Jubel bei Bayern
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Fußball

Bayern vollenden ihr 30. Meisterstück

Der deutsche Meister im Fußball heißt zum achten Mal in Folge und zum insgesamt 30. Mal FC Bayern München. David Alaba und Co. vollendeten am Dienstag in der 32. Runde mit einem 1:0-Sieg bei Werder Bremen das nächste Meisterstück und verschärften gleichzeitig die Abstiegssorgen der Gastgeber. Apropos Abstieg: Für den SC Paderborn ist so wie in der Saison 2014/15 das Abenteuer Bundesliga nach nur einem Jahr wieder vorbei.

Robert Lewandowski fixierte knapp vor der Pause mit seinem 31. Saisontor den 24. Sieg und den Jubiläumstitel für die Münchner, die bei zwei ausstehenden Runden nicht mehr vom ersten Verfolger Borussia Dortmund eingeholt werden können. Für die Bayern ist es seit 2010 der neunte Titel in elf Saisonen. Nur 2011 und 2012 ging die Meisterschale in jüngerer Vergangenheit nicht nach München, sondern nach Dortmund. Eine ähnlich lange Serie kann in Europas fünf Topligen aktuell nur Juventus Turin aufweisen. Die Italiener könnten in diesem Jahr allerdings ihren neunten Titel nacheinander feiern.

ÖFB-Star Alaba – der wieder in der Verteidigung durchspielte – und Thomas Müller zogen mit ihrem neunten Meistertitel im Bayern-Dress mit dem bisherigen Rekordhalter der deutschen Fußballgeschichte Franck Ribery gleich. Der Franzose hatte ebenfalls mit den Münchnern neun Titel gefeiert. Alaba darf sich aber seit Dienstag auch einen weiteren Rekord in seinen Lebenslauf schreiben: Mit seinem 265. Bundesliga-Spiel zog der 27-Jährige als österreichischer Rekordspieler im deutschen Oberhaus an Andreas Herzog vorbei. Am 4. Juli haben Alaba und die Bayern im Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen in Berlin die Chance auf das erneute Double.

Robert Lewandowski
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Torjäger Lewandowski (r.) fixierte im strömenden Regen standesgemäß den nächsten Meistertitel für die Münchner

„Fulimante Rückrunde“

In der Führungsriege des alten und neuen Meisters war die Zufriedenheit groß. „Hansi Flick, sein Trainerteam und die Mannschaft haben trotz dieser schwierigen Umstände eine fulminante Rückrunde gespielt, was sich nicht nur auf unsere Siege, die Punkte und die vielen Tore bezieht, sondern auch auf unsere Spielweise“, sagte der Bayern-Chef. Nach der Hinrunde hatten die Bayern noch mit vier Punkten Rückstand auf RB Leipzig auf dem dritten Tabellenplatz gelegen. „Wir wollen unseren Fans Titel schenken und sie gleichzeitig mit Angriffsfußball begeistern. Das ist gelungen“, sagte Rummenigge.

Für Werder Bremen bedeutete die Niederlage im heimischen Weserstadion, bei der Marco Friedl durchspielte, einen weiteren Schritt Richtung Abstieg. Dabei hatten die Bremer nach einer Gelb-Roten Karte gegen Bayerns Alphonso Davies (79.) in der Schlussphase noch Chancen zum Ausgleich, doch der Abstiegskandidat konnte die vorzeitige Meisterparty nicht verhindern. Fortuna Düsseldorf und Mainz 05 können am Mittwoch mit Siegen bei RB Leipzig bzw. Borussia Dortmund den Abstand zu den vorletzten Norddeutschen wieder vergrößern.

Paderborn schießt sich selbst runter

Ein Absteiger steht mit dem SC Paderborn bereits fest. Die Ostwestfalen unterlagen im Duell zweier letztjähriger Aufsteiger bei Union Berlin mit 0:1 und müssen nach einem Jahr im Oberhaus wieder in die zweite Liga. Ausgerechnet der ehemlige Unioner Ben Zolinski besiegelte in der 21. Minute per Eigentor nach einem Freistoß von ÖFB-Legionär Christopher Trimmel – der bei Union als Kapitän wieder durchspielte – den neuerlichen Abstieg. Detail am Rande: Mit Arminia Bielefeld steht der ostwestfälische Lokalrivale Paderborns seit Dienstag als Aufsteiger in die Bundesliga fest.

In Freiburg hielt Nils Petersen die Gastgeber weiter auf Kurs Europa League. Der Torjäger erzielte in der 71. Minute zehn Minuten nach seiner Einwechslung das Tor zum 2:1-Sieg über Hertha BSC. Davor hatte Vincenzo Grifo die Freiburger in Führung gebracht (61.), doch diese hatte nur fünf Minuten gehalten. Vedad Ibisevic hatte zwischenzeitlich für die Berliner per Foulelfmeter ausgeglichen (66.). Am Ende hatte Freiburg aber das bessere Ende für sich.

Mönchengladbach schlägt Wolfsburg klar

Im Rennen um die Champions-League-Plätze setzte Borussia Mönchengladbach den Westrivalen Bayer Leverkusen unter Druck. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose siegte gegen den von Oliver Glasner trainierten VfL Wolfsburg klar mit 3:0 (2:0) und zog damit wieder an Bayer Leverkusen vorbei. Die Werkself kann am Mittwoch mit einem Sieg im Derby gegen den 1. FC Köln aber wieder vorbeiziehen. Zweimal Jonas Hofmann (10./30.) sowie Lars Stindl (65.) erzielten die Treffer für die Borussia, bei der Stefan Lainer durchspielte. Bei Wolfsburg war Xaver Schlager 90 Minuten im Einsatz.

Deutsche Bundesliga, 32. Runde

Dienstag:

Bremen – Bayern 0:1 (0:1)

Tor: Lewandowski (43.)

Gelb-rot: Davies (79./Bayern)

Bremen: Friedl spielte durch
Bayern: Alaba spielte durch

Freiburg – Hertha 2:1 (0:0)

Tore: Grifo (61.), Petersen (71.) bzw. Ibisevic (66./Elfmeter)

Freiburg: Lienhart spielte durch

Union Berlin – Paderborn 1:0 (1:0)

Tor: Zolinski (27.)

Union: Trimmel spielte durch

Mönchengladbach – Wolfsburg 3:0 (2:0)

Tore: Hofmann (10., 30.), Stindl (65.)

Mönchengladbach: Lainer spielte durch
Wolfsburg: Schlager spielte durch, Pervan auf der Bank

Mittwoch:

Frankfurt – Schalke 18.30 Uhr
Dortmund – Mainz 20.30 Uhr
Leipzig – Düsseldorf 20.30 Uhr
Leverkusen – Köln 20.30 Uhr
Augsburg – Hoffenheim 20.30 Uhr

Tabelle: