Aleksander Ceferin
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Fußball

UEFA-Boss: Virus wird EM nicht aufhalten

Der europäische Fußball erwacht in der Coronavirus-Pandemie langsam wieder zum Leben. Nach dem erfolgreichen Auftakt in Deutschland ist Aleksander Ceferin, seines Zeichens Präsident des Europäischen Fußballverbands (UEFA), davon überzeugt, dass auch die europäischen Bewerbe und die auf 2021 verschobene Europameisterschaft durchgeführt werden können. Auf die Austragung der EM würde der Slowene sogar ein Vermögen setzen.

In mehreren Interviews bekräftigte Ceferin seine Ansicht, dass sich die in mehreren europäischen Ländern ausgetragene Endrunde nicht noch einmal vom Coronavirus aufhalten lassen wird. Er würde eine Million Dollar darauf wetten. „Ja, ich würde – ich weiß nicht, warum es nicht so wäre. Ich glaube nicht, dass dieses Virus für immer dauert. Ich denke, es wird sich früher ändern, als viele denken“, sagte der 52-Jährige etwa in einem Interview mit dem englischen „The Guardian“.

Trotz der schon lange anhaltenden Krise zeigte sich der UEFA-Boss auch gegenüber anderen Medien optimistisch. Er sei „absolut sicher, dass der gute alte Fußball mit Fans sehr bald wiederkommen wird. Ich mag diese apokalyptische Sichtweise nicht, dass wir auf die zweite und dritte Welle oder sogar auf eine fünfte Welle warten müssen“, meinte Ceferin. „Die Lage wird sich früher normalisieren, als manche aktuell glauben“, wurde er im „Kurier“ zitiert.

San Mames Stadion in Bilbao
GEPA/Philipp Brem
Auch wenn Ceferin zuversichtlich ist, die Austragung von EM-Spielen in Bilbao wackelt aktuell gehörig

Ceferin hatte zuletzt eine Reduzierung der Gastgeberländer für die EM nicht ausgeschlossen. Einige Gastgeberstädte wie Bilbao hatten schon Probleme gemeldet, den neuen Termin gewährleisten zu können. Glasgow und Bukarest – wo das ÖFB-Team zwei Spiele absolvieren soll – hatten diese Woche allerdings bestätigt, auch 2021 dabei zu sein. Die definitive Bekanntgabe der Spielstätten soll am 17. Juni erfolgen. Das Turnier mit zwölf Gastgeberstädten war wegen der Coronavirus-Pandemie verlegt worden und soll nun vom 11. Juni bis 11. Juli 2021 stattfinden.

Keine Änderung bei Europacup-Plänen

Er glaube nicht, dass sich durch die Coronavirus-Pandemie „irgendetwas für immer ändern wird“, meinte der UEFA-Chef. „Der Fußball hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg oder dem Ersten Weltkrieg nicht geändert, und er wird sich auch aufgrund eines Virus nicht ändern“, sagte er. Dennoch gebe es immer „Lektionen zu lernen“.

An der neuen Conference League, die 2021/22 als dritter Europacup eingeführt werden soll, halte die UEFA trotz der Krise und derzeit gestoppter Europacup-Wettbewerbe auf jeden Fall fest. „Wir werden das machen, absolut. Sie wird nicht verschoben“, versicherte Ceferin. Auch die aktuellen Europacup-Wettbewerbe Champions League und Europa League sollen bis Ende August zu einem Ende gebracht werden. Er sehe keinen Grund, die europäischen Wettbewerbe nicht zu spielen, so Ceferin.

Deutsche Liga gibt Hoffnung

Nicht zuletzt den Neustart der deutschen Bundesliga am vergangenen Wochenende wertete er als „gutes Zeichen. Die Deutschen werden sehr streng sein bei den Kontrollen. Nachdem die deutsche Liga angekündigt hatte, dass sie den Spielbetrieb wieder aufnehmen wird, haben wir von 15 Ligen Meldungen erhalten, dass sie es den Deutschen gleichtun wollen. Das zeigt uns, dass die Welt langsam wieder zur Normalität zurückkehrt“, betonte Ceferin.

Um den europäischen Dachverband muss man sich trotz „Dutzenden Millionen“, die verloren gehen, laut dem Präsidenten keine Sorgen machen. „Die Lage für die UEFA ist nicht alarmierend und auch nicht gefährlich – aber wir müssen für die Clubs, die Ligen und die Stakeholder schauen“, erklärte der UEFA-Chef.