Wigan, derzeit Tabellen-14. in der Championship, der zweiten englischen Spielklasse, war erst Anfang Juni von einem Konsortium rund um Au Yeung Wai Kay, einem Geschäftsmann aus Hongkong, übernommen worden. Nun müssen die „Latics“, bei denen mit Paul Scharner auch ein ehemaliger österreichischer Teamspieler tiefe Spuren hinterließ, als erster englischer Cub Insolvenz anmelden.
Zusätzlich zur finanziellen Krise werden dem Verein auch zwölf Punkte abgezogen. Wann die in den Vorschriften der English Football League (EFL) vorgesehene Sanktion schlagend wird, hängt vom Endergebnis der „Latics“ nach den noch ausstehenden sechs Runden ab. Bleibt Wigan außerhalb der letzten drei, wird der Punkteabzug sofort schlagend und könnte so noch den Abstieg bedeuten. Aktuell liegt der Club acht Punkte vor einem Abstiegsplatz. Landet Wigan unter den letzten drei werden die zwölf Zähler in der Saison 2020/21 abgezogen.
Suche nach Investor
In einer Mitteilung des Insolvenzverwalters Gerald Krasner, die die Sender BBC und Sky Sports veröffentlichten, hieß es: „Unsere kurzfristigen Ziele sind, dass wir sicherstellen wollen, dass der Verein alle Spiele dieser Saison zu Ende spielt und dass wir Interessenten finden, die Wigan Athletic retten wollen und die Jobs der Menschen, die für den Club arbeiten.“ Der Club sucht nun mit Hochdruck nach einem Investor.
Abwehrmann Scharner hatte zunächst von 2005 bis 2010 für Wigan in der Premier League gespielt. 2013 wurde der ehemalige ÖFB-Teamspieler dann noch einmal für eine Saison vom Hamburger SV an Wigan verliehen. Damals holte Wigan mit Scharner überraschend den FA-Cup und stieg danach in die zweite Liga ab.