Sadio Mane (Liverpool)
Reuters/John Sibley
Fußball

Liverpool fehlen zwei Schritte zur Krönung

Liverpool braucht nur noch sechs Punkte, um sich nach 30 Jahren wieder zum Meister zu krönen und erstmals überhaupt die Premier League zu gewinnen. In der ersten Partie nach der Coronavirus-Pause, dem Derby bei Everton am Sonntagabend, können die „Reds“ den ersten Schritt machen, der zweite soll am Mittwoch daheim gegen Crystal Palace folgen.

Sollte Titelverteidiger Manchester City, der 22 Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter hat, am Montagabend wider Erwarten gegen Burnley verlieren, würde Trainer Jürgen Klopp mit seinem Team schon beim Zuschauen Meister. Das aber wünschen sich die Liverpool-Fans wohl kaum. Es ist schon bitter genug, dass sie nicht im oder beim Stadion feiern dürfen, wenn drei Jahrzehnte Titelsehnsucht endlich ein Ende haben.

Vor dem Wiederanpfiff in der Premier League sprach Klopp von besonderen Vorzeichen. „Mit einem Derby in eine normale Saison zu starten wäre wirklich interessant. Aber nun ist es ein spezielles Spiel aus anderen Gründen“, sagte der Deutsche am Freitag. Vor leeren Rängen zu spielen sei „völlig anders. Aber wir müssen uns daran gewöhnen und dürfen nicht darunter leiden.“ Man habe versucht, sich im Training darauf vorzubereiten. „Wir haben ein ordentliches Testspiel gegen Blackburn bestritten. Sah immer noch nach Fußball aus“, meinte Klopp.

Premier-League-Titel steht über allem

Der Meistertitel ist für Liverpools Anhänger nach der langen Wartezeit noch mehr wert als der Champions-League-Triumph im Vorjahr. Auch wenn Klopp und seine Spieler mehrfach betonten, wie wichtig jeder Wettbewerb sei, ist klar: Die Premier League stand in dieser Saison über allem. Andere Bewerbe erhielten Nachrang.

Die Chance auf den Ligacup wurde wegen zeitlicher Überschneidung zugunsten der Club-WM mehr oder weniger hergeschenkt. Im FA-Cup schied Liverpool im Achtelfinale gegen Chelsea aus. Einzig das Aus im Achtelfinale der Champions League unmittelbar vor der Coronavirus-Pause gegen Atletico Madrid tat dem Titelverteidiger richtig weh.

Liverpool-Trainer Jürgen Klopp
AP/Cal Sport Media/Darren Staples
Nach dem CL-Triumph im Vorjahr winkt Klopp mit Liverpool der vorläufige Höhepunkt seiner Ära

Klar scheint: Wenn Liverpool und ManCity am 2. Juli in Manchester erneut aufeinandertreffen, wird es nur noch ums Prestige gehen. Die Meisterfeier soll laut Klopp in großem Stil nachgeholt werden, sobald das wieder möglich ist. Auch eine Parade durch die Stadt soll es dann geben. Die frühere Liverpool-Ikone Steven Gerrard forderte im Onlinemagazin The Athletic indes bereits ein Denkmal für Klopp.

Klopp soll Denkmal erhalten

Erfolgstrainer Bob Paisley wurde erst im Jänner, rund 24 Jahre nach seinem Tod, mit einer Bronzestatue am Stadion gewürdigt. Eine Statue von Trainerlegende Bill Shankly wurde 1997 rund 16 Jahre nach dessen Tod errichtet. Liverpools bisher letzter Meistertrainer Kenny Dalglish hat kein Denkmal in Anfield.

Gerrard sagte dazu: „Im Fußball warten wir oft, bis die Leute älter werden, bevor ihre Verdienste richtig anerkannt werden, aber ich weiß, dass den Liverpool-Besitzern das nicht passieren wird.“ Sollte Klopp die Meisterschaft holen, „dann sollten sie schon mit der Arbeit an einer Statue von ihm anfangen.“

Englische Premier League, 30. Runde

Freitag, 19. Juni:
Norwich Southampton * 0:3
Tottenham Manchester United 1:1
Samstag, 20. Juni:
Watford Leicester City ** 1:1
Brighton & Hove Arsenal 2:1
West Ham Wolverhampton 0:2
Bournemouth Crystal Palace 0:2
Sonntag, 21. Juni:
Newcastle *** Sheffield United 3:0
Aston Villa Chelsea 1:2
Everton Liverpool 0:0
Montag, 22. Juni:
Manchester City Burnley 5:0
* Danso auf der Bank
** Fuchs auf der Bank
*** Lazaro ab 85. Minute

Tabelle: