Im Rundschreiben der DFL zum Wiederbeginn der Liga nach der Coronavirus-Pause heißt es: „Gemeinsames Jubeln, Abklatschen und Umarmungen sind zu unterlassen.“ Bei allen Toren beim 3:0-Sieg gab es zwischen den Hertha-Spielern allerdings Körperkontakt. Sie bildeten einen Jubeltraube und klatschten ab.
„Ich sehe das meinem Team auf jeden Fall nach. Ich hoffe einfach, dass die Menschen draußen Verständnis haben“, sagte der neue Hertha-Coach Bruno Labbadia am Samstag in der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Die Emotionen gehören dazu“, sagte Labbadia. Auf der Mannschaft habe „ein unheimlicher Druck“ gelastet.
Keine Strafe zu befürchten
Eine Strafe für die beteiligten Spieler oder die Mannschaft droht allerdings nicht. „Der Torjubel von Spielern ist nicht Bestandteil des medizinisch-organisatorischen Konzepts der Taskforce Sportmedizin/Sonderspielbetrieb, das am Donnerstag als Anhang in die DFL-Spielordnung aufgenommen wurde“, teilte ein DFL-Sprecher mit. „Zum Thema Torjubel wurden in Ergänzung zum Konzept lediglich Hinweise zur Orientierung gegeben – Sanktionen erübrigen sich daher.“
Hertha-Kapitän Vedad Ibisevic, der den Treffer zum 2:0 erzielt hatte, erklärte die Momente nach dem Treffer. „Emotionen kann man wirklich nicht verstecken. Es ist schwer in solchen Momenten, Emotionen kommen hoch, und wir haben sehr lange darauf gewartet, dass man wieder spielen darf. Ich habe unseren Doktor vor dem Spiel gefragt, ob das Tor zählt, wenn man das macht. Das war für mich das Allerwichtigste“, sagte Ibisevic.
Auch Thuram mit Wangenkontakt
Obwohl in nahezu allen Stadien sich die Spieler an die Vorgaben hielten, hätten es gerade die Berliner nach dem Wirbel um das Skandalvideo von Salomon Kalou besser wissen können und müssen. Der Torjäger hatte in der Hertha-Kabine Verstöße gegen Hygiene- und Abstandsgebote gefilmt und damit sogar den Neustart gefährdet.
Allerdings nahmen es auch die Spieler beim Duell Borussia Mönchengladbach gegen Eintracht Frankfurt (3:1) nicht so genau mit den DFL-Empfehlungen. So verdrängte etwa Marcus Thuram bei seinem Treffer zum 2:0 die Vorgabe des Abstandhaltens beim Torjubel. Der Stürmer ging nach seinem Tor am Samstag mit seinem Teamkollegen Ramy Bensebaini in Wangenkontakt und schien ihm sogar ein Küsschen aufzuhauchen.
Deutsche Bundesliga, 26. Runde
Montag:
Bremen – Leverkusen 1:4 (1:2)
Tore: Gebre Selassie (30.) bzw. Havertz (28., 33.), Weiser (61.), Demirbay (78.)
Friedl (Bremen) spielte durch; Baumgartlinger (Leverkusen) ab 71. Minute, Özcan und Dragovic auf der Bank
Sonntag:
Union Berlin – Bayern München 0:2 (0:1)
Tore: Lewandowski (40./Elfmeter), Pavard (80.)
Trimmel (Union) spielte durch; Alaba (Bayern) spielte durch
Köln – Mainz 2:2 (1:0)
Tore: Uth (6./Elfmeter), Kainz (53.) bzw. Awoniyi (61.), Kunde (72.)
Kainz (Köln) bis 71. Minute; Onisiwo (Mainz) bis 84. Minute
Samstag:
Frankfurt – Mönchengladbach 1:3 (0:2)
Tore: Silva (81.) bzw. Plea (1.), Thuram (7.), Bensebaini (73./Elfmeter)
Hinteregger (Frankfurt) spielte durch, Ilsanker bis 74. Minute; Lainer (Gladbach) spielte durch
Dortmund – Schalke 4:0 (2:0)
Tore: Haaland (29.), Guerreiro (45., 63.), Hazard (48.)
Burgstaller (Schalke) ab 46. Minute, Schöpf ab 73. Minute, Gregoritsch auf der Bank
Leipzig – Freiburg 1:1 (0:1)
Tore: Poulsen (77.) bzw. Gulde (34.)
Laimer (Leipzig) spielte durch, Sabitzer ab 69. Minute, Wolf auf der Bank; Lienhart (Freiburg) spielte durch
Augsburg – Wolfsburg 1:2 (0:1)
Tore: Jedvaj (54.) bzw. Steffen (43.), Ginczek (91.)
Schlager (Wolfsburg) spielte durch, Pervan auf der Bank
Hoffenheim – Hertha BSC 0:3 (0:0)
Tore: Akpoguma (58./Eigentor), Ibisevic (60.), Cunha (74.)
Posch und Grillitsch (Hoffenheim) spielten durch, Baumgartner bis 90. Minute
Düsseldorf – Paderborn 0:0
Stöger (Düsseldorf) spielte durch, Suttner bis 61. Minute