Einwechslung beim Fußball
GEPA/Michael Meindl
Bundesliga

Trainermehrheit für fünf Wechsel

Zehn der zwölf Trainer sprechen sich für die Möglichkeit von fünf Wechseln in der tipico-Bundesliga aus. Salzburg-Trainer Jesse Marsch wollte sich auf keine Variante festlegen, Ferdinand Feldhofer vom WAC ist dagegen.

Die vom Weltverband FIFA eingeführte und vom International Football Association Board (IFAB) akzeptierte Regeländerung wurde von der Bundesliga bisher noch nicht offiziell übernommen. Mit fünf statt wie bisher drei möglichen Wechseln könnten die Spieler angesichts des dicht gedrängten Kalenders und möglicher Spiele bei großer Hitze im Sommer entlastet werden.

Im Rahmen der Clubkonferenz dürfte die Erhöhung des Austauschkontingents für die restliche Saison am Donnerstag beschlossen werden. Ab dem Neustart könnten damit pro Club fünf statt bisher drei Wechsel vorgenommen werden, allerdings nur in drei Wechselphasen, um Zeitschinden zu unterbinden. Der Beschluss muss mehrheitlich gefasst werden. In diesem Fall wären beim Duell zwischen Red Bull Salzburg und Austria Lustenau erstmals in einem Profimatch in Österreich fünf Wechsel erlaubt.

„Spieler müssen geschützt werden“

„Wenn es so ein anstrengendes Programm gibt, dann müssen die Spieler geschützt werden. Ihre Karrieren gehen auch nach dieser Play-off-Serie weiter“, betonte Altach-Trainer Alex Pastoor. Fünfmal zu tauschen eröffne den Trainern zudem zusätzliche Varianten, wie LASK-Coach Valerien Ismael ausführte.

Zusätzliche Varianten

„Zum einen ergibt sich die Möglichkeit zu rotieren, ohne dabei die Startformation gravierend zu verändern – der Spieler bleibt so im Spielrhythmus. Zum anderen bekomme ich in taktischer Hinsicht die Möglichkeit, je nach Spielstand auch bestimmte Positionen zu wechseln.“

Außerdem wäre die bessere Aussicht auf Einsätze laut Ismael gut für die Motivation im Kader und begünstige die Integration von Spielern, die von Verletzungspausen zurückkehren. Austria-Coach Christian Ilzer sieht noch eine taktische Komponente. „Mit der Möglichkeit, vielleicht wie in Deutschland neben der Halbzeitpause in drei Wechselphasen fünfmal zu tauschen, bekommen die letzten 20 bis 30 Minuten noch mehr Bedeutung, als es bisher der Fall war.“

Auch Rapids Dietmar Kühbauer ist „aufgrund der vielen Spiele“ dafür. „Wenn man alle fünf einzeln einwechseln könnte, wäre das ein Jammer, daher ist es gut, dass es nur drei Wechselphasen gibt.“

„Brauchen keine neuen Regeln erfinden“

Der mögliche Eingriff, der Teams mit einem breiten Kader in die Karten spielen dürfte, stößt aber nicht überall auf Begeisterung. „Ich glaube, wir brauchen jetzt keine neuen Regeln erfinden“, meinte WAC-Coach Feldhofer. Salzburgs Marsch blieb vage. „Wir sind für beide Möglichkeiten bereit und werden versuchen, das Beste daraus zu machen.“