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GEPA/Manfred Binder
Bundesliga

LASK verzichtet in CoV-Causa auf Dementi

Der LASK hat am Donnerstagabend zum Verfahren der tipico-Bundesliga wegen Verstößen gegen die CoV-Einschränkungen Stellung bezogen. In der Aussendung gab es zum Vorwurf, man habe verbotenerweise Mannschaftstrainings durchgeführt, kein wirkliches Dementi, der Leader kündigte in der Causa vielmehr volle Kooperation an. Ein erstinstanzliches Urteil soll es noch vor dem Liganeustart geben.

Der LASK betonte in der Mitteilung, dass es dem Club „fern lag und liegt, uns – wie nun unterstellt wird – durch Trainingsmaßnahmen einen unfairen Wettbewerbsvorteil zu erschleichen. Wie eine im Rahmen eines nächtlichen Einbruchs illegal angebrachte Kamera festgehalten hat, wurden offenbar im Training die Abstandsregeln nicht konsequent eingehalten. Wir nehmen dies zur Kenntnis und werden mit dem Senat 1 der Bundesliga in jeglicher Form kooperieren und uns dort erklären.“

Außerdem teilten die Oberösterreicher mit: „Um den Spiel- und Trainingsbetrieb nicht zu gefährden, unterzieht der LASK seine Spieler seit Längerem auf eigene Kosten engmaschigen PCR-Testungen. Weil für uns die Gesundheit aller Beteiligten an erster Stelle steht, wurden die Intervalle der Tests bewusst kurzgehalten! Im Lichte dieser Tatsachen ist ein Ansteckungsrisiko im Rahmen unseres Trainings de facto ausgeschlossen. Es lag daher zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung unserer Spieler oder anderer Personen vor.“ Die Maßnahmen des LASK seien strenger als jene, die für den freien Trainingsbetrieb vorgeschrieben sind.

Wiederaufnahme laut Ebenbauer nicht in Gefahr

Vollste Kooperation der Causa werde wohl auch vonnöten sein, forderte Ligavorstand Christian Ebenbauer nach dem Einleiten eines Verfahrens gegen die Linzer schnellstmöglich Klarheit in dieser Causa. Der Wiener zeigte sich nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Tabellenführer enttäuscht, glaubt aber nicht, dass die Wiederaufnahme des Spielbetriebs deshalb wackelt.

„Aus meiner Sicht ist der Neustart nicht gefährdet“, sagte Ebenbauer der APA. „Wenn die Lage, was die Zahl der Infizierten betrifft, weiter so bleibt, freue ich mich, dass die Kugel Ende Mai wieder zu rollen beginnt.“ Sein erstes Telefonat nach dem Beschluss der Verfahrenseinleitung gegen den LASK führte Ebenbauer mit dem Sportministerium, um über die aktuelle Lage zu informieren. „Der heutige Anlassfall ist natürlich ein Rückschlag, aber ein verbandsinterner, der lückenlos aufgeklärt werden muss“, meinte er.

Aufforderung zur Stellungnahme

Laut Ebenbauer hat der LASK bis Mitte kommender Woche die Möglichkeit zu einer Stellungnahme, das Urteil des Senat 1 sollte noch vor dem Ligawiederbeginn am 2. Juni gefällt werden. Danach blieben den Linzern 14 Tage Zeit, Einspruch beim Protestkomitee einzulegen. Dessen Entscheidung würde dann wohl ein bis zwei Wochen auf sich warten lassen, und damit wäre auch der ligainterne Instanzenzug abgeschlossen.

Liga leitet gegen LASK Verfahren ein

Der Senat 1 der Bundesliga leitete gegen den LASK ein Verfahren wegen eines möglichen Verstoßes gegen CoV-Vorgaben ein.

Nach dem Protestkomiteeurteil hätte der LASK noch eine vierwöchige Frist, um sich an das Ständige Neutrale Schiedsgericht zu wenden, das anstelle eines ordentlichen Gerichts wiederum in ein bis zwei Wochen entscheiden würde. Das Verfahren dürfte daher mit großer Wahrscheinlichkeit während des Spielbetriebs laufen. „Wenn das so ist, muss man es hinnehmen“, sagte Ebenbauer. In der Frage der möglichen Bestrafung verwies der 44-Jährige auf die Unabhängigkeit der Senate. „Aber wenn sich die Vorwürfe bestätigen, ist es völlig klar, dass das Verhalten nicht zu akzeptieren ist und es Sanktionen geben muss.“

Gerüchte grassierten schon länger

Von den Gerüchten über regelmäßiges Mannschaftstraining beim LASK, wie sie die übrigen elf Oberhausclubs in ihren Aussendungen erwähnten, hatte auch die Bundesliga Kenntnis. „Wir haben auf Basis der Gerüchte mit dem LASK Rücksprache gehalten und darauf hingewiesen, dass sämtliche Maßnahmen der Regierung einzuhalten sind und wir gerade in dieser Situation alles tun müssen, um uns unserer Vorbildwirkung bewusst zu sein“, erklärte Ebenbauer.

Man befinde sich „von Fußball-Seite in der entscheidenden Phase im Kampf gegen das Coronavirus, und dass diese Situation dem Fußball in keinster Weise hilft, ist selbstredend“, sagte Ebenbauer. Die Videos, die offenbar das LASK-Mannschaftstraining zeigen, seien der Liga „über digitale Kanäle zugestellt worden“.