Anna Veith (AUT)
APA/EXPA/Johann Groder
Ski alpin

Rücktrittsgerücht um Veith verdichtet sich

Das vergangene Woche kolportierte Gerücht über den Rücktritt von Anna Veith dürfte sich am Samstag in Realität verwandeln. Die ehemalige Weltmeisterin und Olympiasiegerin bittet in Schladming/Rohrmoos zum virtuellen Medientermin (18.55 Uhr live in ORF1 und im Livestream). Im Gespräch mit ORF-Expertin Alexandra Meissnitzer soll ein „sehr persönlicher Gedankenaustausch über ihren harten Weg zurück, ihre Träume und ihre Pläne für die Zukunft“ stattfinden.

Vergangene Woche hatte die „Kronen Zeitung“ berichtet, dass ein Jahr nach Marcel Hirscher auch dessen 30-jährige Salzburger Landsfrau Veith ihre erfolgreichen Karriere beenden werde. Eine Bestätigung des Berichts vonseiten der Läuferin als auch des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) blieb jedoch vorerst aus.

„Immer mehr verdichten sich nämlich in Insiderkreisen die Gerüchte, dass sie statt der kommenden Saison entgegen direkt in die Ski-Pension fährt. Nächste oder übernächste Woche, also jedenfalls noch im Mai, soll sie demnach offiziell ihren Rücktritt erklären“, schrieb die „Krone“. Es wurde auch darüber spekuliert, dass der Rücktritt „auch private Gründe haben dürfte“.

Anna Veith (AUT), 2014
GEPA/Christian Walgram
Am Wochenende lässt Veith, hier bei ihrem Olympiasieg 2014, die Katze aus dem Sack

Am Mittwoch erfolgte nun die Ankündigung des Medientermins in Schladming, in der vieles auf Rücktritt hindeutet. Neben dem Ausblick auf die Zukunft erfolgt nämlich zuerst auch der obligate Blick zurück: „Nach ihrem dritten Comeback in vier Jahren lässt Olympiasiegerin Anna Veith die vergangene Saison Revue passieren“, hieß es der Aussendung.

Verletzung bremst Erfolgslauf

Die als Anna Fenninger geborene und seit April 2016 mit Manuel Veith verheiratete Salzburgerin ist eine der erfolgreichsten Skifahrerinnen der vergangenen Jahre. Veith krönte sich 2014 in Sotschi zur Olympiasiegerin im Super-G, holte dreimal Gold bei Weltmeisterschaften (Super-Kombination 2011, Super-G und Riesentorlauf 2015), wurde zweimal Gesamtweltcup-Siegerin (2013/14 und 2014/15) und gewann dreimal die Wahl zu Österreichs Sportlerin des Jahres (2013, 2014, 2015).

Das Jahr 2015 markierte den Wendepunkt in Veiths Karriere. Im Oktober stürzte sie im Training unmittelbar vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden schwer und zog sich dabei einen Kreuzband- und Innenbandriss sowie einen Riss der Patellasehne im rechten Knie zu. Veith musste die gesamte Saison pausieren. Ihr Comeback gab sie im Dezember 2016, jedoch musste sie die Saison wegen einer chronischen Entzündung der Patellasehne im linken Knie erneut abbrechen und wieder operiert werden.

Steiniger Weg zurück zur Spitze

In der Folge kämpfte sie verbissen um den Anschluss an alte Erfolge, was Veith gelang, wie sie mit Super-G-Silber bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang 2018 untermauerte, als sie sich der Tschechin Ester Ledecka um eine Hundertstelsekunde hatte geschlagen geben müssen. Im Jänner 2019 erlitt Veith erneut einen Kreuzbandriss. Sie musste die Saison abbrechen und verpasste die WM in Aare.

Anna Veith bei der Ankunft im Krankenhaus in Hochrum
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Der Trainingsunfall in Sölden markierte den Scheidepunkt in Veiths so erfolgreicher Laufbahn

Licht am Ende des Tunnels

In der vergangenen – wegen des Coronavirus vorzeitig beendeten – Weltcup-Saison meldete sich Veith wieder zurück. Als Siebente im Super-G von Rosa Chutor hatte sie im Februar dieses Jahres ihre beste Platzierung seit Dezember 2018 in die Weltcup-Ergebnislisten gebracht. Damals war sie im Riesentorlauf von Courchevel Siebente und im Super-G von Lake Louise Sechste geworden.

Ihren letzten Podestplatz hatte Veith im März 2018 als Zweite beim Super-G in Crans-Montana eingefahren, ihren letzten von insgesamt 15 Weltcup-Siegen am 17. Dezember 2017 beim Super-G in Val d’Isere. Am 18. Juni feiert Veith ihren 31. Geburtstag.