Bayern München’s Robert Lewandowski im Zweikampf mit Eintracht Frankfurt’s David Abraham.
Reuters/Kai Pfaffenbach
DFB-Pokal

Bayern nähern sich nächstem Double

Bayern München ist dem Gewinn des Doubles in Deutschland wieder einen Schritt näher gekommen. Durch den 2:1-Heimsieg am Mittwoch gegen Eintracht Frankfurt steht der Titelverteidiger zum insgesamt 24. Mal im Finale des DFB-Pokals, wo am 4. Juli in Berlin Bayer Leverkusen wartet.

„Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenlob aussprechen, weil sie in diesem Jahr hervorragend performt“, sagte Coach Hansi Flick nach der Partie. „Wir haben einen Riesenlauf, da kann man auch die zweite Halbzeit einfach mal hinnehmen.“ Da bewiesen die Gäste, dass auch die scheinbar übermächtigen Bayern „schlagbar“ sind, wie Eintracht-Coach Adi Hütter erklärte.

„Wir waren einer Sensation sehr nahe“, sagte der Vorarlberger, und ÖFB-Teamspieler Martin Hinteregger, der bei Frankfurt durchspielte, ergänzte: „Man kann auch die Bayern zu Fehlern zwingen. Das hat man gesehen. Es war ein gutes Spiel von uns.“

Bayern wieder im Pokalfinale

Bayern München und David Alaba marschieren weiter Richtung Double. Nach dem 2:1-Heimsieg über Adi Hütters Frankfurter steht der Titelverteidiger zum 20. Mal im deutschen Pokalfinale.

Kritische Worte von Müller

„Nach dem 1:1 haben wir nochmal das Extragas rausgeholt“, sagte Bayern-Angreifer Thomas Müller. Mit dem Gesamtauftritt seines Teams ging er aber äußerst kritisch um: „Summa summarum war es mit eines der pomadigsten Halbfinale, die ich in Erinnerung habe.“

Bayern München’s Thomas Müller.
Reuters/Andreas Gebert
Müller war nur mit dem Ergebnis zufrieden

Flick äußerte sich positiver über die Leistung von David Alaba und Co. „Es war ein Pokalfight. Wir haben es in der ersten Halbzeit versäumt, das eine oder andere Tor mehr zu machen“, sagte der 55-Jährige. Für ihn dominierten nach dem Spiel die guten Aussichten, die Saison mit dem Gewinn von Meisterschaft und Pokal krönen zu können. Schon am Samstag könnte im Idealfall mit einem Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga der 30. Meistertitel feststehen.

Völler hofft auf Zuschauer

Die auf Platz fünf liegenden Leverkusener können sich nach dem 3:0-Halbfinalsieg beim Viertligisten 1. FC Saarbrücken schon ganz auf den möglichen Pokaltitel konzentrieren. Sportchef Rudi Völler hofft auf zumindest ein paar Zuschauer im Finale. In dem „riesigen Stadion“ in Berlin könne man „ein kleines Zeichen“ setzen, sagte er.

In der Bundesliga zählt der Einlass von Zuschauern wohl nicht zu den möglichen Lockerungen, die derzeit diskutiert werden. Doch das Pokalfinale findet eine Woche nach Ende der Liga statt. „Ich bin da ein bisschen Optimist und habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir vielleicht ein paar Zuschauer dabei haben werden“, sagte Völler: „Aber das entscheidet die Politik.“

Zum vierten Mal im Finale

Für Bayer wäre ein „Geisterspiel“ auch deshalb bitter, weil ein Pokalfinale alles andere als alltäglich für die Leverkusener ist. Zum erst vierten Mal und zum ersten Mal seit elf Jahren steht die Werkself wieder im Endspiel. Und ist optimistisch, endlich die 27 Jahre dauernde Titeldurststrecke zu beenden. Völler, der 1994 und damit ein Jahr nach dem letzten Triumph im Pokal zu Bayer kam und dem diese Trophäe auch in seiner beachtlichen Sammlung als Spieler fehlt, vermeidet das Wort Titel beharrlich.

Andere wurden da deutlicher. „Man spielt Endspiele, um sie zu gewinnen“, sagte Trainer Peter Bosz. „Das ist eine große Chance auf einen Titel“, fügte Geschäftsführer Fernando Carro hinzu. Das Thema „Vizekusen“ soll nach acht zweiten Plätzen seit 1993 endlich zu den Akten gelegt werden.

Immerhin hat man einige Pokalexperten im Team. Etwa Sven Bender, der das Endspiel mit Dortmund fünfmal erreichte und sich nun „riesig auf das erste mit Leverkusen freut“. Und auch Torhüter Lukas Hradecky, der schon mit Eintracht Frankfurt zweimal in Berlin war und nun zum dritten Mal in fünf Jahren dabei ist. Auch Mitchell Weiser, Aleksandar Dragovic, Daley Sinkgraven, Exeuqiel Palacios, Charles Aranguiz und Lucas Alario haben in verschiedenen Ländern schon Pokalsiege errungen.