Formel1-Auto
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Formel 1

„Geisterrennen“ für Wurz alternativlos

Die Formel 1 plant nach Absagen und Verschiebungen ihren Saisonstart in Spielberg. Auf dem Red-Bull-Ring sollen am 5. und 12. Juli zwei Rennen stattfinden. Das Gesundheitsministerium muss dem Gesundheitskonzept noch zustimmen. Fix ist jedenfalls, dass die Rennen ohne Zuschauer über die Bühne gehen werden. Für Alexander Wurz sind in seiner Funktion als Chef der Fahrergewerkschaft GPDA diese „Geisterrennen“ alternativlos.

Die Fahrer wären für „Geisterrennen“ bereit, bestätigte Wurz im britischen TV-Sender Sky Sports. „Niemand im Motorsport, kein Fahrer, und definitiv auch ich persönlich nicht, ist ein Fan von ‚Geisterrennen‘. In diesen komischen Zeiten gibt es aber keine Alternative zu Rennen ohne Zuschauer“, sagte der ehemalige F1-Pilot aus Niederösterreich.

Von allen Fahrern, mit denen er gesprochen habe, „und ich bin im ständigen Austausch mit allen von ihnen“, habe laut Wurz niemand Nein gesagt. „‚Geisterrennen‘ sind eine Möglichkeit, uns früher wieder auf die Strecke zu bringen, als wenn wir auf Rennen mit Zuschauern warten würden“, meinte der 46-Jährige. „Daher versuchen wir ‚Geisterrennen‘, und alle Fahrer akzeptieren das voll und ganz.“

Alexander Wurz
APA/Erwin Scheriau
Für Alexander Wurz ist ein Rennen ohne Zuschauer besser als gar keines

Rennen in Silverstone weiter unsicher

Ob nach Spielberg die Saison in Silverstone auch ohne Zuschauer fortgesetzt werden kann, ist unterdessen weiter unsicher. Wie die britische Zeitung „The Guardian“ am Samstag berichtete, haben die Veranstalter wie andere Sportorganisationen bisher keine Ausnahmeregelung von den Quarantänevorschriften erhalten.

„Wir sind uns bewusst, dass im Sommer eine Reihe hochkarätiger internationaler Sportveranstaltungen stattfinden soll“, zitierte der „Guardian“ eine nicht genannte Regierungsquelle. „Diese Ereignisse setzen strenge Protokolle voraus, damit sie funktionieren können. Wir werden in den kommenden Wochen mit allen zusammenarbeiten und am nächsten Überprüfungspunkt weitere Einzelheiten darlegen.“

Tür für Spitzensport noch nicht zu

Die Rennen in Silverstone sind laut „Guardian“ für den 26. Juli und 2. August geplant. Doch die CoV-Maßnahmen von Premierminister Boris Johnson sehen für alle Flugreisende nach ihrer Ankunft in England eine zweiwöchige Quarantäne vor. Sollte eine Selbstisolation nach der Einreise nötig sein, wären die Termine nicht zu halten.

Wie die Regierungsquelle dem „Guardian“ sagte, sei die Tür für den Spitzensport noch nicht zu. Die vorübergehenden Gesundheitsmaßnahmen würden regelmäßig überprüft. Die Silverstone-Veranstalter wiesen darauf hin, dass ein Ausfall erhebliche Auswirkungen auf Zehntausende mit dem Sport verbundene Arbeitsplätze haben würde. Sieben der zehn Formel-1-Teams haben ihren Sitz in Großbritannien.