Andreas Ulmer
GEPA/Jasmin Walter
Bundesliga

Salzburg hat im Ligafinish noch viel vor

Der Meistertitel ist Red Bull Salzburg nicht mehr zu nehmen, am Mittwoch (20.30 Uhr) gastiert Puntigamer Sturm Graz in Wals-Siezenheim. Die Steirer wollen aber nicht kommen, „um zu gratulieren“, wie Interimscoach Thomas Hösele betonte. Und „Bullen“-Kapitän Andreas Ulmer möchte auf keinen Fall als Verlierer zur anschließenden Übergabe des Meistertellers schreiten. „Wir haben in der Meistergruppe kein Spiel verloren, und so wird es auch bleiben“, sagte der Routinier.

Auch Salzburg-Trainer Jesse Marsch hat in den letzten beiden Matches noch einiges vor. „Wir wollen einfach noch zwei gute Leistungen abrufen und den Fans in den restlichen zwei Spielen guten Fußball und zwei Siege bieten“, kündigte der US-Amerikaner an. „Die Jungs haben nach wie vor eine super Mentalität, die haben sie immer gezeigt und werden sie auch noch zeigen.“

Patson Daka will er zudem zum Torschützenkönig verhelfen. Derzeit liegt der 21-jährige Sambier mit 24 Treffern drei hinter Stürmer Shon Weissman vom RZ Pellets WAC. „Gibt es einen Elfer, wird er ihn schießen“, sagte Marsch an, der neuerlich zu rotieren gedenkt. Auch Goalie-„Oldie“ Alexander Walke könnte zu seinem ersten Saisoneinsatz kommen.

„Bullen“ haben auch Torrekord im Visier

Auch Salbzurg-Kapitän Ulmer will Daka zur Auszeichnung führen, die seit 2006/07 mit Ausnahme von Steffen Hofmann (2010/Rapid), Roland Linz (2011), Philipp Hosiner (2013) und Olarenwaju Kayode (2017/alle Austria) stets an die „Bullen“ gegangen war. „Das ist uns als Mannschaft sehr wichtig. Jeder von uns wird Daka diesbezüglich unterstützen“, sagte Ulmer. Auch den Bundesliga-Rekord von 110 Saisontoren (aufgestellt 2013/14 in 36 anstelle wie jetzt nur 32 Partien) hat Salzburg noch im Visier. Derzeit halten Daka und Co. bei 102 Treffern.

Patson Daka
GEPA/Christian Walgram
Trainer Marsch und Kapitän Ulmer wollen Daka noch zur Torjägerkrone verhelfen

270 Zuschauer werden im Stadion weilen: Spielerfrauen und sämtliche Personen, die im Haushalt der Spieler leben, sowie alle Vereinsmitarbeiter – alle werden vorher getestet, gab der Verein bekannt. Mehr als eine kleine Feier wird aber vor einer Entspannung in Sachen Coronavirus nicht möglich sein. „Die große Feier mit den Fans wollen wir nachholen. Wir werden uns etwas Besonderes einfallen lassen, um mit den Fans im Stadion zu feiern“, versprach Geschäftsführer Stephan Reiter.

Tipico-Bundesliga, 31. Runde

Mittwoch, 20.30 Uhr:

Salzburg – Sturm Graz

Red-Bull-Arena, SR Ouschan

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Stankovic/Walke – Farkas, Ramalho, Wöber, Ulmer – Okugawa, Junuzovic, Mwepu, Okafor – Adeyemi, Daka

Sturm: Siebenhandl – Hierländer/Sakic, Avlonitis, Geyrhofer, Trummer – Ljubic, Dominguez – Despodow, Kiteishvili, Jantscher – Balaj

Sturm kämpft ums EL-Play-off

Für Sturm geht es in den letzten zwei Matches noch um die kleine Chance auf Platz fünf, der einen Platz im Play-off für die UEFA Europa League bedeutet. Derzeit fehlen den Steirern aber vier Punkte auf Cashpiont SCR Hartberg. „Wir wollen Akzente setzen“, meinte Hösele vor seinem zweiten Spiel als Cheftrainer der „Blackys“.

Das erste ging mit einer bitteren 2:3-Niederlage gegen Rapid zu Ende, nach 2:0-Pausenführung kassierte man in der 90. Minute das entscheidende dritte Tor. „Wir haben das Spiel analysiert und versucht, es relativ schnell abzuhaken“, erklärte Hösele, der unter anderen um den angeschlagenen Kapitän Stefan Hierländer bangen muss.

„Es wird eine hohe Intensität auf uns zukommen“, sagte der 51-Jährige, der als Trainer auch ein Jahr in Salzburgs U18 tätig war. „Wir wissen, mit welcher Wucht und Intensität die Mannschaft auftritt. Die Frage wird sein, inwieweit wir bereit sind, die Lösungen zu finden. Dazu gehört auch der Mut und Spieler, die den Ball fordern und sich nicht verstecken“, betonte Hösele. Dass der Gegner nach dem Fixieren des Meistertitels müde sein könnte, erwartete er „sicher nicht“.

Salzburg präsentiert neue Heimdressen

Bei den Salzburgern dürfen die Fans schon am Mittwoch die neuen Heimdressen für die kommende Saison in Augenschein nehmen. Reiter hofft, ähnlich viele davon an den Mann und die Frau zu bringen wie in der laufenden Spielzeit. „Wir haben über 10.000 verkauft, das kann sich in Österreich schon sehen lassen“, meinte er. Trotz der Coronavirus-Pandemie („Wir haben einige Millionen verloren“) freute er sich auch über eine Steigerung des Zuschauerschnitts auf über 11.000.

Umso wichtiger ist für ihn auch die Möglichkeit, im Herbst wieder Zuschauer ins Stadion zu lassen: „In den letzten Jahren haben wir sehr gut hausgehaltet, deshalb trifft es uns nicht so schwer wie vielleicht die anderen Mannschaften. Aber es ist auch für uns wichtig, dass ab Herbst wieder der Normalbetrieb läuft.“