Sexpuppen auf der Tribüne
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Fußball

Sexpuppen auf Tribüne: Saftige Strafe für Seoul

Für den südkoreanischen Erstligisten hat sich die Platzierung von Zuschauerattrappen auf den Tribünen bei einem „Geisterspiel“ nicht ausgezahlt. Weil sich unter den Ersatzfans auch Sexpuppen befanden, wurde der Club von der K-League zu einer saftigen Disziplinarstrafe von 100 Mio. Won – rund 74.560 Euro – verurteilt.

Der FC Seoul habe kurz nach dem Beschluss erklärt, der Verein wolle die Strafe „in Bescheidenheit akzeptieren“, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap, nachdem die Aktion des Hauptstadtvereins in der vergangenen Woche viele Fans verärgert hatte.

Die menschenähnlichen Figuren, die der Verein am vergangenen Sonntag beim „Geisterspiel“ gegen den Gwangju FC (1:0) auf Sitzen im WM-Stadion von Seoul installiert hatte, stellten sich als weibliche Sexpuppen heraus. Wegen des Coronavirus-Ausbruchs finden die Meisterschaftsspiele der K-League derzeit ohne Zuschauer statt. Der Club hatte mit den künstlichen Fans für TV-tauglichere Bilder sorgen und laut eigenen Angaben die Atmosphäre auflockern und mit Puppen auf den leeren Plätzen ein „Element des Spaßes“ hinzufügen wollen.

Sexpuppen auf der Tribüne
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Bei den Ersatzfans auf den Tribünen hatten sich einige nicht ganz jugendfreie eingeschlichen

Falsches Vertrauen in Lieferanten

Der Verein war nach eigenen Angaben davon ausgegangen, dass es sich um Schaufensterpuppen gehandelt habe. Vor dem Match habe der Lieferant betont, „die Puppen haben keine Verbindung mit Erwachsenenspielzeug“. Der FC Seoul räumte aber ein, dass keine genaue Überprüfung bei der Installierung der Figuren stattgefunden habe und dass diese tatsächlich von einem Sexpuppenhersteller stammten, hieß es.

Der Club entschuldigte sich bei den Fans. Bei den Untersuchungen der Liga ging es auch darum, ob der Verein gegen die Regeln zu verbotener Werbung verstoßen und dem Image der K-League geschadet hat. Einige der Puppen trugen das Vereinstrikot, andere hielten Plakate zur Unterstützung ihres Teams in die Höhe. Einige trugen jedoch Werbung für nicht jugendfreie Websites.