courchevel Siebente und im Super-G von Lake Louise Sechste geworden.

Ihren letzten Podestplatz hatte Veith im März 2018 als Zweite beim Super-G in Crans-Montana eingefahren, ihren letzten von insgesamt 15 Weltcup-Siegen am 17. Dezember 2017 beim Super-G in Val d’Isere. Am 18. Juni feiert Veith ihren 31. Geburtstag.