Juventus Spieler Juan Cuadrado im Zweikampf mit AC Milan’s Ante Rebic.
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Fußball

Italien legt mit Cup-Halbfinale los

Ab Freitag wird auch in Italien nach der dreimonatigen Coronavirus-Pause wieder Fußball gespielt. Und es geht gleich voll zur Sache: Auf dem Programm steht das Semifinal-Rückspiel im Cup zwischen Juventus Turin und AC Milan (Hinspiel 1:1), einen Tag später folgt das Duell von Napoli mit Inter Mailand (1:0).

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ohne Zuschauer soll etwas Normalität in ein Land bringen, das von der Coronavirus-Pandemie schwer getroffen wurde. Auch zahlreiche Akteure aus der Serie A sind erkrankt. Atalanta-Coach Gian Piero Gasperini dachte an den Tod, so schlecht fühlte er sich. Bei Juventus waren einige der besten Spieler wie Paulo Dybala positiv.

Juventus-Star Cristiano Ronaldo war während der Krise auf seiner Heimatinsel Madeira, andere Turin-Spieler wie Gonzalo Higuain gingen nach Argentinien sowie Sami Khedira nach Deutschland. Nun wollen sie mit der „Alten Dame“ ins Finale der Coppa Italia, das schon am kommenden Mittwoch ausgetragen werden soll. Die Serie A nimmt dann am 20. Juni wieder ihren Spielbetrieb auf. Zwölf Runden stehen noch aus.

Genaue Regeln für alle Fälle

Für alle Partien gilt ein strenges Sicherheitsprotokoll. Fast 40 Seiten lang ist das Handbuch des Verbands und der Regierung. Es reicht von desinfizierten Mannschaftsbussen bis zur Duschanleitung und der exakten Länge der Mikrofonstangen bei Interviews. Alle Spieler müssen auf das Coronavirus getestet werden.

Sollte ein Spieler oder ein Mitarbeiter eines Clubs positiv sein, muss die ganze Mannschaft zwei Wochen in Quarantäne. Für den Fall, dass der Start doch noch später erfolgen oder die Serie A frühzeitig erneut unterbrochen werden muss, hat der Verband Play-offs angekündigt. Sollte das nicht möglich sein – etwa weil die Unterbrechung zu nah am Schlusstermin im August liegt –, soll ein auf dem Punktedurchschnitt basierender Algorithmus über die Abschlusstabelle und damit die Teilnehmer am Europacup und Absteiger entscheiden. Ein Meister, wenn dieser noch nicht feststeht, würde dann nicht gekürt.

„Wir können es kaum erwarten“

Doch auch wenn ein möglicher neuer Abbruch wie ein Damoklesschwert über dem Fußball hängt: Nun überwiegt die Vorfreude auf das erste Spiel. „Wir sind fast da, wir können es kaum erwarten“, schrieb Inter-Mittelfeldspieler Antonio Candreva in den Sozialen Netzwerken.

„Der grüne Rasen, die Mitspieler, die Emotionen, die uns nur dieser Sport schenkt. Wir hoffen, dass wir den Fans und dem ganzen Land nach diesen Monaten des Leidens und der Schwierigkeiten Unbekümmertheit und ein Lächeln schenken können.“