Grigor Dimitrov und Dominic Thiem
APA/AFP/Andrej Isakovic
Tennis

Stars nach positiven CoV-Tests in Bredouille

Nachdem am Sonntag bekanntwurde, dass der Bulgare Grigor Dimitrow positiv auf das Coronavirus getestet worden ist, folgte am Montag mit Borna Coric der nächste Fall. Der Kroate, Nummer 33 der Weltrangliste, war ebenso wie Dimitrow Teilnehmer der vom Weltranglistenersten Novak Djokovic initiierten und umstrittenen Adria Tour, die am Wochenende im kroatischen Zadar gastierte. Noch vor einer Woche hatte er sich in Belgrad mit Dominic Thiem duelliert.

„Ich möchte sichergehen, dass jeder, der mit mir in Kontakt war in den letzten Tagen, die nötigen Vorkehrungen trifft“, erklärte Dimitrow via Twitter und Instagram: „Es tut mir leid, dass ich möglicherweise Schaden angerichtet habe.“ Dimitrow hatte am Samstag in Zadar in Kroatien zunächst noch gegen Lokalmatador Borna Coric glatt mit 1:4 1:4 verloren. Sein zweites Spiel gegen Pedja Krstin wurde abgesagt, Dimitrow reiste nach seinem positiven CoV-Test heim nach Monaco. Auch das Finale am Sonntag fand nicht mehr statt.

Am Montag folgte dann Coric: „Ich wollte euch informieren, dass ich positiv auf Covid-19 getestet worden bin“, schrieb der 23-jährige Coric auf Twitter. Er wolle, dass alle, die mit ihm in den vergangenen Tagen in Kontakt waren, einen Test machen. „Mir geht es gut, ich habe keine Symptome“, teilte er mit.

Umstrittenes Event

Das Event hatte gleich bei der ersten Station in Belgrad viel Kritik hervorgerufen. Die Zuschauerränge waren prall gefüllt, die Spieler umarmten sich. Auch auf den voll besetzten Tribünen gab es kaum Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus, es waren nur sehr vereinzelt Masken zu sehen. Nach dem von Thiem gewonnenen Turnier gab es in der serbischen Hauptstadt eine Party teilweise mit engem Kontakt, an der die Spieler ausgelassen teilnahmen. Von Abstandhalten war keine Spur.

Djokovic wehrt sich gegen Kritik

Der Weltranglistenerste Djokovic tritt als Initiator der Adria Tour auf und wäre in Zadar gegen den Russen Andrej Rublew im Endspiel gestanden. Der Serbe wehrte sich nach dem Belgrad-Wochenende gegen Kritik an Art und Weise der Ausrichtung des Turniers. „Wir haben die Linien nicht überschritten“, hatte der 33-Jährige erklärt. „Es ist nicht einfach, den Leuten zu erklären, dass die Situation in den USA oder in Großbritannien eine komplett andere ist als in Serbien oder den umliegenden Ländern.“

Wie Djokovic und Dimitrow hat u. a. auch der Deutsche Alexander Zverev an beiden Events teilgenommen. Thiem hingegen ist an diesem Wochenende beim Ultimate Tennis Showdown (UTS) bei Nizza engagiert. Nach der 1:3-Niederlage in neuem Format am Samstag gegen den Franzosen Richard Gasquet gab es einen Handshake. Am Sonntag setzte sich der ÖTV-Star im zweiten Match gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas mit 3:1 durch. Unter der Woche hatte Thiem bei den Austrian Top Series in der Südstadt gespielt.

Dominic Thiem (AUT), Alexander Zverev (GER), Grigor Dimitrov (RUS), Viktor Troicki und Novak Djokovic (SRB)
GEPA/Aleksandar Djorovic
Dass das Turnier während einer Pandemie stattfand, merkte man in Belgrad nicht

Erst am Freitag war Dimitrow als letzter Spieler für das Feld des Kitzbüheler Einladungsturniers „Thiem’s 7“ präsentiert worden, der ATP-Finals-Gewinner 2017 hätte mit Thiem in einer Gruppe spielen sollen. Das Turnier beginnt am 7. Juli und damit in etwas mehr als zwei Wochen, womit Negativtestungen kurz davor theoretisch noch eine Teilnahme Dimitrows erlauben könnten. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass der Weltranglisten-19. nun noch in diesem Spielerkreis bleibt.