Außenansicht des Arthur Ashe Stadiums 2018
GEPA/Matthias Hauer
Tennis

US Open sollen ohne Zuschauer stattfinden

Die Tennis-US-Open in New York sollen trotz der Coronavirus-Pandemie stattfinden. Nach Informationen der „New York Times“ vom Montag planen die Organisatoren, das Grand-Slam-Turnier vom 31. August bis 13. September unter strengen Hygiene- und Sicherheitsauflagen und ohne Zuschauer durchzuführen. New York ist schwer von der Pandemie betroffen. Die Pläne müssen noch von der Politik genehmigt werden.

Die Zeitung beruft sich auf vier mit den Plänen befasste Personen, die anonym bleiben wollen, weil die Veranstalter ihre Entscheidung noch nicht offiziell verkündet haben. Damit sei nun Mitte der Woche zu rechnen. Geplant ist nach wie vor, dass die Spieler in einem Flughafenhotel untergebracht und nahezu keinen Zugang zu Manhattan haben sollen. Außerdem soll der Betreuerstab der Spielerinnen und Spieler deutlich reduziert werden.

Nach Informationen der „New York Times“ ist zudem geplant, das vom 17. bis 23. August in Cincinnati angesetzte kombinierte Damen- und Herren-Turnier im Vorfeld bereits im Billie Jean King National Tennis Center in New York zu spielen, quasi als Probelauf für die US Open. Eine Qualifikation für die US Open soll es dagegen nicht geben.

„Wir sind bereit, vorwärts zu gehen, sofern wir alle Genehmigungen erhalten, die wir benötigen“, sagte US-Tennisverbandssprecher Chris Widmaier in einem AP-Telefoninterview. Man sei gewillt, das Turnier stattfinden zu lassen. „Aber wir müssen diesen Versuch auf eine Schritt-für-Schritt-Manier machen. Und wenn wir all diese Schritte geschafft haben, können wir eine offizielle Erklärung abgeben.“

Stars äußern sich kritisch

Abzuwarten bleibt, wie die Spieler auf die Pläne reagieren. Stars wie Novak Djokovic, Ashleigh Barty und Simona Halep hatten sich kritisch geäußert. „Auch ich habe Bedenken. Ich verstehe, dass die Turniere unbedingt stattfinden sollen, aber die Sicherheit aller muss Priorität haben“, schrieb die Weltranglistenerste Barty in einer am Montag veröffentlichten E-Mail an die Nachrichtenagentur AP.

Ashleigh Barty (AUS) bei den US Open 2019
AP/Adam Hunger
Die Weltranglistenerste Ashleigh Barty äußerte sich kritisch, doch auch das zog wiederum Kritik nach sich

Weiter hinten platzierte Athletinnen hoffen naturgemäß auf ein Stattfinden des Major-Turniers. „Wenn du in deiner Karriere schon fast 150 Millionen Dollar verdient hast, ist es einfach, dich gegen die Durchführung der US Open zu sträuben“, sagte die US-Amerikanerin Danielle Collins, Australian-Open-Halbfinalistin 2019 und aktuell die Nummer 51 der Weltrangliste. „Für die meisten von uns wäre es einfach wichtig, wieder arbeiten zu können. Es wäre schön, wenn uns die Nummer eins unterstützen würde, anstatt uns das zu vermiesen.“

Wegen der Coronavirus-Pandemie ruht derzeit der offizielle Spielbetrieb auf der Tennistour bis zum 31. Juli. Der Rasenklassiker in Wimbledon war bereits abgesagt worden. Dass die French Open unter diesen Umständen – wie von den Organisatoren geplant – Ende September in Paris gespielt werden, scheint nun unrealistisch. Allerdings steht hier eine Entscheidung noch aus.