Thiem lobte die Vorstellung des ÖTV-Talents. „Ich war positiv überrascht von ihm. Er hat die ganze Partie wirklich gut gespielt, da ist so ein Satz schnell einmal verloren. Im zweiten Satz war es auch noch eng, danach habe ich mich besser auf den Wind eingstellt. Am Schluss waren die Schläge dann aggressiver und wieder in Ordnung“, sagte der 26-jährige Niederösterreicher, der sein letztes Gruppenspiel am Samstag gegen David Pichler bestreitet, auf Servus TV.
Kopp, der in seinem ersten Spiel Pichler mit 6:4 2:6 7:5 bezwungen hatte, gestand eine gewisse Aufregung vor dem Duell mit Thiem. „So ein Spiel hat man ja nicht alle Tage. Es war schwierig am Anfang, der Wind hat die ganze Zeit gedreht. Da hatte ‚Domi‘ ein paar Schwierigkeiten, das habe ich für mich nutzen können. Am Ende hat er dann natürlich zu gut für mich gespielt“, sagte Kopp.
Kopp erwischt Thiem auf falschem Fuß
Kopp, der zum Auftakt Pichler in drei Sätzen bezwungen hatte, zeigte sich auch zu Beginn gegen Thiem von seiner starken Seite. Der 20-Jährige, der schon bei 1:1 eine Breakchance hatte, nahm Thiem das Service zum 3:2 ab. Kopp beeindruckte mit starken Defensivschlägen, zeigte aber auch am Netz viel Gefühl. Thiem nutzte in einem hart umkämpften Game seine fünfte Breakchance und stellte auf 3:3.
Kopp war weiter nicht gewillt, ein leichtes Opfer für Thiem abzugeben, und brachte den Weltranglistendritten mit seinen Schlägen immer wieder aus der Komfortzone. Der Tiroler hatte bei 4:4 eine Breakchance und nutzte dann nach einem Vorhandfehler von Thiem jene zum 6:5. Kopp servierte auf den Satzgewinn und behielt die Nerven. Zu null holte sich der 20-Jährige das Game und damit völlig überraschend, aber nicht unverdient den ersten Satz.
Partie kippt Mitte des zweiten Satzes
Bei 2:1 vergab Thiem zunächst ein 0:40, dann folgte doch das Break zum 3:1. Die Führung brachte Österreichs Nummer eins keine Lockerheit. Thiem war weiter frustriert über sein Spiel und kassierte prompt das Rebreak zum 2:3. Danach schlug das Pendel in Richtung des Weltranglistendritten aus, der Mitte des zweiten Satzes mit 46 unerzwungenen Fehlern doppelt so viele wie Kopp verzeichnet hatte. Thiem gelang trotzdem das vorentscheidende Break zum 4:2, er beendete den Satz mit einem Ass.
Im Entscheidungssatz spielte Thiem dann wesentlich konsequenter. Dem Druck des dreifachen Grand-Slam-Finalisten hatte Kopp, der in der Akademie in Seefeld unter Hakan Dahlbo trainiert, nichts mehr entgegenzusetzen. Während Thiem Kopp dreimal den Aufschlag abnahm, machte der junge Tiroler im gesamten dritten Satz nur noch acht Punkte. Nach einer Spielzeit von knapp zwei Stunden verwertete Thiem seinen ersten Matchball mit einem gefühlvollen Lob.