Der Monegasse Charles Leclerc (Ferrari)
AP/Luca Bruno
Formel 1

Leclerc führt neuen Ferrari in Maranello aus

In den Straßen von Maranello hat Donnerstagfrüh der Motor des neuen Ferraris gedröhnt. Am Steuer des Formel-1-Boliden: Jungstar Charles Leclerc. Der 22-jährige Monegasse durfte den SF1000 dort steuern, wo auch schon Firmengründer Enzo Ferrari einst Gas gab – auf einer „einzigartigen Route“, wie die „Scuderia“ mitteilte.

Leclerc startete vom Herzen der Ferrari-Fabrik und passierte die Werkstore, durch die Enzo Ferrari 1947 das erste Auto mit seinem Namen steuerte, in die Via Abetone Inferiore. Anschließend fuhr er am Ferrari-Museum vorbei und die Via Gilles Villeneuve, benannt nach dem verstorbenen kanadischen Star des Teams, zur Pista di Fiorano – der privaten Rennstrecke von Ferrari.

„Guten Morgen Maranello! Entschuldigung, wenn ich dich heute Früh geweckt habe, ich war auf dem Weg zur Arbeit“, schrieb Leclerc bei Twitter. „Ich stehe normalerweise nicht gern früh auf“, sagte er dann noch in einer Mitteilung des Teams, „aber an diesem Morgen gab es einen großartigen Grund, es zu tun“. Zurück im Cockpit zu sein, habe sich angefühlt, wie zurück zu Hause zu sein.

Zukunft von Vettel ist weiter offen

Von Leclercs Teamkollegen Sebastian Vettel war in der Mitteilung keine Rede. Der 32-jährige verlässt Ferrari nach dieser Saison und dann sechs Jahren. Ob er seine Karriere fortsetzt, ist offen. Ein neues Team hat Vettel, der zwischen 2010 und 2013 mit Red Bull Racing viermal Weltmeister wurde, bisher nicht gefunden. Für den Deutschen wird der Spanier Carlos Sainz von McLaren zu Ferrari an die Seite von Leclerc wechseln.

110 Tage war es her, dass die letzten Testfahrten der Formel 1 in Montmelo bei Barcelona stattgefunden haben, ehe die Saison eigentlich Mitte März hätte anfangen sollen. Durch die Coronavirus-Pandemie startet sie nun aber mit rund viermonatiger Verspätung mit zwei Rennen in Österreich (5. und 12. Juli). Sechs weitere Europarennen sind bisher geplant.