Mario Pavelic
GEPA/Mario Kneisl
Bundesliga

Admira und Tirol suchen Anschluss

Im Abstiegskampf gibt es nach dem Wiederbeginn der tipico-Bundesliga keine Zeit zum Verschnaufen. Am Dienstag geht in der Qualifikationsgruppe das Fernduell zwischen FC Flyeralarm Admira und WSG Swarovski Tirol um die rote Laterne in die nächste Runde. Das Duo trifft mit SKN St. Pölten bzw. dem SV Mattersburg allerdings auf Clubs, die mit Aufwind aus der Coronavirus-Pause zurückkamen.

Im Niederösterreich-Derby in der NV Arena von St. Pölten dürfen die Gastgeber mit ruhigem Gewissen als Favoriten bezeichnet werden. Denn der SKN startete stark in die Qualigruppe. Einem 5:0 zum Auftakt bei der WSG Tirol folgte vier Tage später am Samstag ein 1:1 zu Hause gegen die Wiener Austria. „Wir haben genug Selbstvertrauen getankt und werden hoffentlich wieder so auftreten“, sagte Tormann Christoph Riegler vor dem Heimspiel am Dienstagabend (18.30 Uhr) gegen die Admira.

Tipico-Bundesliga, 25. Runde

Dienstag, Beginn 18.30 Uhr

St. Pölten – Admira

NV Arena, SR Kijas

Mögliche Aufstellungen:

St. Pölten: Riegler – Klarer, Luan, Muhamedbegovic – Ingolitsch, Ambichl, Hofbauer, Luxbacher, Schulz – Burke, Schütz

Admira: Leitner – Bauer, Schösswendter, Aiwu – Pavelic, Kerschbaum, Toth, Kadlec, Lukacevic – Hoffer, Bakis

Der Schlussmann lobte die Arbeit von Neo-Trainer Robert Ibertsberger, dem es vor allem gelungen sei, die SKN-Defensive zu stabilisieren. „Der Mannschaftsgeist ist wirklich sehr gut. Das Spielsystem passt sehr gut zu uns, wir spielen guten Fußball“, meinte Riegler, der aber trotz des Aufwärtstrends ein „schweres“ NÖ-Derby erwartete. „Die Admira wird kompakt stehen, da wird Geduld gefragt sein“, pflichtete ihm sein Teamkollege Martin Rasner bei.

Admira sucht Torerfolg

Die Admira rutschte nach der knapp dreimonatigen Zwangspause, Niederlagen bei der Austria (0:1) und zuletzt daheim gegen Mattersburg (0:2) auf den Abstiegsrang ab, ein Zähler fehlt auf die WSG Tirol, drei Punkte fehlen auf den SKN. Trainer Zvonimir Soldo hofft, dass sein Team nun in St. Pölten endlich Chancen in Tore ummünzt, nachdem die Südstädter sowohl bei der Austria als auch gegen Mattersburg zahlreiche hochkarätige Möglichkeiten ausgelassen haben. Ibertsberger warnte deshalb vor der Admira, die „kein angeschlagener, sondern ein guter Gegner“ sei.

Hoffnung auf ein Ende der Torflaute macht den Südstädtern die Rückkehr von Toptorschütze Sinan Bakis. Der in Deutschland geborene türkische Nachwuchsteamspieler ist mit elf Ligatreffern für die Hälfte aller Admira-Tore in dieser Saison verantwortlich und kehrt nach einer Gelbsperre wieder zurück. Dazu ist bei den Südstädtern seit Montag auch wieder Ernst Baumeister als Sportdirektor an Bord.

„Ich habe keine Sekunde gezögert, als ich das Angebot der Admira erhalten habe. Jeder weiß, wie viel mir die Admira bedeutet“, betonte Baumeister zu seiner Rückkehr nach Maria Enzersdorf, wo er bereits als Spieler, Trainer und Sportdirektor tätig war. „Wir haben eine Herkulesaufgabe vor uns. Es gilt, keine Zeit zu verlieren. Wir müssen sofort anpacken. Es müssen jetzt Taten folgen“, so Baumeister.

Tipico-Bundesliga, 25. Runde

Dienstag, Beginn 18.30 Uhr

WSG Tirol – Mattersburg

Tivoli Stadion, SR Heiß

Mögliche Aufstellungen:

WSG: Oswald – F. Koch, Soares, Gugganig, Adjei – Rieder, Petsos, Svoboda, Walch – Yeboah, Dedic

Mattersburg: Kuster – Nemeth, Jano, Mahrer – Salomon, Hart, Erhardt, Lercher – Gruber, Pusic, Kuen

Mattersburg auf Kurs

Für den zweiten Dämpfer der Südstädter war am vergangenen Wochenende Mattersburg verantwortlich. Mit entsprechend mehr Selbstvertrauen ausgestattet traten die Burgenländer auch die Reise nach Innsbruck zum Duell mit der WSG an. „Wir können jetzt mit einer breiten Brust nach Tirol fahren und wollen dort nachlegen“, sagte SVM-Coach Franz Ponweiser. Die Auswärtsstärke ist bisher Mattersburgs Trumpf: 16 der 22 Saisonzähler gelangen in der Fremde, ein Rätsel für Routinier Alois Höller: „Ich kann es gar nicht erklären. Normalerweise war Mattersburg immer eine Heimmacht. Heuer ist es komplett umgekehrt.“

Mattersburgs Fahrplan Richtung Klassenerhalt scheint bisher aufzugehen. Vier Punkte holte man aus den ersten zwei Partien seit dem Neustart, vier Punkte sind es auch, die man aktuell vor Schlusslicht Admira liegt. Rein rechnerisch könnte man sogar die erstplatzierte Austria, die drei Punkte vorne liegt, einholen. Doch darum geht es nicht. „Wir haben uns eine gute Ausgangslage verschafft“, sagte Ponweiser und mahnte zur Vorsicht. „Unser Ziel ist, dass wir uns von hinten rasch absetzen, die vier Punkte Vorsprung auf die Admira sind aber absolut noch kein Polster.“

Leichter Optimismus in Tirol

Der Polster der WSG Tirol auf die Admira ist mit einem Punkt noch kleiner. Trotzdem nehmen auch die Tiroler das Spiel gegen Mattersburg mit Optimismus in Angriff. Befeuert wurde dieser durch das 1:1 in Altach. Trainer Thomas Silberberger schwärmte von einer „wahnsinnig geilen Leistung“ und war überzeugt, dass die Mannschaft „wieder positiv in die Zukunft schauen“ könne. Wie schon die ersten beiden Partien der Qualirunde muss Silberberger nach einer Beinverletzung auch die Dienstag-Partie vom Krankenhaus aus verfolgen, Sportdirektor Stefan Köck wird ihn ein weiteres Mal vertreten.

Vertreten lassen muss sich diesmal auch Stürmer Stefan Maierhofer, der nach einer „blöden Gelben Karte“ (Maierhofer) just gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber gesperrt ist. Der „Major“ wird seinen Kollegen zumindest die Daumen drücken und ist nach dem Auftritt in Altach guter Dinge: „Darauf können wir aufbauen. Und ich hoffe, dass wir gegen Mattersburg nachlegen können“, sagte der ehemalige Teamspieler.